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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Beeindruckend und bedrückend
Zwischenüberschrift:
Türkische Schriftstellerin und Remarque-Friedenspreisträgerin Asli Erdogan in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Seit
1991
verleiht
die
Stadt
Osnabrück
alle
zwei
Jahre
den
nach
Erich
Maria
Remarque
benannten
Friedenspreis.
Am
Tag
vor
der
Verleihung
waren
bei
einer
Pressekonferenz
die
türkische
Schriftstellerin
Asli
Erdogan
und
Daniel
Röder
für
die
Initiative
„
Pulse
of
Europe″
eindrucksvoll
zu
erleben.
Osnabrück.
Schmal
und
zerbrechlich
wirkt
Asli
Erdogan
im
kleinen
Ratssaal
des
Osnabrücker
Rathauses.
Diesen
Eindruck
unterstreicht
ihre
leise,
fast
tonlose
Stimme,
von
deren
englischen
Sätzen
anfangs
kaum
mehr
zu
verstehen
ist,
als
dass
sie
Osnabrück
sehr
dankbar
ist
für
alles,
was
die
Stadt
für
sie
getan
hat.
Denn
lange
sah
es
nicht
so
aus,
als
ob
Asli
Erdogan,
diesjährige
Preisträgerin
des
Erich-
Maria-
Remarque-
Friedenspreises,
zur
Preisverleihung
würde
kommen
können.
Doch
dann
ging
es
ganz
schnell:
Der
Börsenverein
des
Deutschen
Buchhandels
und
Osnabrücker
Mitglieder
der
Preisjury
schrieben
vor
zwei
Wochen
einen
Brief
an
den
türkischen
Präsidenten
Erdogan
und
erbaten
für
sie
den
Reisepass
zurück.
Kurz
darauf
war
der
Pass
der
türkischen
Physikerin,
Journalistin
und
Schriftstellerin
da
–
zur
großen
Freude
der
Briefschreiber.
Nun
ist
sie
da,
erzählt,
dass
sie
seit
zehn
Monaten
aus
der
Haft
entlassen
sei,
aber
noch
nicht
ganz
zurück
in
der
Welt.
Sie
erkenne
sich
morgens
im
Spiegel
nicht
wieder,
habe
kein
Privatleben
mehr,
und
mit
ihrer
Karriere
als
Zeitungskolumnistin
sei
es
auch
vorbei.
Sie
habe
angefangen
zu
schreiben
über
ihre
Erfahrungen
der
letzten
Monate,
aber
nichts
schnell
Verwertbares,
Praktisches
mehr,
sondern
Literatur.
Und
um
gute
Literatur
schreiben
zu
können,
brauche
sie
Zeit
und
Energie.
Monate
in
U-
Haft
Man
merkt
dieser
Frau
an,
dass
sie
Hartes
hinter
sich
hat
und
Schweres
vor
sich.
Sie
bittet
denn
auch
die
Journalisten
bei
der
Pressekonferenz,
nichts
zu
fragen,
was
ihr
die
Rückkehr
in
die
Türkei
erschweren
könnte.
Denn
Asli
Erdogan
wurde
August
2016
im
Zuge
der
„
Säuberung″
nach
dem
Militärputsch
vom
Juli
verhaftet,
gemeinsam
mit
22
Mitarbeitern
der
türkisch-
kurdischen
Zeitung
„
Özgür
Gündem″.
Sie
saß
viereinhalb
Monate
in
Untersuchungshaft.
Ende
Dezember
2016
kam
sie
frei.
Vorgeworfen
wurden
ihr
unter
anderem
Propaganda
für
und
Mitgliedschaft
in
einer
illegalen
Organisation
(der
PKK)
sowie
Volksverhetzung.
Vieles
von
dem,
wofür
und
wogegen
sie
sich
engagiert,
vor
allem
jede
Form
von
Menschenrechtsverletzung,
lässt
sich
in
ihrem
Essayband
„
Nicht
einmal
das
Schweigen
gehört
uns
noch″
nachlesen
–
vor
allem
dieser
Essayband
ist
es,
der
die
Jury
dazu
bewogen
hat,
der
Regimekritikerin
den
Friedenspreis
(25
000
Euro)
zu
verleihen.
Leben
fürs
Schreiben
Seit
1996
lebt
die
1967
in
Istanbul
geborene
Physikerin
ganz
vom
und
für
das
Schreiben,
verfasste
als
Journalistin
erst
Kolumnen
für
die
linksliberale
Tageszeitung
„
Radikal″
(1998–2001)
und
von
2013
an
auch
für
die
seit
2016
geschlossene
Tageszeitung
„
Özgür
Gündem″.
Der
mit
5000
Euro
dotierte
Sonderpreis
geht
an
die
pro-
europäische
Initiative
„
Pulse
of
Europe″,
die
Daniel
Röder
und
seine
Frau
Sabine
2016
in
Frankfurt
ins
Leben
gerufen
haben.
Den
Demonstrationen
in
vielen
Städten
gehe
es
darum,
bewusst
zu
machen,
sagte
Röder,
„
was
Europa
ausmacht
für
uns,
seine
Werte
wie
Demokratie,
Pressefreiheit
oder
Menschenrechte″.
Wolfgang
Lücke,
Vorsitzender
und
Sprecher
der
Friedenspreisjury,
und
Osnabrücks
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
verwiesen
darauf,
wie
eng
in
diesem
Jahr
beide
Preise
im
Hinblick
auf
Europa
miteinander
verbunden
seien.
„
Wir
hoffen
natürlich,
mit
der
Preisverleihung
eine
Wirkung
erzielen
zu
können″,
so
schloss
Wolfgang
Griesert
eine
eindrucksvolle
und
zugleich
bedrückende
Veranstaltung.
Mehr
zum
Friedenspreis,
mehr
Bilder
und
ein
Video
von
der
Pressekonferenz
unter
noz.de/
kultur-
regional
Bildtext:
Spricht
für
die
Opfer:
Asli
Erdogan
(Mitte)
mit
Wolfgang
Lücke
(von
links)
,
Wolfgang
Griesert
und
ihrem
Übersetzer.
Foto:
Michael
Gründel