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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gestreift und namenlos
Zwischenüberschrift:
Tapir-Baby im Zoo geboren – Kinder sollen Namen vorschlagen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der Osnabrücker Zoo hat einen neuen, niedlichen Bewohner: Am letzten Montag wurde dort ein Tapir-Baby geboren. Der Kleine hat zwar noch keinen Namen, erkundet aber schon neugierig seine Kinderstube.

Osnabrück. Er war auch der Erste aus der nun sechsköpfigen Tapir-Gruppe, der sich der wartenden Presse zeigte: Nur etwa 20 Zentimeter groß, elf Kilo leicht und mit unverkennbar braun-weiß gestreiftem Fell, wagte der Nachwuchs einen Blick aus dem geschützten Gehegetrakt in den öffentlichen Teil des Südamerikahauses. Nur für die letzten Schritte brauchte er etwas Hilfe. Revierleiter Daniel Chirico nahm ihn kurzerhand auf den Arm und setzte ihn im weichen Stroh direkt vor den Kameras ab.

Tapire seien sehr gemütliche und friedfertige Tiere, erläuterte der Tierpfleger. Deshalb machte es der jungen Mutter Elise auch nichts aus, dass ihr Baby einfach so weggetragen wurde. Ganz gemächlich folgte sie dem Kleinen und machte sich anschließend über das angebotene Gemüse her. Porree, Tomaten und Paprika sind für ihren Sohn noch nichts: Vorerst ernährt er sich nur von Muttermilch. Die ist allerdings äußerst nahrhaft. Innerhalb von nur vier Wochen soll der Baby-Tapir sein Geburtsgewicht verdoppeln. Wenn er ausgewachsen ist, wird er mehr als 200 Kilo wiegen.

Und ganz nebenbei auch seine Streifen verlieren. Sie dienen in der Wildnis dazu, die Neugeborenen im Unterholz zu tarnen und ihn so vor Feinden wie dem Jaguar zu schützen. Je älter das Baby wird, desto blasser wird die Fellzeichnung. Nach etwa acht Monaten ist sie dann ganz verschwunden. Bis es so weit ist, kümmert sich die ganze Tapir-Gruppe um ihr jüngstes Mitglied. Besonders Olivia, mit 26 Jahren die Älteste, habe geradezu eine magische Anziehungskraft″ auf den Neuankömmling, sagt Tierpfleger Daniel Chirico: Sie strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Sie ist sozusagen die Ersatz-Oma.″

So entspannt wie die Tapire sich geben, so entspannt lief offenbar auch die Geburt ab. Wir haben zwar darauf gewartet″, sagt Chirico. Elise hatte eindeutige Zeichen für die bevorstehende Geburt gegeben. Aber als es dann so weit war, war niemand aus dem Pflegerteam dabei. Tapire gebären meist nachts oder in den frühen Morgenstunden. Die Kollegen haben den Kleinen bei Dienstbeginn um 7.30 Uhr gefunden. Da war er schon trocken und aktiv, also sicher fünf Stunden alt″, erzählt Chirico.

Obwohl bisher alles so problemlos lief, behalten er und sein Team den kleinen Tapir in den nächsten Wochen genau im Auge. Sie beobachten zum Beispiel, ob das Baby genug Milch trinkt. Seine große Schwester Amanda, mit ihren 14 Monaten eigentlich längst entwöhnt, könnte dem Kleinen Konkurrenz an der Zitze machen. In dem Fall würden die Pfleger sofort einschreiten und notfalls auch zufüttern.

Tapire gehören zu den bedrohten Arten. In ihrer Heimat, den Regenwäldern Paraguays oder Kolumbiens, leiden sie unter der fortschreitenden Abholzung. Außerdem werden sie wegen ihres Fleisches gejagt. Jeder Nachwuchs ist daher ein großer Erfolg für das internationale Zuchtprogramm.

Darüber, welchen Namen der Osnabrücker Zoo in die Zuchtbücher eintragen kann, entscheiden die kleinen Zoobesucher. Kinder bis 14 Jahren können bis zum 23. September Vorschläge abgeben, wie das Tapir-Baby heißen soll. Am Haupteingang und direkt im Südamerikahaus stehen dazu Briefkästen bereit. Aus allen Einsendungen wählen die Tierpfleger dann einen Namen aus. Er sollte natürlich zu den anderen in der Gruppe passen: Amanda, Elise, Olivia, Elvira und Mauri haben alle einen spanischen Anklang. Grundsätzlich sind wir aber für alles offen″, sagt Daniel Chirico. Wer den besten Vorschlag macht, darf den kleinen Tapir persönlich kennenlernen.

Bildtext:
Noch bleibt das Gemüse Tapir-Dame Elise vorbehalten ihr (bisher) namenloser Sohn trinkt vorerst nur Milch.

Foto:
Gründel
Autor:
Louisa Riepe


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