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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Die richtigen Schlüsse ziehen
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Leserbriefe
Artikel:
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Originaltext:
Zum Artikel Kaum Erfolgsaussicht für Bürgerklagen gegen Teileinziehung″ (Ausgabe vom 26. August).

Mit Erstaunen habe ich den Bericht [...] gelesen. Mir fällt es schwer zu glauben, dass Herr Professor Dr. Koch eine Aussage in dieser Deutlichkeit gemacht hat.

Es gibt meines Erachtens durchaus etliche Ansatzpunkte, die gerichtlich überprüft werden könnten. Selbst wenn der Flächennutzungsplan nachträglich geändert würde, ist es immer noch fraglich, ob der offensichtlich rechtswidrige Beschluss der Regenbogenkoalition nachträglich geheilt werden kann.

Wie eine Klage gegen die Teileinziehung des Neumarktes ausgeht, vermag ich nicht zu beantworten, Chancen sehe ich aber schon. Durch die Teileinziehung [...] werden die Emissionen im Stadtgebiet erheblich erhöht. Ich erinnere an die Staus während der ersten Sperrung wegen einer angeblichen Baustelle, die ich lange vergeblich gesucht habe.

Es ist logisch, dass mehr Emissionen erzeugt werden, wenn statt wenigen hundert Metern über den Neumarkt eine Wallfahrt über deutlich mehr als zwei Kilometer gemacht wird. Egal, ob man die Nord- oder die Südroute wählt.

Als Konsequenz aus der selbst verschuldeten Erhöhung des Stickstoffdioxidgehaltes wird daher vermutlich ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge kommen. Dies wollen die Regenbogler offensichtlich so. Ob die Bevölkerung das auch so will, ist fraglich. Diese geht wohl noch von der versprochenen Wohlfühloase am Neumarkt aus; die Regenbogler hatten ja eine Fußgängerzone versprochen, und jetzt kommt nur das Schild Nr. 250. Was für ein Bruch des Wahlversprechens.

Das renommierte Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme aus Dresden hat den Zusammenhang von Stop-and-go und einer Verbesserung des Verkehrsflusses untersucht. Das größte Schadstoffminderungspotenzial beim Stickstoffdioxid liegt im Verkehrsfluss. Bei flüssigem Verkehr ist dieser je nach Straßentyp und Geschwindigkeit um 29 bis 55 Prozent geringer als bei Stop-and-go. Oberstes Ziel müsse daher eine Verbesserung des Verkehrsflusses sein. Der Schwerlastverkehr trägt überproportional zu den Emissionen bei. Die Verantwortlichen täten gut daran, endlich die wissenschaftlichen Ergebnisse anzuerkennen [...].″

Iris Jakob-Elshoff

Osnabrück

Mit Erleichterung habe ich die Meldungen gelesen, dass der Neumarkt jetzt autofrei werden kann [...]. Nach meinem Kenntnisstand gibt es derzeit keine funktionierende Lösung, den Platz von den Stadtbussen zu befreien. Wie sollten die ÖPNV-Nutzer sonst ins Zentrum kommen, ohne weite Fußwege zurücklegen zu müssen? Die circa 2000 Busfahrten pro Tag sind immer noch besser als zusätzliche 27 000 Autos. [...]

Ferner besteht die Gefahr, dass bei einem zentralen Platz ohne Busverkehr auch eine geplante Stadtbahn nicht mehr über den Neumarkt geführt werden könnte. Ein schrittweiser Umstieg der Busflotte auf Elektroantrieb und leisere Motoren sowie eine nahezu lautlose Stadtbahn würde die Luft- und Lärmbelastung weiter verringern.

Vor dem Hintergrund der Luftbelastung durch Dieselmotoren wäre die Einführung einer Stadtbahn, die mindestens das Doppelte bis Dreifache eines Gelenkbusses befördern könnte, ein weiterer großer Schritt zur Luftreinhaltung und Verbesserung des ÖPNV-Angebotes.

Wenn mehr Menschen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren sollen, müssen diese attraktiv, komfortabel und schnell sein und direkt ins Zentrum der Stadt fahren. Städte mit einer Stadtbahn und somit einem attraktiven Nahverkehrsangebot, wie Bielefeld, Braunschweig, Kassel, Nordhausen, Schwerin und viele weitere, machen es vor, wie es gelingen kann. Dadurch kann der Pkw-Verkehr am besten verringert und drohende Fahrverbote für Dieselfahrzeuge vielleicht noch abgewendet werden.″

Stefan van Lente

Osnabrück
Autor:
Iris Jakob-Elshoff, Stefan van Lente


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