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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wenn Wölfe, Bisons & Co. umziehen
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Zoo kauft nicht, sondern tauscht Tiere – Strikte Vorschriften beim Transport
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Vier Wölfe aus Amsterdam und zwei Bisons aus Hannover hat der Osnabrücker Zoo zuletzt für seine Amerikawelt Manitoba erhalten. Ein Leser fragte unsere Redaktion: Muss der Tierpark für solche Tiere zahlen? Fragen und Antworten zu Transfers zwischen Zoos.

Osnabrück. Vergangenen Donnerstag hatte der Osnabrücker Zoo vier Hudson-Bay-Wölfe aus dem Zoo Amsterdam erhalten, kurz zuvor zwei Bisons aus Hannover.

Zahlen Zoos für Tiere? Nein, die Zoos tauschen untereinander″, sagt Lisa Josef, Sprecherin des Osnabrücker Zoos. Schließlich stünden der wissenschaftliche und der Artenschutzgedanke im Vordergrund. Es ist ein rotierendes System, damit wir auch züchten können″, sagt Josef. Denn aus der Wildnis dürften keine Tiere für Zoos entnommen werden. Kosten entstünden lediglich für den Transport, die in der Regel der Empfänger bezahlt.

Wie läuft ein solcher Transfer ab? Möchte der Osnabrücker Zoo ein Tier haben, fragen wir bei dem sogenannten Zuchtbuchkoordinator nach, der für eine Tierart und deren Nachzucht zuständig ist″, sagt Josef. Der Koordinator, zumeist ein Biologie oder Kurator eines Zoos, ist dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm zugehörig. Dieser weiß, welcher Zoo ein passendes Tier hat und welche nach wissenschaftlichen Kriterien zusammenpassen würden. Gibt es für die gesuchte Tierart kein Zuchtbuch, fragt man entweder über eine zoointerne Austauschplattform beziehungsweise direkt in den Zoos an, welche die entsprechende Tierart halten, und entscheidet dann gemeinsam, welche Tiere gut zusammenpassen könnten″, so Josef. Selbstredend würden die Zoos darauf achten, Inzucht zu vermeiden.

Wie läuft der Transport ab? Zuerst benötigt der Zoo eine Genehmigung von der Veterinärbehörde und dem Amtstierarzt. Diese erhalten wir nur, wenn wir alle erforderlichen Unterlagen wie Herkunftsnachweis, Transportgenehmigung für den Transporteur oder Gesundheitstests haben″, erklärt Josef.

Auch die Transporteure benötigen Genehmigungen. Zudem müssen sie Auflagen erfüllen. Tiere müssen etwa Wasser erhalten, in den Transportboxen darf es nicht zu heiß werden. Der Amtsveterinär überprüft bei Wildtieren den Gesundheitszustand der Tiere, die Transportboxen und ob vor dem Transport alle Gesundheitstests vorgenommen wurden.

Gleichzeitig informiert der empfangende Zoo seine Veterinärbehörde über die Ankunft der Tiere, und es wird entschieden, inwiefern vielleicht eine Quarantäne notwendig ist″, erklärt Josef. Bei der Ankunft wird der Zustand der Tiere erneut überprüft. Zudem tauschen sich die Zoos auch eng über Futterpläne oder Verhalten der Tiere aus, damit sich die Tiere schnellstmöglich in der neuen Umgebung einleben können.″

Wer führt die Transporte durch? Bei kleineren Tieren könne der Zoo den Transport selbst übernehmen, sagt Josef. Bei anderen Tieren oder Tieren aus Zoos, die weiter entfernt sind, wie auch bei Flugtransporten werden besondere Transportunternehmen beauftragt.″ Diese müssten auch entsprechende Auflagen einhalten und Genehmigungen vorweisen.

Bildtext:
Seit vergangenem Donnerstag hat der Osnabrücker Zoo Hudson-Bay-Wölfe in seiner Amerikawelt. Sie kamen aus dem Zoo Amsterdam.

Die zwei Bisons, die ebenfalls recht neu im Osnabrücker Zoo sind, kamen aus dem Zoo Hannover.

Fotos:
Zoo Osnabrück/ Lisa Josef
Autor:
Jörg Sanders


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