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1.
Erscheinungsdatum:
18.09.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wohnungen statt Läden im Center?
Neumarkt-Investor nimmt neuen Anlauf
Zwischenüberschrift:
Wohnungen statt Läden? – Gespräch mit Unibail-Entwicklungschef
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
Einkaufszentrum
am
Neumarkt
wird
kommen,
versichert
der
neue
Entwicklungschef
von
Investor
Unibail
Rodamco.
Allerdings
denkt
der
Centerentwickler
darüber
nach,
andere
Nutzungen
außer
Einzelhandel
zu
integrieren.
Kommt
das
Einkaufszentrum
am
Osnabrücker
Neumarkt?
Ja,
versichert
der
neue
Entwicklungschef
von
Centerinvestor
Unibail
Rodamco,
Michael
Hartung.
Aber
vielleicht
anders
als
gedacht.
Osnabrück.
Michael
Hartung,
seit
März
Chief
Development
Officer
(CDO)
von
Unibail
Rodamco
Germany
mit
Sitz
in
Düsseldorf,
hat
bislang
alle
Gesprächsanfragen
zum
lahmenden
Projekt
in
Osnabrück
abgelehnt.
„
Ich
wollte
mich
erst
einarbeiten,
um
aussagefähig
zu
sein″,
sagt
Hartung
in
einem
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Jetzt,
sieben
Monate
nach
seinem
Amtsantritt,
ist
er
aussagebereit:
„
Das
Projekt
Oskar
ist
in
Bewegung.″
Er
erwarte
im
Herbst
das
„
finanzielle
Go″
aus
der
Zentrale
von
Unibail
Rodamco
in
Paris.
Positiv
bewertet
Hartung
die
Entscheidung
des
Rates,
den
Neumarkt
autofrei
zu
machen.
Die
Anbindung
an
die
Fußgängerzone
sei
für
das
Center
wichtig.
Warum
hat
sich
am
Neumarkt
nichts
bewegt?
„
Ich
weiß
es
nicht″,
räumt
Michael
Hartung
freimütig
ein.
Über
die
Vergangenheit
könne
er
nichts
sagen.
Diejenigen,
die
federführend
an
Oskar
(so
der
Arbeitstitel)
gearbeitet
hatten,
haben
das
Unternehmen
verlassen.
Hartung
verhehlt
nicht,
dass
Osnabrück
im
Hause
Unibail
Rodamco
bislang
keine
hohe
Priorität
genoss.
Das
börsennotierte
Unternehmen
verwaltet
europaweit
ein
Vermögen
von
42
Milliarden
Euro.
Da
fällt
ein
ungenutzter
Immobilienbesitz
von
gut
35
Millionen
Euro
in
einer
mittleren
deutschen
Großstadt
kaum
auf.
Zudem
wurde
Oskar
im
Hause
Unibail
überlagert
von
einem
Riesenprojekt,
dem
Überseequartier
in
der
Hamburger
Hafencity,
wo
eine
Milliarde
Euro
in
ein
Viertel
mit
400
Wohnungen,
Kreuzfahrt-
Terminal,
drei
Hotels,
Kinos
und
einer
Shoppingmall
investiert
werden.
Osnabrück
werde
inzwischen
in
der
Pariser
Zentrale
stärker
wahrgenommen,
versicherte
Hartung.
Jean-
Marie
Tritant,
Mitglied
des
Vorstandes,
führte
Unibail
Rodamco
Germany
zuletzt
kommissarisch.
Tritant
ist
inzwischen
in
die
Zentrale
nach
Paris
gegangen
–
und
mit
ihm
das
Wissen
über
Osnabrück.
Alle
zwei
Wochen
lässt
sich
Tritant
über
den
Planungsstand
aufklären,
wie
Hartung
berichtet.
Wie
ist
der
aktuelle
Stand
der
Planung
für
Osnabrück?
Ein
Ankermieter
steht
seit
Langem
fest:
Sinn-
Leffers.
Das
Textilhaus
hat
gerade
eine
Planinsolvenz
in
Eigenregie
hinter
sich
und
pocht
auf
Einhaltung
des
Vertrages
mit
Unibail
Rodamco.
Darüber
hinaus
gibt
es
keine
vertraglichen
Vereinbarungen
–
noch
nicht,
wie
Hartung
betont.
Er
äußerte
sich
optimistisch,
bis
Ende
des
Jahres
weitere
Ankermieter
vertraglich
gebunden
zu
haben.
Stimme
die
Zentrale
in
Paris
zu,
könne
Anfang
2018
der
Bauantrag
gestellt
werden.
Auf
einen
Termin
für
den
Baubeginn
will
sich
der
Entwicklungschef
nicht
festlegen.
Im
Internet
nennt
Unibail
weiterhin
den
1.
Januar
2019
als
Zieldatum
für
die
Eröffnung.
Hartung:
„
2019
wird
das
sicher
nichts,
eher
2020.″
Hat
sich
das
Konzept
für
das
Shoppingcenter
verändert?
Im
Grundsatz
nicht.
Es
bleibt
beim
Entwurf
mit
einer
zweistöckigen,
geschwungenen
Mall
im
Innern
und
einer
Fassade
aus
verschachtelten
Schaukästen
außen.
Aber:
Unibail
strebt
Veränderungen
„
im
Rahmen
der
gültigen
Verträge″
an.
Das
heißt:
Der
Centerentwickler
denkt
darüber
nach,
andere
Nutzungen
außer
Einzelhandel
zu
integrieren.
Wohnungen
könnten
eine
Option
sein,
wie
Hartung
auf
Nachfrage
bestätigt.
Es
werde
zurzeit
geprüft,
ob
von
den
16
500
Quadratmetern
Verkaufsfläche
Teile
„
abgeschnitten″
und
anders
genutzt
werden
könnten.
Weiter
will
er
sich
nicht
in
die
Karten
schauen
lassen.
Tatsache
ist:
Unibail
Rodamco
will
nicht
mehr
nur
reine
Einkaufszentren
entwickeln,
bauen
und
betreiben,
sondern
in
Zukunft
verstärkt
eine
ganzheitliche
Quartiersentwicklung
betreiben.
Wie
jetzt
in
Hamburg
beim
Überseequartier.
Wenn
Hartung
die
neue
Unternehmensstrategie
erklärt,
meidet
er
das
Wort
„
Center″
und
spricht
lieber
von
„
Marktplätzen″.
Unibail
wolle
„
Bereitsteller″
solcher
Orte
sein,
an
dem
sich
Menschen
treffen,
handeln,
kommunizieren
und
amüsieren.
Europas
führender
Centerentwickler
reagiert
damit
auf
das
Wachstum
des
Onlinehandels
und
die
Krise
der
klassischen,
in
sich
geschlossenen
Einkaufszentren.
Hartung
zeigt
sich
überzeugt,
dass
der
Onlinehandel
– „
mit
Ausnahme
einiger
Segmente″
–
seine
Sättigungsgrenze
bald
erreicht
haben
wird.
Die
großen
Online-
Player
drängten
zusehends
in
den
stationären
Handel,
„
um
die
Kunden
emotional
zu
binden″.
Die
Marktplätze
der
Zukunft
führen
nach
seiner
Einschätzung
den
digitalen
und
stationären
Handel
zusammen.
Stellt
der
Durchführungsvertrag
mit
der
Stadt
Osnabrück
ein
Hindernis
dar?
Unibail
Rodamco
werde
den
Durchführungsvertrag
nicht
neu
verhandeln,
denn
das
würde
„
mindestens
ein
Jahr
Verzögerung
bedeuten″,
so
Hartung.
Unibail
wolle
„
im
Rahmen
des
Vertrages″
wirtschaftlich
interessante
Ideen
entwickeln
und
umsetzen.
Der
2014
abgeschlossene
Durchführungsertrag
setzt
dem
Investor
Fristen,
legt
ihm
Pflichten
auf
und
schreibt
ihm
Höchstgrenzen
für
bestimmte
Sortimente
vor.
Der
Vertrag
ist
in
der
Branche
eine
Besonderheit,
weil
die
Stadt
Osnabrück
darin
dem
Investor
eine
harte
Neuvermietungsquote
aufs
Auge
gedrückt
hat.
Im
Kern
besagt
die
Klausel,
dass
mindestens
die
Hälfte
der
Mieter
neu
für
Osnabrück
sein
muss.
Hartung
findet
diese
Regelung
„
kurios″.
So
etwas
sei
ihm
bislang
noch
nicht
begegnet.
Die
Quote
raube
Unibail
als
Betreiber
des
künftigen
Centers
die
Flexibilität,
die
heute
in
dem
Geschäft
nötig
sei.
Mietverträge
mit
zehnjähriger
Laufzeit
seien
inzwischen
selten
und
weder
vom
Mieter
noch
Vermieter
gewollt,
so
Hartung.
Ein
Center
müsse
die
Möglichkeit
haben,
in
kürzeren
Abständen
auf
verändertes
Kundenverhalten
zu
reagieren.
Der
Vertrag
stehe
nicht
infrage,
aber
über
diesen
Punkt
–
den
Umgang
mit
der
Quote
im
laufenden
Centerbetrieb
–
werde
Unibail
noch
einmal
mit
der
Stadt
sprechen.
Wie
steht
der
Investor
zu
der
privaten
Initiative
Osnabrücker
Bürger,
einen
Plan
B
für
das
Centerareal
am
Neumarkt
zu
entwickeln?
„
Ich
habe
einen
Brief
von
der
Gruppe
bekommen
und
werde
mit
den
Bürgern
sprechen″,
sagte
Hartung.
„
Wir
wollen
die
Bürger
ja
mitnehmen,
wir
wollen
etwas
für
sie
und
die
Stadt
tun,
einen
Mehrwert
schaffen.″
Er
sei
gespannt
auf
die
Ideen
aus
dieser
Initiative
(Lesen
Sie
dazu
mehr
auf
Seite
19)
.
Dass
Unibail
Rodamco
die
Lust
an
Oskar
verlieren
und
die
Immobilien
verkaufen
könnte,
sieht
Hartung
nicht:
„
Wir
wollen
jetzt
das
Momentum
nutzen
und
stecken
alle
Kraft
in
die
Realisierung.
Da
verschwenden
wir
keinen
Gedanken
an
einen
Plan
B.″
Allerdings:
Ganz
auszuschließen
sei
das
nicht.
Wie
stehen
denn
nun
die
Chancen?
Auf
die
Bitte,
die
Realisierungschancen
in
Prozent
anzugeben,
reagiert
Hartung
mit
Zurückhaltung.
„
Schwierig.″
Zunächst
müsse
die
Normenkontrollklage
eines
Nachbarn
vom
Tisch,
um
eine
Einigung
werde
er
sich
bemühen.
Die
entscheidende
Frage
sei
letztlich
die
Wirtschaftlichkeit.
Was
Hartung
nicht
ausdrücklich
sagt:
Die
fetten
Jahre
im
Centergeschäft
sind
vorbei,
das
gilt
für
alle
Entwickler
und
Betreiber.
Die
Investoren
müssen
sich
mit
Renditen
zufriedengeben,
die
deutlich
niedriger
liegen
als
in
den
glanzvollen
Jahren
anfangs
des
Jahrhunderts.
Die
Realisierungschance
für
das
Neumarkt-
Center
taxiert
der
Manager
zunächst
auf
„
deutlich
über
50
Prozent″,
um
nach
einigem
Nachdenken
zu
erhöhen:
auf
„
60
bis
70
Prozent″
.
Sein
Vorgänger
Ulrich
Wölfer
hatte
2016
gesagt:
„
Deutlich
über
90
Prozent.″
Bildtexte:
Neues
Denken
für
den
Neumarkt:
Centerinvestor
Unibail
Rodamco
prüft
die
Pläne
noch
einmal.
Dr.
Michael
Hartung,
neuer
Chef
der
Projektentwicklung
von
Unibail
Rodamco
Germany.
Foto:
hin,
Oliver
Blobel
Kommentar:
Anderer
Ansatz
Wir
haben
es
geahnt:
Im
Milliardenkonzern
Unibail
Rodamco
verschwand
das
kleine
Osnabrück
vorübergehend
vom
Radar.
Das
Hamburger
Riesenprojekt
band
Aufmerksamkeit
und
Kapazitäten.
Und:
Die
Online-
Skepsis
des
Handels,
die
Krise
der
Centerwelt
und
„
Oskars″
komplizierte
Kleinteiligkeit
bremsten
die
Lust
des
Investors.
Nun
will
der
neue
Mann
an
der
Spitze
der
Projektentwicklung
von
Unibail
Rodamco
Germany
einen
neuen
Anlauf
nehmen.
Er
meint
es
ernst.
Es
ist
der
dritte
und
wahrscheinlich
letzte
Versuch,
Dynamik
in
das
lahmende
Projekt
zu
bringen.
Unibail
Rodamco
hat
sich
bei
„
Oskar″
von
den
hohen
Renditeerwartungen
verabschiedet,
die
Einkaufszentren
einst
versprachen.
Deshalb
öffnet
sich
die
Projektentwicklung
bei
Unibail
Rodamco
anderen
Nutzungsmöglichkeiten,
auch
Wohnen
soll
plötzlich
möglich
sein.
Hier
kreuzen
sich
die
Gedanken
des
Investors
und
der
privaten
Planungsgruppe,
die
einen
Plan
B
entwickeln
will.
Kommt
da
etwas
–
gemeinsam
–
in
Bewegung?
Unibail-
Manager
Hartung
will
neue
Konzepte,
ohne
den
Vertrag
mit
der
Stadt
aufzuschnüren.
Aber
warum
eigentlich
nicht?
Die
Politiker
wären
gewiss
gesprächsbereit
–
denn
sie
wollen
nach
Jahren
des
Stillstands
vor
allem
eines:
dass
es
am
Neumarkt
vorangeht.
Autor:
hin