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1.
Erscheinungsdatum:
05.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Förderschulen sind notwendig für Inklusion
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Bündnis
will
Förderschulen
abschaffen″
(Ausgabe
vom
28.
September)
.
„
In
der
aktuellen
schulpolitischen
Debatte
nimmt
die
sogenannte
Inklusion,
das
heißt
die
Umsetzung
der
UN-
Behindertenrechtskonvention,
einen
breiten
Raum
ein.
In
Niedersachsen
wurde
in
einem
parteiübergreifenden
Konsens
mit
dem
Schuljahr
2013/
2014
aufsteigend
die
inklusive
Schule
eingeführt
und
mit
der
Umsetzung
begonnen.
Dieser
konsensuale
Beginn
war
ein
hoffnungsvoller
Start
und
fand
berechtigterweise
bundesweit
große
Beachtung,
geht
es
doch
bei
der
Umsetzung
der
Inklusion
nicht
um
einen
schulischen
Wettbewerb,
sondern
um
eine
gesamtgesellschaftliche
Aufgabe
auf
der
Basis
verbindlichen
Menschenrechts.
[...]
Die
weitgehende
Forderung
nach
Abschaffung
der
Förderschulen
in
der
Koalitionsvereinbarung
der
aktuellen
Landesregierung
lastete
wie
eine
schwere
Hypothek
auf
dem
Kultusministerium.
Die
Umsetzung
dieser
Forderung
[...]
konnte
und
kann
nicht
gelingen,
weil
es
allen
Unkenrufen
angeblicher
Diskriminierung
zum
Trotz
viele
Eltern
gibt,
die
die
Arbeit
an
der
Förderschule
als
wertvoll
und
notwendig
ansehen,
weil
die
Förderschulen
vielen
Schülerinnen
und
Schülern
neue
Lernmöglichkeiten
und
Motivationen
eröffnet
haben
und
weil
schließlich
die
pädagogischen
Fachkräfte
mit
ihrer
qualifizierten
Arbeit
überzeugende
Bausteine
und
Wege
sonderpädagogischer
Unterstützung
entwickelt
und
erfolgreich
umgesetzt
haben.
Abschaffung
ist
kein
qualifiziertes
Gestaltungsprinzip.
Wir
brauchen
die
fachliche
Expertise,
um
die
notwendigen
Transformationsprozesse
zur
Gestaltung
eines
inklusiven
Schulsystems
auf
den
Weg
zu
bringen.
Die
Forderung
nach
einem
sogenannten
Moratorium
ist
unsinnig
und
schon
allein
deshalb
zurückzuweisen,
weil
es
eine
irrige
Annahme
ist,
dass
ein
Landtag
bestehendes
Menschenrecht
vorübergehend
außer
Kraft
setzen
könnte.
Es
muss
um
die
qualifizierte
Weiterentwicklung
eines
inklusiven
Schulsystems
gehen
und
um
das
Bemühen
um
eine
möglichst
parteiübergreifende
Vorgehensweise.
Grundlegende
Voraussetzungen
dafür
sind
Respekt,
fachliche
Relevanz
und
ausreichende
Ressourcen
sowie
das
Wissen,
dass
der
Wert
des
Menschen
nicht
in
seiner
Tauglichkeit
und
Verwendbarkeit
liegt.
Dies
ist
das
Grundwissen
der
Humanität:
Kein
Mensch
ist
eines
Zweckes
wegen
da,
auch
nicht
für
politische
Effekthascherei
und
simplifizierende
Inklusionsrhetorik.″
Hanno
Middeke
Osnabrück
„
Förderschulen
müssen
meiner
Meinung
nach
nicht
abgeschafft,
sondern
flächendeckend
ausgebaut
werden.
Inklusion
wird
heute
auf
dem
Rücken
der
Lehrer
ausgetragen,
die
dafür
zum
großen
Teil
weder
ausgebildet
noch
vorbereitet
sind.
Genauso
aber
auf
dem
Rücken
der
Schüler.
Die
Mischung
der
heutigen
Schulklassen
–
Förderschüler,
behinderte
Schüler,
Schüler
mit
sozio-
emotionalem
Förderbedarf,
Schüler
ohne
jegliche
Deutschkenntnisse,
Normalbegabte
und
Schüler
mit
Förderbedarf
etc.
–
ist
eine
Herausforderung,
die
nicht
bewältigt
werden
kann.
Ich
weiß,
wovon
ich
spreche:
Als
Quereinsteigerin
habe
ich
zum
Beispiel
an
einer
Hauptschule
unterrichtet.
Es
ist
unverantwortlich,
wenn
Eltern
behinderte
Kinder
oder
Kinder
mit
ausgewiesenem
Förderbedarf
diese
mit
brachialer
Gewalt
in
normale
Schulen
,
zwingen′
wollen.
Auch
meine
Schwägerin
ist
behindert
und
hat
als
Kind
eine
Förderschule
besuchen
dürfen
–
die
meine
Schwiegereltern
sogar
mit
gegründet
haben.
Sie
hatte
dort
eine
sehr
schöne
Kindheit
und
hat
Dinge
gelernt,
an
die
zuvor
niemand
geglaubt
hat.
Das
wäre
als
Inklusionskind
auf
einer
normalen
Schule
niemals
möglich
gewesen,
denn
dort
gehen
die
Inklusionskinder
regelrecht
unter.
Genau
wie
die
Lehrer.
Und
die
Schüler.
″
Kerstin
Meyer-
Leive
Osnabrück
„
In
NRW
ist
die
SPD
weitgehend
aufgrund
ihrer
Bildungspolitik
gescheitert,
in
Niedersachsen
droht
ihr
aus
demselben
Grund
dasselbe
Schicksal
–
zu
Recht.
Wir
haben/
hatten
ein
ausgezeichnetes,
funktionierendes
und
in
jeder
Hinsicht
effektives
System
von
Förderschulen:
für
Gehörlose,
für
geistig
Behinderte,
für
Körperbehinderte,
für
Verhaltensgestörte,
–
jeweils
ausgestattet
mit
speziell
ausgebildeten
Lehrkräften,
an
die
jeweiligen
Störungen
angepassten
Gruppengrößen,
mit
speziellem
Lehrmaterial,
Unterrichts-
und
Ruheräumen
etc.
Weil
diese
Förderschulen
eine
,
Diskriminierung′
darstellen,
sollen
sie
komplett
geschlossen
und
durch
Inklusion
ersetzt
werden.
Die
meisten
(nicht
alle)
Lehrer,
die
mit
Inklusion
zu
tun
haben,
halten
das
für
ein
unsinniges
Experiment,
bei
dem
es
den
meisten
der
Betroffenen
und
Beteiligten
schlechter
geht
als
vorher,
bei
dem
die
meisten
Behinderten
intellektuell
nicht
besser
gefördert
werden
können
und
vor
allem
auch
nicht
glücklicher
sind.
[...]
Nun
will
Frau
Kurz
von
der
Landesarbeitsgemeinschaft
,
Gemeinsam
leben
–
gemeinsam
lernen′
durch
die
zügige
Schließung
aller
Sondereinrichtungen
den
Eltern
sogar
das
Recht
nehmen,
die
für
ihr
behindertes
Kind
passende
Schule
zu
wählen,
weil
schon
die
Existenz
von
Sonderschulen
prinzipiell
diskriminierend
sei
(auf
die
Idee
muss
man
erst
mal
kommen!
)
und
weil
,
wir
kein
Wahlrecht
auf
Diskriminierung′
wollen.
Wer
ist
,
wir′?
Ich
will
das
Wahlrecht!
Das
ist
eine
üble
Bevormundung,
die
ich
mir
verbitte;
seit
wann
ist
der
Verlust
von
Wahlmöglichkeiten
ein
Gewinn?
Außerdem
zeugt
das
von
einer
völlig
undifferenzierten
Sicht
der
Dinge:
Frau
Kurz
weiß,
was
für
ihr
Kind
gut
ist,
und
ich
weiß,
was
für
mein
Kind
gut
ist.
Die
Diskussion
um
die
Inklusion
zeigt,
wie
Pädagogik,
Psychologie
und
gesunder
Menschenverstand
durch
Ideologie
ersetzt
werden.
Die
Lehrer
können
sich
nicht
wehren,
sie
sind
Beamte,
und
die
Behinderten
werden
nicht
gefragt.
Sie
werden
zum
Spielball
von
Ideologen,
die
nicht
differenziert
nach
dem
Wohl
des
konkreten
Einzelnen
fragen,
sondern
pauschal
,
Prinzipien′
hochhalten
und
sich
dabei
auch
noch
moralisch
überlegen
fühlen.
Und
daraus
macht
man
dann
auch
noch
Politik.″
Prof.
Dr.
Meinhart
Volkamer
Hasbergen
Bildtext:
Damit
Inklusion
gelingt,
sind
Förderschulen
unerlässlich,
meinen
unsere
Leser.
Foto:
dpa
Autor:
Hanno Middeke, Kerstin Meyer-Leive, Meinhart Volkamer