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1.
Erscheinungsdatum:
29.09.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Warum fahren wir Auto?
Zwischenüberschrift:
Verkehrspsychologe gibt die Antwort im Rathaus
Artikel:
Originaltext:
So
praktisch
es
ist,
mit
dem
Auto
von
A
nach
B
zu
fahren
–
für
viele
Wege
gibt
es
besser
geeignete
Fortbewegungsmittel.
Aber
warum
fällt
es
so
schwer,
den
eigenen
Pkw
auch
mal
stehen
zu
lassen?
Auf
diese
Frage
ging
der
Mülheimer
Psychologe
Klaus-
Peter
Kalwitzki
in
seinem
Vortrag
zum
Bürgerdialog
Verkehrswende
ein.
Osnabrück.
Im
gut
besetzen
Ratssitzungssaal
zeigte
Kalwitzki
auf,
dass
Kinder
heute
ganz
selbstverständlich
mit
dem
Auto
groß
werden
und
diese
nach
seinen
Worten
„
unselbstständige
Fortbewegung″
als
Normalfall
erleben.
Das
Auto
sei
allgegenwärtig
–
auf
der
Fahrt
in
die
Kita,
aber
auch
in
Kinderbüchern
und
TV-
Sendungen,
als
Spielzeug
und
Dekoartikel.
Das
Auto
vermittle
ein
trügerisches
Gefühl
von
Sicherheit,
Schnelligkeit
und
Überlegenheit
gegenüber
anderen
Verkehrsmitteln,
erklärte
Kalwitzki.
Viele
Kinder
lernten
den
öffentlichen
Nahverkehr
überhaupt
nicht
kennen,
weil
ihre
Eltern
ausschließlich
das
Auto
benutzten.
Und
wenn
sie
sich
einmal
zu
Fuß
bewegten,
sei
ihr
Spielraum
durch
parkende
Autos
oft
auf
ein
Minimum
beschränkt.
Zudem
werde
Fußgängern
ebenso
wie
den
Nutzern
von
Bus
und
Bahn
immer
wieder
der
Eindruck
vermittelt,
sie
befänden
sich
in
der
Hierarchie
der
Fortbewegungsarten
auf
einem
untergeordneten
Niveau.
Kalwitzki,
der
in
seinem
Mülheimer
Verkehrsbüro
mit
verkehrsauffälligen
Männern
zu
tun
hat,
demonstrierte
Beispiele
für
das
idealtypische
Leben
in
der
Autogesellschaft.
Da
wird
die
Fahrt
in
den
Urlaub
oder
gar
zum
Standesamt
ganz
selbstverständlich
mit
dem
Auto
zelebriert,
da
dient
der
Sportwagen
oder
Ami-
Schlitten
als
Charakterlabel
von
„
Tatort″-
Kommissaren
und
generell
als
Symbol
der
Freiheit.
Die
Realität
kennzeichnete
Kalwitzki
dagegen
mit
den
Begriffen
Stau,
Unfall,
Kosten
und
Regeln.
Gleichwohl
hätten
sich
viele
Menschen
daran
gewöhnt,
dass
der
Alltag
nur
mit
dem
Auto
zu
bewältigen
sei.
Man
halte
sich
an
die
Lebenslüge,
dass
der
Arbeitsplatz
nicht
anders
als
mit
dem
Pkw
erreicht
werden
könne.
Zu
den
Fehleinschätzungen
gehöre
auch,
dass
„
fast
jeder″
Auto
fahre
und
dass
man
damit
schneller
und
zugleich
preiswerter
vorankomme.
„
Die
Leute
biegen
sich
das
so
hin″,
meinte
der
Verkehrspsychologe,
sie
hätten
Angst
vor
Veränderung.
Das
zeige
sich
schon,
wenn
jemand
hilflos
vor
einem
Fahrkartenautomaten
stehe.
Eine
Veränderung
des
Mobilitätsverhaltens
setze
aber
voraus,
dass
Hemmnisse
abgebaut
würden,
dass
der
öffentliche
Nahverkehr
seinen
Kunden
den
roten
Teppich
ausrolle,
dass
Haltestellen,
Fuß-
und
Radwege
ansprechender
gestaltet
würden.
Ziel
müsse
es
sein,
eine
Gleichberechtigung
der
Verkehrsträger
herzustellen
und
den
Verkehrsraum
gerechter
aufzuteilen.
Verkehrsregeln
sollten
nach
Ansicht
von
Kalwitzki
auf
eine
sichere
und
nachhaltige
Mobilität
abzielen.
Beispielhaft
dafür
sei
eine
Ampelschaltung,
bei
der
die
Fußgänger
aus
allen
Richtungen
Grün
bekämen.
Als
Schritte
in
diese
Richtung
empfahl
er
auch
ein
Tempolimit
auf
Autobahnen
und
Tempo
30
in
den
Städten.
Wer
etwas
verändern
wolle,
müsse
aber
nicht
nur
auf
vernünftige
Argumente
setzen,
sondern
auch
Gefühle
wirken
lassen,
gab
der
Psychologe
seinen
Zuhörern
mit
auf
den
Weg.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert