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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Tanzen und trommeln im Samba-Takt
Zwischenüberschrift:
Brasilianische Band gastiert an der Anne-Frank-Schule
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Claudio Miranda, Hellen Fernandes und Paulo Torres, drei der fünf Mitglieder der brasilianischen Band Poesia Samba Soul″, machten auf ihrer Deutschland-Tournee an der Anne-Frank-Schule in Osnabrück halt. In Workshops für Schüler und Lehrer führten sie in die Welt der Samba-Rhythmen ein.

Osnabrück. Die Osnabrücker Musikerin Tabea Mangelsdorf, die schon seit mehreren Jahren regelmäßig mit der Band auf Tour ist, hatte die Combo wieder nach Deutschland geholt. Beim Auftritt in der Aula in der Anne-Frank-Schule dolmetschte sie zwischen Musikern und Publikum. Im Gespräch mit Mangelsdorf berichtete Bandleader Claudio Miranda von den Verhältnissen zu Hause in den Favelas von São Paulo: 800 000 Menschen leben dort dicht gedrängt. Die Straße, in der er aufwuchs, gehörte in seiner Kindheit zu den gefährlichsten im ganzen Armenviertel.

Mit neun Jahren wollte Miranda, heute 40, der trostlosen Umgebung etwas Positives entgegensetzen: Er gründete seine erste Sambaband und merkte, wie er mit seiner Musik Freude und Lebenslust wecken konnte. Heute gehört seine Band Poesia Samba Soul″ zu den gefragtesten Bands der Metropole. Weltweit sind die Musiker zu Gastauftritten eingeladen.

Jeder in den Favelas kennt Claudio″, berichtete Schulleiterin Hilke Ackermann, die im Sommer auf Brasilien-Reise war. Mit ihm zusammen traute sie sich in das gefährliche Viertel und kam mit vielen Bewohnern in Kontakt.

Inmitten des Gettos haben die Musiker von Poesia Samba Soul″ die Favela da Paz″, die Favela des Friedens, aufgebaut. Herzstück ist Mirandas Tonstudio, das durch Spenden finanziert von allen kostenfrei genutzt werden kann. Band-Kollegin Hellen Fernandes hat eine Küche eingerichtet, in der die Nachbarn frisches vegetarisches Essen zubereiten. In Brasilien gibt es eigentlich zu jedem Essen Fleisch. Deshalb ist dieses Angebot etwas ganz Neues für die Bewohner der Favela″, erklärte sie.

Mit ihrem Anliegen, mit Musik die Welt zu verändern und Freude zu verbreiten, punkteten die drei Weltmusiker zusammen mit Tabea Mangelsdorf auch an der Anne-Frank-Schule. Beim Konzert in der Aula dauerte es nur zwei Lieder, bis die neunjährige Sophia in die Runde stürmte und damit die Tanzfläche für alle eröffnete. Innerhalb von Sekunden war fast die Hälfte des Publikums in Bewegung.

Danach ging es für rund 30 Schüler noch in einen Percussion-Workshop der Band. In der kleinen Turnhalle der Förderschule bekam jeder ein Instrument: manche eine große Basstrommel Surdo″, andere eine Timba″-Trommel oder ein Tamborim″. Mit der Apito″, der Pfeife des Dirigenten, brachte Miranda Ordnung in die wilde Samba-Truppe, sodass nach schon nach kurzer Zeit alle den ansteckenden brasilianischen Rhythmus draufhatten.

Bildtext:
Claudio Miranda dirigierte die dreißigköpfige Workshop-Truppe per Trillerpfeife.

Foto:
David Ebener
Autor:
Regine Hoffmeister


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