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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Winterdorf auf dem Neumarkt lohnt sich nicht
 
Kein Winterdorf mehr auf dem Neumarkt
Zwischenüberschrift:
Nicht wirtschaftlich zu betreiben – Weihnachtsmarkt beginnt früher
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Auf dem Osnabrücker Neumarkt wird es in der Vorweihnachtszeit kein Winterdorf mehr geben. Wegen des hohen Aufwandes und der strengeren Sicherheitsvorkehrungen nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin vor einem Jahr ist der Betrieb des Budendorfes nicht mehr wirtschaftlich. Zu den Ausgaben für Dekoration, Witterungsschutz und Verkehrsabschottung kommen die Sondernutzungsgebühren, die die Stadt vom Veranstalter einzieht. Das lohnt sich einfach nicht, so schade das ist″, sagte Veranstalter Christoph Sierp, der 2015 erstmals das Winterdorf als zusätzlichen Weihnachtsmarkt organisiert hatte. Der traditionelle Weihnachtsmarkt in der Altstadt beginnt in diesem Jahr wegen der sehr kurzen Adventszeit ein Wochenende früher.

Das Winterdorf auf dem Neumarkt ist vorerst Geschichte. In diesem Jahr wird es die moderne Weihnachtsmarkt-Variante nicht geben. Zu aufwendig und zu teuer, sagt der Betreiber. Der sucht nun nach neuen Flächen. Neu ist auch: Der Weihnachtsmarkt auf dem Markt beginnt früher und ruht einen Tag.

Osnabrück. Wegen verschärfter Sicherheitsbestimmungen wird es das Winterdorf auf dem Neumarkt nicht geben. Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016 habe sich die Stadt entschieden, die Fläche nicht wieder auszuschreiben, sagte Eventmanager Christoph Sierp unserer Redaktion. Der Osnabrücker Veranstalter hatte das Konzept für das Winterdorf ersonnen und den alternativen Weihnachtsmarkt 2015 zum ersten Mal auf die Beine gestellt.

Die freie Fläche des Neumarkts vor Anschlägen mit Lastwagen zu schützen sei aufwendig und teuer, so Sierp. Allein die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen hätten sich in diesem Jahr vermutlich im niedrigen fünfstelligen Bereich bewegt. Um den Platz hätten Betonpfeiler aufgestellt werden müssen. Auch um eine Aufstockung des Sicherheitspersonals wäre man nicht herumgekommen.

Ohnehin habe sich der Neumarkt für ihn als eher unattraktiver Veranstaltungsort für das Winterdorf entpuppt, sagte Sierp. Der Aufwand, um den Platz gemütlicher zu bekommen, ist enorm.″ Zu den Ausgaben für Deko, Witterungsschutz und Verkehrsabschottung kommen die Sondernutzungsgebühren, die die Stadt vom Veranstalter einziehe. Das lohnt sich einfach nicht, so schade das ist″, so Sierp. 2016 habe er mit dem Winterdorf rote Zahlen geschrieben ohne dass es die teuren Sicherheitsauflagen gab. Zu wenige Besucher hatten das Budendorf unter der Woche aufgesucht.

Die Idee des Winterdorfs ist aber noch nicht gestorben. Der Eventmanager sucht für 2018 nach einer neuen Fläche in der Stadt. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass Osnabrück eine modernere Weihnachtsmarkt-Variante vertragen kann″, sagte er. In Abgrenzung zu den traditionellen Buden in der Altstadt hatten die Stände im Winterdorf kulinarisch auf Streetfood und Craftbeer gesetzt. Als neuen Platz hatte Sierp zunächst den Schlossinnenhof im Visier. Dafür sei aber keine Einigung mit der Uni zu erreichen gewesen. Nun gehe die Suche weiter.

Wegen der kurzen Adventszeit bricht die Stadt mit der ungeschriebenen Regel, dass der traditionelle Weihnachtsmarkt vor Rathaus, Dom und Theater erst nach dem Totensonntag beginnt. In diesem Jahr eröffnet Oberbürgermeister Wolfgang Griesert den Weihnachtsmarkt schon am Freitag, 24. November, um 18 Uhr. Am Totensonntag, 26. November, bleibt der Markt geschlossen. Der Totensonntag (Ewigkeitssonntag) ist der letzte Sonntag des Kirchenjahres und in der evangelischen Kirche der Gedenktag für die Verstorbenen.

Ruhe an Totensonntag

Die beiden christlichen Kirchen hatten keine Einwände gegen den vorzeitigen Marktbeginn, wenn die Ruhe am Totensonntag gewahrt bleibt. Völlig unproblematisch″ sei die Absprache mit der evangelischen und der katholischen Kirche gewesen, sagt Petra Rosenbach, Geschäftsführerin der Osnabrück Marketing und Tourismus GmbH. Auf den frühen Beginn hätten vor allem die Schausteller gedrängt. Weil Heiligabend auf einen Sonntag fällt, ist die Adventszeit in diesem Jahr extrem kurz. Der Weihnachtsmarkt endet am Freitag, 22. Dezember.

Bildtext:
Die Premiere 2015: Das Winterdorf auf dem Neumarkt wird es nicht mehr geben, weil es auch wegen hoher Sicherheitsauflagen unwirtschaftlich geworden ist.

Foto:
Michael Gründel

Kommentar:

Bis nach Weihnachten?

Kein Weihnachtstrubel vor Totensonntag: Dieses ungeschriebene Gesetz gilt schon lange nicht mehr. Im Aldi gibt es ab September Weihnachtsgebäck, in manchen Kaufhäusern leuchten schon bald nach der Uhrenumstellung die ersten Tannenbäume. Sei′s drum. Die Kirchen sehen das zwar nicht gern aber kein Problem darin, solange die Würde der Gedenktage im November und die Ruhe am Totensonntag gewahrt bleiben.

Aber: Pünktlich zum Heiligen Abend müssen die Budenstädte verschwunden sein. Kein Weihnachtsmarkt über die Weihnachtsfeiertage vor dem Eingang des Doms, sagt die katholische Kirche. Auch das ist ein ungeschriebenes Gesetz über das einmal nachzudenken wäre. Eine Fortsetzung vom zweiten Weihnachtstag bis Neujahr: Warum eigentlich nicht?
Autor:
meba/hin


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