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1.
Erscheinungsdatum:
04.09.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ganz in Weiß
Zwischenüberschrift:
Christus-König-Kirche in Haste überrascht mit neuer Raumwirkung
Artikel:
Originaltext:
Die
katholische
Pfarrkirche
Christus
König
in
Haste
wird
im
Innern
einer
umfassenden
Renovierung
unterzogen.
Die
seit
dem
10.
März
laufenden
Arbeiten
stehen
vor
dem
Abschluss,
am
23.
September
wird
Bischof
Bode
mit
der
Gemeinde
die
Wiederweihe
zelebrieren.
Osnabrück.
Erster
Eindruck
beim
Betreten
des
renovierten
Kirchraums:
Alles
ist
viel
heller.
Die
vorher
beige-
grauen
Wände
erstrahlen
jetzt
in
klarem
Weiß.
Die
rosafarbenen
Absetzungen,
die
„
stets
umstritten″
waren,
wie
das
für
Baufragen
zuständige
Kirchenvorstandsmitglied
Jörg
Wallenhorst
berichtet,
gehören
damit
auch
der
Vergangenheit
an.
„
Wir
mussten
da
was
machen″,
verdeutlicht
Christ-
König-
Pfarrer
und
Stadtdechant
Bernhard
Stecker,
„
denn
es
ist
in
den
letzten
Jahrzehnten
oft
farblich
eingegriffen
worden,
und
das
war
nicht
immer
glücklich″.
Ziel
sei
es
gewesen,
„
mehr
Ordnung
und
Ruhe″
in
den
Raum
hineinzubringen
und
ihn
gleichzeitig
flexibler
zu
gestalten,
sodass
er
unterschiedlichste
Formen
von
Gottesdienst
zulässt.
So
ist
der
Bereich
um
den
Taufstein
jetzt
mit
Hockern
ausgestattet,
die
je
nach
Bedarf
für
kleine
Taufgesellschaften,
für
Andachten
mit
Kita-
Kindern
oder
auch
als
Zusatzbestuhlung
für
die
heilige
Messe
eingesetzt
werden
können.
Die
bauleitenden
Architekten
Tobias
Klodwig
und
Anne
Elshof
aus
Münster
schlugen
der
Gemeinde
vor,
es
nicht
bei
den
strahlend
„
ariel-
weißen″
Wänden
zu
belassen,
sondern
im
Deckenbereich
einen
kräftigen
Farbakzent
zu
setzen.
„
Erst
zuckten
viele
von
uns
zusammen,
als
Herr
Klodwig
ein
klares
Ultramarin-
Blau
vorschlug.
Es
gab
Diskussionen.
Aber
als
die
Farbe
dann
aufgetragen
war,
verstummte
die
Kritik″,
weiß
Wallenhorst
zu
berichten.
Wichtiger
Bestandteil
der
Neugestaltung
ist
das
Gedenken
des
in
Haste
hochverehrten
Lübecker
Märtyrers
Johannes
Prassek.
Er
zelebrierte
1937
in
der
Christus-
König-
Kirche
seine
erste
heilige
Messe
als
Priester,
die
Primiz.
Dies
kam
dadurch
zustande,
dass
er
eine
Zeit
lang
bei
seinem
Studienfreund
Adolph
Grothaus
auf
dem
benachbarten
Hof
wohnte.
1943
wurde
er
als
Kaplan
in
Lübeck
von
der
Gestapo
verhaftet,
wegen
regimekritischer
Äußerungen
zum
Tode
verurteilt
und
zusammen
mit
den
katholischen
Priestern
Hermann
Lange
und
Eduard
Müller
sowie
dem
evangelischen
Pfarrer
Karl
Friedrich
Stellbrink
hingerichtet.
2011
wurde
Prassek
seliggesprochen.
Die
Christus-
König-
Gemeinde
nennt
ihr
2005
eingeweihtes
Gemeindezentrum
Johannes-
Prassek-
Haus.
Nun
gibt
es
auch
in
der
Kirche
selbst
Erinnerungsorte,
die
von
der
Künstlerin
Madeleine
Dietz
aus
Landau/
Pfalz
entworfen
wurden.
Im
Eingangsbereich
sieht
man
Johannes
Prassek
zwischen
Stahl,
gerissener
Tonerde
und
gelbem
Glas
auf
einem
Schwarz-
Weiß-
Foto
eingerahmt.
Dietz
wählte
eine
Art
der
Kreuzesgestalt,
die
an
das
leidvolle
Ende
der
Lübecker
Märtyrer
erinnern
soll
und
gleichzeitig
deren
Hoffnung
und
Sehnsucht
auf
das
ewige
Leben
symbolisiert.
Im
Altarraum
installierte
Dietz
eine
Bodenarbeit
aus
acht
quadratischen
Stahlplatten,
einem
gelb
leuchtenden
Opakglasfeld
in
der
Mitte
und
einer
weiteren
Stahlplatte,
die
an
der
Chorwand
lehnt.
Sie
trägt
in
Schreibschrift
ein
Zitat,
das
Prassek
im
Gefängnis
auf
die
erste
Seite
seines
Neuen
Testaments
geschrieben
hatte:
„
Wer
sterben
kann,
wer
will
den
zwingen?
″.
Ein
dritter
Gedenkort
im
Eingangsbereich
gilt
allen
vier
Lübecker
Märtyrern,
deren
Porträts
auf
hinterleuchtetem
Gelbglas
zu
sehen
sind.
Gelb
leuchtendes
Glas
versteht
die
Künstlerin
als
positives
Zeichen
der
Hoffnung.
Überhaupt
will
sie
die
Erinnerungsmale
nicht
in
erster
Linie
als
Aufforderung
zum
Nachtrauern
verstanden
wissen,
sondern
als
Orte
der
Hoffnung.
Eine
bedeutsame
Änderung
betrifft
die
Anordnung
der
Sitzbänke.
Aus
zwei
parallel
angeordneten
Sitzblöcken
wurden
jetzt
drei,
wobei
die
äußeren
Sitzblöcke
leicht
gedreht
sind
und
einen
zum
Altar
hin
offenen
Halbkreis
andeuten.
„
Wir
möchten
damit
das
Gefühl
von
Gemeinschaft
der
um
den
Altar
versammelten
Gemeinde
stärken″,
erläutert
Pfarrer
Stecker.
Dem
gleichen
Ziel
dient
die
Versetzung
des
Altars.
Er
stand
zuvor
im
leicht
erhöhten
Chor
und
ist
von
dort
jetzt
„
heruntergeholt″
und
näher
an
die
Gemeinde
gerückt
worden.
Aus
liturgischen
Gründen
haben
Tabernakel,
Marienfigur
und
Lesepult
(Ambo)
ebenfalls
andere
Plätze
zugewiesen
bekommen.
Vor
einigen
Wochen
wurde
ein
„
Baustellen-
Gottesdienst″
gefeiert.
Auch
sonst
haben
immer
mal
wieder
Gemeindeglieder
hereingeschaut
und
sich
ein
Bild
von
der
Neugestaltung
gemacht.
„
Alle
sind
begeistert
von
der
neuen
Helligkeit″,
berichtet
Pfarrer
Stecker.
Dazu
habe
auch
beigetragen,
dass
die
Schutzgitter
außen
vor
den
kunstverglasten
Fenstern
entfernt
sind.
„
Die
mussten
früher
sein,
weil
die
Pfarrjugend
auf
dem
Hof
davor
Fußball
gespielt
hat.
Das
geht
jetzt
sowieso
nicht
mehr,
deshalb
konnten
wir
auf
die
Gitter
verzichten
und
gleichzeitig
die
Verglasungen
grundreinigen.
Das
hat
richtig
was
gebracht″,
so
Stecker.
Viel
Lob
habe
es
auch
für
die
neue
„
Alleinstellung″
der
Christ-
König-
Figur
von
Ludwig
Nolde
an
der
Chorwand
gegeben.
Bislang
war
er
von
13
Aposteln
als
Wandmosaik
umgeben.
Das
Mosaik
hat
man
wegen
seines
künstlerischen
Wertes
nicht
zerstört,
sondern
hinter
Leichtbauwänden
verschwinden
lassen.
„
Uns
war
es
zum
jetzigen
Zeitpunkt
wichtiger,
den
Christkönig
alleingestellt
vor
weißem
Hintergrund
hervorzuheben.
Wenn
zukünftige
Generationen
das
anders
sehen,
können
sie
das
Mosaik
wieder
hervorholen″,
erläutert
Wallenhorst.
Eine
ganze
Reihe
weiterer
Arbeiten
ist
so
gut
wie
abgeschlossen:
Tonanlage,
Elektrik
und
Beleuchtung
sind
erneuert,
die
Orgel
ist
gereinigt
und
wird
derzeit
neu
intoniert,
der
Seiteneingang
ist
barrierefrei
gestaltet,
der
Parkettboden
wurde
abgeschliffen
und
ergänzt.
Angesichts
des
Volumens
aller
Arbeiten
erscheint
die
veranschlagte
Bausumme
von
680
000
Euro
eher
niedrig.
Eine
Hälfte
davon
übernimmt
das
Bistum,
die
andere
Hälfte
muss
aus
Rücklagen
der
Gemeinde
und
aus
„
hoffentlich
noch
weiter
eingehenden
Spenden″
bezahlt
werde.
Eigenleistungen
von
Gemeindegliedern
etwa
beim
Ausräumen
der
Kirche
oder
beim
Aufnehmen
von
Bodenplatten
hätten
dazu
beigetragen,
mit
dem
engen
Budget
hinzukommen.
Eine
kleine
Panne
ist
kürzlich
zutage
getreten:
Die
Versiegelung
des
Parkettbodens
haftet
nicht
und
löst
sich
wieder
ab.
Jetzt
muss
noch
einmal
das
Gestühl
raus,
die
Orgel
staubgeschützt
und
der
Boden
abgeschliffen
werden.
„
Aber
unser
Zeitplan
gerät
dadurch
nicht
aus
den
Fugen″,
beruhigt
Jörg
Wallenhorst,
„
der
Termin
für
die
Wiederweihe
23.
September
steht!
″
Bildtexte:
Im
Altarraum
installierte
Künstlerin
Madeleine
Dietz
eine
Arbeit
aus
Stahlplatten.
Auf
einer
Stahlplatte,
die
an
der
Chorwand
lehnt,
steht
ein
Zitat
von
Johannes
Prassek.
Autor:
Joachim Dierks