User Online: 2 |
Timeout: 16:58Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
20.09.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrück ist Deutschlands größte AfD-freie Zone
Zwischenüberschrift:
Bundestagswahl 2017: 12 von 299 Wahlkreisen ohne AfD-Direktkandidat – Osnabrück einzige Großstadt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
12
von
299
Wahlkreisen
gibt
es
keinen
AfD-
Direktkandidaten
für
die
Bundestagswahl
2017.
Osnabrück
ragt
dabei
deutschlandweit
als
einzige
Großstadt
ohne
AfD-
Wahlbewerber
heraus.
Was
eine
spannende
Frage
aufwirft:
Wie
viele
Zweitstimmen
bekommt
die
AfD
am
24.
September
in
Osnabrück?
Insgesamt
ein
Dutzend
Wahlkreise
in
Deutschland
sind
bei
der
Bundestagswahl
2017
AfD-
freie
Zone
–
zumindest,
was
die
Kreiswahlvorschläge
der
Parteien
angeht.
Einwohnermäßig
größte
Stadt
in
all
diesen
weißen
Flecken
ist
Osnabrück:
Das
hat
eine
Auswertung
von
Informationen
des
Bundeswahlleiters
durch
unsere
Redaktion
ergeben.
Wie
aus
dem
im
August
erschienenen
„
Sonderheft
Wahlbewerber″
hervorgeht,
verteilen
sich
die
Wahlkreise
ohne
AfD-
Kandidaten
auf
sechs
Bundesländer:
Sechs
Wahlkreise
liegen
in
Nordrhein-
Westfalen,
zwei
in
Bayern
und
jeweils
einer
in
Sachsen,
Sachsen-
Anhalt
und
Rheinland-
Pfalz.
Der
Wahlkreis
39
(Stadt
Osnabrück)
ist
zugleich
der
einzige
in
Niedersachsen.
Innerparteilicher
Zwist
Er
besteht
aus
sechs
Gemeinden:
Neben
Osnabrück
sind
das
Belm,
Georgsmarienhütte,
Hagen,
Hasbergen
und
Wallenhorst.
254
900
Einwohner
(Stand
31.
Dezember
2015)
umfasst
der
Wahlkreis
nach
aktuellen
Angaben
des
Bundeswahlleiters.
Der
Ausländeranteil
beträgt
8,
8
Prozent.
Knapp
ein
Viertel
der
hier
lebenden
Menschen
hat
einen
Migrationshintergrund.
Die
meisten
–
gut
ein
Drittel
–
sind
zwischen
35
und
59
Jahre
alt,
außerdem
katholisch
(42
Prozent)
.
Die
Arbeitslosenquote
beträgt
6,
2
Prozent,
das
verfügbare
Einkommen
privater
Haushalte
20
500
Euro
pro
Kopf
und
Jahr
(Stand
2014)
.
Sieht
so
eine
besonders
AfD-
feindliche
Umgebung
aus?
Dass
die
AfD
im
Wahlkreis
39
keinen
Direktkandidaten
aufgestellt
hat,
scheint
vor
allem
dem
örtlichen
Zwist
innerhalb
der
nationalkonservativen
und
tendenziell
rechtsextremen
Partei
geschuldet.
Denn
es
gab
durchaus
Bewerber
für
die
Bundestagswahl
2017:
Tanja
Bojani
aus
Rieste
galt
nach
einer
Aufstellungsversammlung
im
Juni,
bei
der
sie
sich
im
Losverfahren
gegen
den
AfD-
Kreisvorsitzenden
Daniel
Wolf
durchsetzte,
bereits
als
gesetzt.
Doch
kurz
darauf
zog
AfD-
Landeschef
Armin-
Paul
Hampel
als
Vertrauensmann
den
Wahlvorschlag
beim
Wahlamt
der
Stadt
Osnabrück
zurück.
Offizielle
Begründung:
Der
Kreisvorstand
sei
besorgt,
dass
Bojani
unter
Einfluss
von
Menschen
gerate,
welche
die
AfD
in
ihren
Reihen
nicht
dulde.
Zu
wenig
Unterstützer
Gleichwohl
ist
das
Fehlen
von
AfD-
Kandidaten
auf
Stimmzetteln
in
Osnabrück
nichts
Neues:
Schon
bei
der
Kommunalwahl
2016
blieb
die
„
Alternative
für
Deutschland″
außen
vor,
weil
sie
vor
Ort
zu
wenig
Zuspruch
fand.
Nur
in
zwei
von
acht
Wahlbereichen
war
es
ihr
damals
nach
eigenen
Angaben
gelungen,
vorab
Unterschriften
von
mindestens
30
wahlberechtigten
Unterstützern
einzureichen
und
so
die
gesetzliche
Vorgabe
für
neue
Parteien
und
Wählergruppen
zu
erfüllen.
Ein
Hindernis,
das
auch
ein
Jahr
später
unüberwindbar
war:
Denn
bei
der
Landtagswahl
2017
in
Niedersachsen
am
15.
Oktober
tritt
die
AfD
in
Osnabrück
mangels
Rückhalt
wieder
nicht
an.
Aus
dem
mehrfachen
Scheitern
bei
der
lokalen
Kandidatenkür
nun
zu
schlussfolgern,
die
AfD
könne
bei
der
Bundestagswahl
2017
in
Osnabrück
nicht
punkten,
wäre
allerdings
voreilig.
„
Die
AfD
wird
natürlich
auch
in
Osnabrück
gewählt
werden″,
sagt
Politikwissenschaftler
Roland
Czada
vom
Zentrum
für
Demokratie-
und
Friedensforschung
der
Universität
Osnabrück.
Denn
auf
einen
eigenen
Bewerber
für
ein
Direktmandat
zu
verzichten
sei
für
kleinere
Parteien
„
überhaupt
kein
Problem″.
Ihnen
komme
es
ohnehin
mehr
auf
die
Zweitstimme
an,
die
keiner
bestimmten
Person
gilt.
Und
die
Erststimme?
Vor
diesem
Hintergrund
erwartet
der
Professor
in
Osnabrück
am
Sonntag,
24.
September,
ein
„
schönes
Experiment″.
Wie
AfD-
Wähler
im
Wahlkreis
39
mit
ihrer
Erststimme
umgehen,
zu
welchen
anderen
Kandidaten
sie
gegebenenfalls
neigen
oder
ob
sie
in
der
linken
Spalte
des
Stimmzettels
einfach
gar
kein
Kreuzchen
machen
(was
ebenfalls
zulässig
wäre)
,
sei
eine
„
interessante
Frage
für
die
Wahlforschung″,
findet
Czada.
Eine
Frage,
die
sich
außer
in
Osnabrück-
Stadt
dann
auch
in
diesen
elf
weiteren
Wahlkreisen
stellt:
Zwickau
(Sachsen)
,
Börde-
Jerichower
Land
(Sachsen-
Anhalt)
,
Montabaur
(Rheinland-
Pfalz)
,
Schwandorf
und
Weiden
(beide
Bayern)
,
außerdem
Rhein-
Sieg-
Kreis
I,
Recklinghausen
II,
Borken
II,
Coesfeld-
Steinfurt
II,
Ennepe-
Ruhr-
Kreis
II
und
Märkischer
Kreis
II
(alle
Nordrhein-
Westfalen)
.
Bildtext:
Auf
keinen
grünen
Zweig
kommt
die
AfD
in
Osnabrück.
Nach
der
Kommunalwahl
2016
finden
auch
die
Bundestagswahl
2017
und
die
Landtagswahl
2017
in
der
Stadt
ohne
Beteiligung
der
nationalkonservativen
Partei
statt.
Unser
Bild
zeigt
ein
vergammeltes
AfD-
Wahlplakat
aus
dem
vergangenen
Herbst.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar:
Stunde
der
Wahrheit
In
Osnabrück
bekommt
die
AfD
bislang
kein
Bein
an
die
Erde.
Dreimal
nahm
sie
seit
dem
vergangenen
Jahr
Anlauf,
um
–
wie
es
sich
für
eine
selbstbewusste
und
vielerorts
auch
erfolgreiche
Partei
gehört
–
mit
eigenen
Kandidaten
direkt
in
Rat,
Landtag
und
Bundestag
einzuziehen.
Dreimal
lief
die
AfD
dabei
in
Osnabrück
gegen
eine
Wand
–
oder
zerlegte
sich
auf
dem
Weg
dorthin
selbst.
Doch
auf
die
Tatsache,
trotz
bundesweiter
Umfragehochs
für
die
Nationalkonservativen
noch
in
gewisser
Weise
„
AfD-
freie
Zone″
zu
sein
und
hier
sogar
die
größte
Deutschlands,
sollte
sich
die
Stadt
nicht
zu
viel
einbilden.
Jedenfalls
noch
nicht.
Denn
wie
es
um
die
AfD
in
Osnabrück
tatsächlich
bestellt
ist,
werden
wir
erst
am
Sonntag
erfahren.
Für
ein
schlechtes
Abschneiden
spricht,
dass
die
Partei
zuletzt
schon
daran
scheiterte,
die
nötige
Anzahl
an
Unterstützerunterschriften
zu
sammeln.
Es
wäre
aber
naiv
zu
glauben,
dass
sich
deswegen
bei
der
Bundestagswahl
2017
auch
in
der
viel
besungenen
Friedensstadt
kaum
ein
Wähler
traut,
im
Schutz
der
Anonymität
wenigstens
seine
Zweitstimme
der
AfD
zu
geben.
Eine
Stimme,
die
der
Partei
sowieso
mehr
hilft
als
die
andere,
personengebundene
Erststimme.
Insofern
muss
das
Fehlen
eines
Kandidaten
für
die
AfD
in
Osnabrück
kein
Nachteil
sein.
Autor:
Sebastian Stricker