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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
E-Autos beim Verbrauch Verbrennungsmotoren weit überlegen
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Leserbrief von Axel Harten So lange lädt ein E-Auto zu Hause″ (Ausgabe vom 28. September) mit Bezug auf den Artikel Merkel liest Autobauern die Leviten″ (Ausgabe vom 15. September).

„[...] Bei den Verbrauchswerten eines E-Autos ergeben sich wesentliche Unterschiede zum Verbrennungsfahrzeug. Der Hauptunterschied besteht darin, dass Antriebsenergie nur zum Ausgleich von Verlusten beim Fahren benötigt wird. Zu den Verlusten zählen im Wesentlichen die Rollreibung und der Luftströmungsverlust und nur zum geringen Teil die elektrischen Verluste im Antriebssystem.

Die Energie, die zum Beschleunigen des Fahrzeuges benötigt wird, wird fast komplett beim Verzögern wieder in den Akku eingespeist, sofern kein extrem starkes Bremsen mit den Bremsscheiben erfolgt. Die Antriebsleistung in Kilowatt oder PS hat bei einem E-Auto nur Einfluss auf die maximal erreichbare Beschleunigung und die Höchstgeschwindigkeit wegen der Bremswirkung der Luftströmung. Realistische Verbrauchswerte bei gemäßigter Fahrweise liegen bei 15 bis 20 Kilowattstunden je 100 Kilometer. Lediglich bei höherer Geschwindigkeit auf Autobahnen (> 140 Kilometer/ Stunde) kann es zu Verbrauchswerten von 30 Kilowattstunden oder mehr kommen.

Da ein E-Antrieb beim Stehen, zum Beispiel vor einer Ampel, überhaupt keine Energie benötigt, spielt die Zeit, die man für 100 Kilometer Fahrstrecke benötigt, keine Rolle, außer eben bei hoher Geschwindigkeit. Übrigens enthalten zwei Liter Benzin oder Diesel ebenfalls eine Energie von circa 20 Kilowattstunden. Daher sind E-Autos beim Verbrauch besonders im Stadtverkehr den Verbrennungsmotoren weit überlegen. Der Verbrauch von circa 20 Kilowattstunden je 100 Kilometer deckt sich auch mit unseren Erfahrungen in sechs Jahren E-Auto-Nutzung. Der Anstieg des Verbrauches durch Heizung an kalten Wintertagen liegt vielleicht bei 20 Prozent.

Zu den Ladezeiten kann man Folgendes sagen: Ein Akku mit 25 Kilowattstunden kann an einer Haushaltssteckdose (240 V, 10 A = 2.4 kW) in circa 10 bis 11 Stunden geladen werden. An einem Drehstromanschluss (400 V, 3x 15 A = 11 kW) ergibt sich eine Ladezeit von 2 bis 2, 5 Stunden. Ein Akku von
40 Kilowattstunden (zunehmend bei neueren E-Autos) kann an einem solchen Drehstromanschluss in circa vier Stunden geladen werden. So ein Anschluss benötigt eine vergleichbare Leistung wie ein E-Herd mit Backofen, wenn alles eingeschaltet ist. Solch eine Leistung steht sicherlich in Einfamilienhäusern zur Verfügung. [...]″

Jürgen Voßkühler

Bissendorf

Zur aktuellen Diskussion, wie man in Zukunft Elektroautos laden soll, habe ich folgende Bemerkungen. Da ich schon seit 1995 verschiedene Elektroautos gefahren habe, kann ich sehr wohl einen Energieverbrauch von 15 bis 20 Kilowattstunden auf 100 Kilometer bestätigen! Beim Anfahren werden nur einige Hundert Watt, beim Beschleunigen dann mehrere Kilowatt benötigt. Beim Abbremsen durch die Rekuperation (Rückspeisung in die Batterie) wird dann wieder Energie zurückgewonnen! Wenn zum Beispiel mein Smart ed konstant 80 Kilometer/ Stunde fährt, ergibt sich eine Leistung von nur zehn Kilowattstunden. Das Gemisch aus Anfahren, Beschleunigen, Fahren und Bremsen ergibt einen Durchschnitts-Stromverbrauch von 15 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Auch bei aktuellen viersitzigen Elektro-Klein- und - Mittelklassewagen ergeben sich ähnliche oder sogar geringere Verbrauchswerte. Geladen wird über die Type-2-Steckverbindung nach EN 62196-1, oder auch Mennekes-Stecker genannt. Der eigentliche Ladestrom wird gemäß der Norm IEC 61851-1, über entsprechenden Kontakte im Stecker, an der Ladesäule oder im Fahrzeug eingestellt. Daraus ergibt sich, dass die Ladeleistung von außen geregelt werden kann. Deswegen kann zum Beispiel der örtliche Ladestellenbetreiber kontrolliert nach der Maximalleistung der Station regeln! Die Schnittstelle zum Laden für Elektroautos ist immer die schon beschriebene Normsteckdose für einphasige oder dreiphasige Wechselspannung (Drehstrom). Dazu kommt noch die erweiterte Type-2-Verbindung als sogenannte CCS-Steckdose. Hierbei kann Gleichstrom mit bis zu 50 Kilowatt direkt in die Antriebsbatterie geladen werden. Ein Hinweis: An Batterie-Wechselsätzen haben sich schon viele Entwickler versucht, unter anderem in einem Großprojekt in Israel, jedoch sind alle mehr oder weniger gescheitert!

Ich lade meinen Smart ed täglich in der Garage, was 90 Prozent der Elektroauto-Fahrer tun. Zum Jahresende 2020, wenn das EEG 2000 ausläuft, werde ich meine 4.2-Kilowatt-Solarstromanlage auf Eigenstromverbrauch mit Hausspeicher umrüsten. Den Solarstrom weiter ins Stromnetz einzuspeisen, bei zu erwartenden sehr geringen Vergütungen, lohnt sich dann nicht mehr. Für alle Solarstromanlagen-Betreiber in der gleichen Lage wird das Elektroauto dann zur Pflicht!

Michael Lutze

Solarenergieverein Osnabrück e. V.

Hasbergen

Bildtext:
Die Energie aus seiner Solarstromanlage will einer unserer Leser künftig nutzen, um sein Elektroauto zu laden.

Foto:
dpa
Autor:
Jürgen Voßkühler, Michael Lutze


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