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1.
Erscheinungsdatum:
09.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mikroplastik im Meersalz
Wie Müll wieder auf unseren Tellern landet
Zwischenüberschrift:
Beunruhigender Kreislauf: Durch Meersalz gelangt Mikroplastik in Speisen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Forscher
haben
einen
beunruhigenden
Kreislauf
entdeckt:
Der
Plastikmüll
in
den
Weltmeeren
gelangt
über
Meersalz
als
Mikroplastik
zurück
in
die
Haushalte
und
in
die
Nahrungsmittel.
Die
Menschheit
produziert
riesige
Mengen
an
Plastik.
Einmal
gebraucht,
landen
die
Verpackungen
im
Müll
–
und
gelangen
viel
zu
oft
in
die
Weltmeere.
Doch
wie
Forscher
zeigen,
gibt
es
einen
beunruhigenden
Kreislauf:
Mikroplastik
schafft
es
von
dort
zurück
in
die
Haushalte
–
und
sogar
auf
den
Speiseplan.
Osnabrück.
Wie
heißt
es
in
Rezepten
so
schön:
Abschmecken
mit
einer
Prise
Meersalz,
und
das
Gericht
kann
serviert
werden.
Doch
wer
heutzutage
die
Salzmühle
über
dem
Kochtopf
dreht,
lässt
nicht
nur
Meersalz
hineinrieseln,
sondern
höchstwahrscheinlich
auch
feine
Plastikpartikel.
Das
sogenannte
Mikroplastik
lässt
sich
weltweit
in
Meersalzen
finden,
wie
verschiedene
Studien
zeigen.
Forscher
wiesen
die
Plastikrückstände
in
Meersalzen
aus
Großbritannien,
Frankreich,
Spanien,
China
und
den
USA
nach.
Aktuell
untersuchen
Wissenschaftler
am
Institut
für
Chemie
und
Biologie
des
Meeres
(ICBM)
der
Uni
Oldenburg
Meersalze,
die
in
deutschen
Supermarkt-
Regalen
stehen.
Ergebnisse
soll
es
voraussichtlich
noch
in
diesem
Jahr
geben.
„
Dem
Menschen
wird
ein
Spiegel
vorgehalten:
Unser
Plastikmüll
ist
eine
riesige
Umweltverschmutzung.
Und
die
verschwindet
nicht
einfach,
sondern
landet
letztlich
sogar
wieder
auf
unseren
Tellern″,
sagt
Barbara
Scholz-
Böttcher,
Umweltchemikerin
am
Oldenburger
ICBM.
Kein
anderer
Werkstoff
hat
in
den
vergangenen
Jahrzehnten
eine
so
steile
Nutzungskarriere
hingelegt
wie
Plastik.
Es
lässt
sich
massenhaft
und
unschlagbar
billig
herstellen,
was
es
für
die
Verpackungsindustrie
unersetzlich
macht.
Seit
den
1950er-
Jahren
wurden
weltweit
schätzungsweise
8,
3
Milliarden
Tonnen
Plastik
produziert.
Den
größten
Anteil
daran
haben
Verpackungen.
Das
Meer
als
Müllhalde
Der
immense
Vorteil
von
Kunststoffen
–
ihre
Langlebigkeit
und
Robustheit
–
ist
bei
Einmalverpackungen
zugleich
ihr
Nachteil.
Nach
dem
Gebrauch
werden
sie
weggeschmissen.
Doch
Plastik
ist
nicht
biologisch
abbaubar.
Statt
auf
Halden
und
Deponien
zu
zerfallen
wie
andere
Stoffe,
wird
es
dort
schlicht
angehäuft.
Man
geht
davon
aus,
dass
rund
zehn
Prozent
des
gesamten
Plastikmülls
langfristig
ins
Meer
gelangen.
„
Der
Ozean
ist
die
Endsenke″,
erklärt
Scholz-
Böttcher.
„
Alles,
was
direkt
oder
über
Umwege
in
Gewässern
landet,
gelangt
schließlich
in
die
Ozeane.″
Nicht
richtig
verschlossene
Deponien
sind
ein
Problem,
Müll-
Missmanagement
ist
ein
anderes.
Wissenschaftler
gehen
davon
aus,
dass
bis
zu
13
Millionen
Tonnen
Plastikmüll
im
Meer
landen
–
und
das
jedes
Jahr.
Die
Vereinten
Nationen
wählen
ein
drastisches
Bild
als
Vergleich:
Pro
Minute
werde
der
Inhalt
einer
Müllabfuhr
ins
Meer
gekippt.
Neben
dem
Verpackungsmüll
spielt
auch
sogenanntes
Primärplastik
eine
Rolle.
Das
sind
Kunststoffe,
die
beispielsweise
in
Kosmetika,
Kleidung
oder
der
Industrie
Verwendung
finden.
Über
das
Abwasser
landen
sie
letztlich
in
den
Weltmeeren.
Im
Meerwasser
wird
der
Plastikmüll
in
immer
kleinere
Teile
zersetzt.
Reibung
durch
Sand,
UV-
Strahlung
und
die
Wasserumgebung
tragen
ihren
Teil
dazu
bei.
Aus
Plastikmüll
wird
so
Mikroplastik:
Partikel,
die
laut
Definition
zwischen
fünf
Millimetern
und
einem
Mikrometer
groß
sind
und
damit
größentechnisch
zwischen
einer
Ameise
und
einer
Bakterienzelle
rangieren.
Leichte
Plastikpartikel
Das
ist
oftmals
zu
klein,
um
bei
der
Gewinnung
von
Meersalz
herausgefiltert
zu
werden.
Das
aufkonzentrierte
Meerwasser
wird
dabei
kristallisiert
und
gereinigt.
Die
sehr
leichten
Plastikpartikel
bleiben
in
den
Salzkristallen,
werden
mitverarbeitet
und
letztlich
in
Haushalten
weltweit
mit
gesalzenen
Mahlzeiten
aufgetischt.
Die
US-
amerikanische
Forscherin
Sherri
Mason
arbeitete
in
einer
neuen
Studie
heraus,
dass
ihre
Landsleute
bis
zu
660
Plastikteilchen
pro
Jahr
zu
sich
nehmen
könnten.
Gesetzt
den
Fall,
dass
sie
sich
an
die
Maßgabe
halten,
nicht
mehr
als
2,
3
Gramm
Salz
pro
Tag
zu
essen.
Weil
aber
die
meisten
Amerikaner
eher
zu
viel
Salz
essen,
könnte
der
Anteil
an
Mikroplastik
sogar
noch
wesentlich
höher
sein,
heißt
es
in
der
Zeitung
„
Guardian″,
die
einen
exklusiven
Einblick
in
die
Studie
erhielt.
Masons
Erkenntnisse
reihen
sich
in
weitere
Studien
ein,
die
Mikroplastik
in
Meersalzen
nachgewiesen
hatten.
Die
Auswirkungen
auf
die
menschliche
Gesundheit
sind
indes
noch
unerforscht.
Es
gibt
schlicht
keine
Kontrollgruppe.
„
Jeder
Mensch
ist
der
Verunreinigung
durch
Plastik
bis
zu
einem
gewissen
Grad
ausgesetzt,
von
der
Geburt
bis
zum
Tod″,
heißt
es
in
einem
US-
amerikanischen
Forschungsbericht
aus
dem
Jahr
2013.
Da
Plastik
Zusatzstoffe
enthält
und
Schadstoffe
sorbiert,
ist
Meersalz
ein
möglicher
Überträger
dieser
Stoffe.
Mengenmäßig
sei
das
im
Vergleich
zu
anderen
Schadstoffquellen
zwar
zu
vernachlässigen,
ist
Umweltchemikerin
Scholz-
Böttcher
überzeugt.
„
Aber
es
ist
ein
kleines
Quäntchen,
was
dazukommt.″
Bei
Austern
konnten
Wissenschaftler
zeigen,
dass
Mikroplastik
möglicherweise
in
Zellen
eindringen
und
dort
Entzündungsprozesse
hervorrufen
kann.
Die
Forschung
steht
aber
noch
am
Anfang.
Ob
sie
auf
den
Menschen
übertragbar
ist,
ist
fraglich.
Bildtext:
Abschmecken
mit
einer
Prise
Meersalz:
Wer
mit
den
Kristallen
kocht,
hat
höchstwahrscheinlich
auch
Plastikpartikel
auf
dem
Teller.
Foto:
imago/
imagebroker
Autor:
meba