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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
„Das Thema Reparationen sollte beendet werden″
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zur Meldung Warschau pocht auf Reparationen″ (Ausgabe vom 11. September).

Das deutsche Volk hat Hitler mit der Wahl am 6. November 1932 mehrheitlich in den Sattel der Macht gehoben. Polen hat durch Hitlers Krieg unsagbare menschliche und materielle Opfer gebracht.

Die polnische Regierung hat keinen Grund zur Dankbarkeit gegenüber Deutschland. Polen wurde zu Beginn des Kriegsendes im Hinblick auf ein lebensfähiges Staatsgebilde durch alliierte Beschlüsse in Jalta und Potsdam und schließlich nach dem Ringen im Warschauer Abkommen mit der Bundesrepublik Deutschland durch Überlassung eines Großteils des historischen Preußens und wertvollen deutschen Kulturlandes , entschädigt′. Staatsrechtlich ist Polen , abgefunden′.

In den Hintergrund tritt dabei allerdings die Tatsache, dass nicht nur Polen das gesamte private Eigentum der vertriebenen deutschen Bevölkerung entschädigungslos einverleibten. Zum Teil wurde die deutsche Bevölkerung buchstäblich bis aufs Hemd ausgeplündert und nackt über Oder und Neiße und Eger abgeschoben. Deshalb tut sich hier eine unvermeidbare Gegenrechnung zu möglicherweise beabsichtigten Reparationsforderungen auf. Erinnert seien die derzeitigen Regierungen Deutschlands und Polens diesbezüglich daran, dass 18 Millionen Deutsche ihrer Heimat beraubt, ihre Gräber eingeebnet, ihre Taufbücher vernichtet und deren Anwesenheit über Hunderte von Jahren hinweg in den ehemals deutschen Gebieten einfach geleugnet wurde.

Fünf Millionen Deutsche sind bei Vertreibungen umgekommen oder verschollen. Die Rache ist im Hinblick auf die Leiden des Krieges verständlich, obwohl dadurch auch bilaterale private Freundschaften zerbrachen. [...]

Mit dieser Erinnerung ausgestattet, sollte das Thema , Reparation′ von allen Seiten endlich als ausreichend verglichen betrachtet und beendet werden [...].″

Stefan Middelberg

Osnabrück

Bildtext:
Polens Regierungschefin Beata Szydlo hatte die Forderung nach deutschen Kriegsreparationen bekräftigt.

Foto:
dpa
Autor:
Stefan Middelberg


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