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1.
Erscheinungsdatum:
15.09.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bergerhoff und die NSDAP
Zwischenüberschrift:
Nicht jeder in Atter hält die mögliche Straßenumbenennung für nötig
Artikel:
Originaltext:
Die
Giesbert-
Bergerhoff-
Straße
im
Stadtteil
Atter
soll
umbenannt
werden.
Der
Grund:
Bergerhoff
gehört
für
die
Stadt
zu
jenen
Personen,
die
das
NS-
Regime
in
verantwortlicher
Position
aktiv
unterstützt
haben.
Bürger
aus
Atter
sehen
das
teilweise
anders.
Osnabrück.
Deutlich
wurde
das
einmal
mehr
bei
einer
Informationsveranstaltung,
zu
der
die
Stadt
Bewohner
der
Giesbert-
Bergerhoff-
Straße
in
den
Treffpunkt
Atterkirche
eingeladen
hatte.
Stadtrat
Wolfgang
Beckermann
räumte
ein,
dass
man
Bergerhoff
–
im
Vergleich
zu
anderen,
ebenfalls
kritisch
zu
sehenden
Namensgebern
–
in
Atter
„
kannte
und
schätzte″.
Nie
gehe
es
daher
darum,
Menschen,
die
damals
aktiv
waren,
zu
verunglimpfen.
„
Es
geht
um
Funktionen
und
Ämter,
die
die
Namensgeber
in
der
NS-
Zeit
innehatten″,
so
Beckermann.
Das
betreffe
auch
jene,
die
Namensgeber
von
Straßen
nicht
wegen
ihrer
Funktion
im
NS-
Regime,
sondern,
wie
im
Fall
Giesbert
Bergerhoff,
wegen
ihrer
späteren
Tätigkeiten
geehrt
wurden.
Bergerhoff
war
nach
1945
in
Atter
Ortsvorsitzender
und
-
Bürgermeister,
schilderte
Christine
Grewe
vom
Büro
für
Friedenskultur.
Der
Historiker
Sebastian
Weitkamp
(Gedenkstätte
Esterwegen/
Uni
Osnabrück)
referierte
die
im
Auftrag
der
Stadt
erarbeitete
NS-
Biografie
von
Giesbert
Bergerhoff.
1896
geboren,
Soldat
im
1.
Weltkrieg,
später
Landwirt
und
Mühlenbesitzer,
trat
Bergerhoff
am
1.
Mai
1933
in
die
NSDAP
ein.
Dabei
war
er
mehr
als
nur
passives
Mitglied,
machte
Weitkamp
klar.
Belegbar
ist:
Bergerhoff
wurde
ebenfalls
1933
Bürgermeister,
ein
Jahr
später
Zellenleiter,
dann
kommissarischer,
später
Ortsgruppenleiter
in
Atter.
1949
wurde
Bergerhoff
nach
nicht
langer
Internierungshaft
als
Mitläufer
entnazifiziert.
Weitkamps
Fazit:
Obschon
konkrete
Quellen
fehlen,
wie
sich
Bergerhoffs
Tätigkeit
als
NSDAP-
Funktionär
ausformte,
reiche
zur
Personenbeschreibung,
dass
er
sich
aktiv
für
die
Ziele
der
Partei
eingesetzt
habe.
„
Ob
gewollt
oder
ungewollt,
stabilisierte
Bergerhoff
als
Ortsgruppenleiter
die
Herrschaft
der
Partei
vor
Ort″,
meinte
Weitkamp.
Einwände
gab
es
teilweise
aus
den
Reihen
der
20
Besucher.
Es
fehle
das
ganze
Bild
von
Bergerhoff,
monierten
manche.
Weitkamp
sei
nur
auf
die
NS-
Zeit
eingegangen,
nicht
auf
jene
Jahre,
in
denen
er
sich
persönlich
für
Flüchtlinge
und
den
Ortsteil
nach
1945
eingesetzt
haben
soll.
Zudem
hätte
viele
Menschen
ihm
nach
Kriegsende
Leumundszeugnisse
ausgestellt.
„
Wenn
Sie
hier
ein
Straßenschild
abbauen,
fällen
Sie
ein
Urteil,
das
nicht
richtig
ist″,
so
ein
Besucher.
Weitkamps
Antwort:
Sogenannte
Persilscheine
wie
Unterschriftenlisten
und
Leumundszeugnisse
sind
kritisch
zu
sehen.
Und
der
Historiker
erinnerte
daran,
dass
sich
Bergerhoff
später
in
der
Bundesrepublik
für
die
nationalkonservative
Deutsche
Partei
engagierte.
Ein
anderer
Besucher
gab
zu
bedenken,
dass
Straßennamen
mit
belasteten
Namensgebern
auch
das
demokratische
Verantwortungsgefühl
der
Bewohner
berührten.
„
Solche
Namen
sind
doch
auch
ein
Signal
und
Symbol
für
die
Kinder
und
Jugendlichen,
die
dort
aufwachsen.″
Wie
sieht
es
denn
mit
neuen
Namensgebern
aus?
,
fragte
Stadtrat
Beckermann.
Konkret
schlug
eine
Besucherin
Hermann
Siegert
vor.
Der
Atteraner
sei
vor
etwa
zwei
Jahren
verstorben
und
habe
zu
Lebzeiten
viel
für
die
Historie
und
Dokumentation
im
Stadtteil
gemacht.
Die
Kosten
für
eine
mögliche
Umbenennung
der
Adresse
im
Fahrzeugschein
übernehme
die
Stadt,
sicherte
Wolfgang
Beckermann
zu.
Sollte
es
zu
der
Umbenennung
kommen,
sei
damit
im
Frühjahr
2018
zu
rechnen.
Info:
Zu
zwei
weiteren
Umbenennungsvorhaben
hat
die
Verwaltung
die
Bewohner
zu
Informationsveranstaltungen
eingeladen.
Die
nächste
findet
am
Montag,
23.
Oktober,
19.30
Uhr,
in
der
Aula
des
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasiums
zum
Heinrich-
Röper-
Weg
statt.
Ebenfalls
dort
wird
über
die
mögliche
Umbenennung
der
Carl-
Diem-
Straße
am
Donnerstag,
2.
November,
19.30
Uhr
gesprochen.
Bildtext:
Saßen
teils
ablehnenden
Anwohnern
beim
Informationsabend
zur
Umbenennung
der
Bergerhoffstraße
gegenüber:
von
links
Wolfgang
Beckermann
(Stadtrat)
,
Christine
Grewe
(Büro
Friedenskultur)
und
der
Historiker
Sebastian
Weitkamp.
Foto:
Buchholz
Drei
Straßen
im
Fokus
Am
30.
Mai
dieses
Jahres
hat
der
Stadtrat
beschlossen,
das
Verfahren
für
die
Umbenennung
von
drei
Straßen
in
Osnabrück
zu
eröffnen.
Er
folgte
dabei
Empfehlungen
des
Arbeitskreises
Erinnerungskultur.
In
ihm
sitzen
Vereine
und
Initiativen
aus
dem
Bereich
Erinnerungskultur,
Schulen
und
die
Universität
sowie
Kirchen
und
Gewerkschaften.
Dem
voraus
ging
2012
ein
Auftrag
des
Rates
an
die
Verwaltung,
Straßen
und
Plätze
auf
jene
Namensgeber
abzuklopfen,
die
einer
historisch-
politischen
Bildung
entgegenstehen.
Der
Arbeitskreis
Erinnerungskultur
identifizierte
schließlich
drei
Namensgeber
von
Osnabrücker
Straßen:
Giesbert
Bergerhoff
(Atter)
,
Heinrich
Röper
(Schölerberg)
und
Carl
Diem
(Wüste)
.
Alle
drei
hätten
das
nationalsozialistische
Regime
aktiv
gestützt
und
getragen.
Autor:
Stefan Buchholz