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1.
Erscheinungsdatum:
29.09.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kein Auftrag, aber Provision gefordert
Ohne Auftrag Provision gefordert
Zwischenüberschrift:
Kritik an Osnabrücker Maklerbüro – Stadt bietet Bauplatz zum Kauf an
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Darf
ein
Makler
für
die
Vermittlung
eines
öffentlich
zum
Kauf
angebotenen
Grundstücks
Provision
einfordern?
In
Osnabrück
versucht
eine
Immobilien
GmbH,
so
Kasse
zu
machen.
Per
Zeitungsinserat
verkauft
die
Stadt
einen
früheren
Spielplatz
als
Baugrund
für
sechs
Wohnungen.
Obwohl
kein
Maklerauftrag
erteilt
wurde,
versucht
eine
Immobilien
GmbH,
daraus
Kapital
zu
schlagen.
Im
Falle
eines
Kaufs
sollen
5,
95
Prozent
Provision
fällig
werden.
„
Eine
Unverschämtheit″,
sagt
ein
Brancheninsider.
Osnabrück.
Die
Josefstraße
ist
eine
Sackgasse
unweit
der
Josephskirche
am
Schölerberg.
Mehrfamilienhäuser,
die
zum
größten
Teil
auf
die
50er-
Jahre
zurückgehen,
prägen
das
Straßenbild.
Einen
Kinderspielplatz
am
Wendehammer
hat
die
Stadt
vor
einigen
Jahren
aufgegeben,
seine
866
qm
große
Fläche
steht
jetzt
zum
Verkauf.
Wer
das
Grundstück
erwirbt,
darf
zweigeschossig
bauen,
nach
dem
Willen
der
Stadt
sollen
vorrangig
Mietwohnungen
für
Menschen
mit
kleinerem
Geldbeutel
entstehen.
Am
9.
September
erschien
die
Ausschreibung
im
Immobilienteil
unserer
Zeitung,
veröffentlicht
vom
Eigenbetrieb
Immobilien
und
Gebäudemanagement
der
Stadt
Osnabrück.
Interessenten
sollten
sich
an
eine
Mitarbeiterin
der
Stadt
wenden
und
nicht
etwa
an
ein
Maklerbüro.
Einige
potenzielle
Investoren
hatten
schon
Mitte
2016
den
Hinweis
bekommen,
an
der
Josefstraße
stehe
ein
städtisches
Grundstück
zum
Verkauf.
Dieser
Tipp
kam
von
einem
Maklerunternehmen,
das
in
Osnabrück
vor
allem
auf
das
höhere
Preissegment
spezialisiert
ist.
Dazu
gab
es
ein
Kurzexposé,
aus
dem
auch
hervorging,
dass
der
Bebauungsplan
„
voraussichtlich
Oktober/
November
2016
beschlossen″
werde.
Jetzt
soll
der
heiße
Tipp
versilbert
werden.
Einem
Bauunternehmen,
dem
damals
eines
dieser
Kurzexposés
zugegangen
war,
flatterte
kurz
nach
Erscheinen
der
Zeitungsanzeige
der
dezente
Hinweis
ins
Haus:
„
Bei
Abschluss
eines
Kaufvertrages
werden
wir
Ihnen
die
uns
zustehende
Provision
in
Rechnung
stellen.″
Laut
Exposé
sind
das
5,
95
Prozent
–
bei
einem
aktuellen
Richtwert
von
150
Euro
pro
Quadratmeter
wären
das
knapp
8000
Euro.
„
Wir
stehen
im
Kontakt″
Dazu
gebe
es
keinen
Anlass,
schrieb
der
Geschäftsführer
des
Bauunternehmens
zurück,
denn
die
Stadt
habe
das
Grundstück
öffentlich
angeboten.
Von
einer
„
Vermittlungstätigkeit
Ihrerseits″
könne
ja
wohl
keine
Rede
sein.
Aber
das
Maklerunternehmen
blieb
dabei:
„
Wir
haben
Ihnen
das
Grundstück
am
13.06.2016
angeboten.
Wir
haben
auch
die
Stadt
über
Ihr
Interesse
informiert.
Bei
Abschluss
eines
Kaufvertrages
werden
wir
Ihnen
die
uns
zustehende
Provision
in
Rechnung
stellen.″
Gab
es
eine
Vereinbarung
zwischen
der
Stadt
und
dem
Maklerbüro?
Nein,
sagt
Stadtsprecher
Sven
Jürgensen:
„
Das
Unternehmen
hat
von
uns
keinen
Auftrag.″
In
der
Immobilien
GmbH
wird
das
etwas
differenzierter
formuliert:
„
Wir
haben
keinen
Exklusivauftrag″,
betont
die
Prokuristin.
Ihr
Unternehmen
stehe
aber
mit
der
städtischen
Abteilung
im
Kontakt,
und
zwar
bis
heute.
Bleibt
die
Frage,
ob
der
Tipp
vom
Juni
2016
einen
Provisionsanspruch
begründet.
Ein
Maklerkollege,
der
die
Osnabrücker
Szene
kennt,
rät
zur
Vorsicht.
Er
habe
schon
von
ähnlichen
Fällen
aus
der
Branche
gehört,
in
denen
am
Ende
doch
gezahlt
wurde.
Es
sei
allerdings
„
eine
Unverschämtheit″,
sich
in
dieser
Art
und
Weise
auf
ein
Grundstücksgeschäft
zu
setzen
und
daraus
Kapital
zu
schlagen,
sagt
der
Immobilienprofi.
Sein
Unternehmen
würde
so
etwas
niemals
tun.
In
Rechnung
gestellt
werde
nur
eine
tatsächlich
erbrachte
Vermittlungsleistung.
Fraglich
erscheint,
ob
die
Masche
der
Immobilien
GmbH
einer
gerichtlichen
Prüfung
standhalten
würde.
Wir
haben
einen
Osnabrücker
Anwalt
gefragt,
der
mit
Grundstücksangelegenheiten
vertraut
ist.
Nach
seiner
Auslegung
des
Bürgerlichen
Gesetzbuchs
(BGB)
müsste
das
Maklerunternehmen
einen
entscheidenden
Beitrag
leisten,
der
Käufer
und
Verkäufer
zusammenbringt.
Diesen
entscheidenden
Beitrag
habe
die
Stadt
mit
ihrer
öffentlichen
Ausschreibung
aber
selbst
geleistet.
Und
vor
der
Veröffentlichung
habe
das
Grundstück
gar
nicht
zur
Verfügung
gestanden.
Insofern,
sagt
der
Jurist,
lasse
sich
nach
seiner
vorläufigen
Einschätzung
im
vorliegenden
Fall
kein
Anspruch
auf
eine
Provision
durchsetzen,
für
die
im
BGB
immer
noch
der
etwas
angestaubte
Begriff
„
Mäklerlohn″
verwendet
wird.
Das
Rennen
um
das
Grundstück
an
der
Josefstraße
ist
noch
offen.
Aber
das
Bauunternehmen,
das
zunächst
interessiert
war,
hat
nicht
mitgeboten.
Zum
einen
wegen
der
„
Maklermachenschaften″,
wie
der
Geschäftsführer
sagt,
zum
anderen,
weil
es
derzeit
genügend
andere
Projekte
hat.
Bildtext:
Dieses
Grundstück
an
der
Josefstraße
10
hat
die
Stadt
öffentlich
zum
Kauf
angeboten.
Ein
Maklerunternehmen
fordert
Provision,
ohne
einen
Auftrag
zu
haben.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Einfach
nur
dreist
Gute
Kontakte
sind
viel
wert,
und
gute
Tipps
lassen
sich
sogar
zu
Geld
machen.
Wer
es
darauf
abgesehen
hat,
kann
allerdings
sehr
schnell
seinen
guten
Ruf
verlieren.
Und
den
einer
ganzen
Branche
gefährden.
Dass
ein
Maklerbüro
die
Hand
aufhalten
will
für
ein
Grundstücksgeschäft,
das
ganz
ohne
sein
Zutun
zustande
kommt,
ist
einfach
nur
dreist.
Wo
in
Osnabrück
demnächst
gebaut
werden
darf,
kann
jeder
erfahren,
der
regelmäßig
einen
Blick
in
die
Unterlagen
für
den
Stadtentwicklungsausschuss
wirft.
Dessen
Sitzungen
sind
öffentlich,
und
seine
Beschlüsse
können
von
jedem
Bürger
im
Ratsinformationssystem
der
Stadt
nachgelesen
werden.
Auf
das
Grundstück
an
der
Josefstraße
ist
die
Immobilien-
GmbH
allerdings
nicht
in
den
Ratsunterlagen
aufmerksam
geworden,
sondern
im
Gespräch
mit
städtischen
Mitarbeitern.
Mag
ja
sein,
dass
solche
Unterhaltungen
üblich
sind,
aber
die
Stadt
sollte
sich
bewusst
machen,
dass
solche
Kontakte
leicht
ein
Geschmäckle
bekommen
können.
Autor:
rll