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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Ende des Jahres fließt die Hase im neuen Bett
Artikel:
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Originaltext:
Ende des Jahres fließt die Hase im neuen Bett - 2900 Meter werden in Eversburg verlegt - Dadurch 81 Hektar neues Industriegelände

Gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlägt die Stadt mit der Verlegung der Hase in Eversburg: einmal wird die Hochwassergefahr durch Eindeichung beseitigt, zum anderen werden im ehemaligen Überschwemmungsgebiet 41 Hektar für Industrie gewonnen, wozu noch einmal 40 weitere Hektar Industriegelände kommen. Schließlich wird dadurch verhindert, daß die Hase bei Hochwasser in den Zweigkanal läuft, wie es vor zehn Jahren beim Dammbruch unterhalb der Haster Schleuse geschah, wobei ein Schaden von 2 Millionen entstand.
Eine echte Wirtschaftsförderung nennt denn auch Leitender Baudirektor Heinrich Dahrenmöller mit Recht diese Baumaßnahme, deren Planung bis 1961 zurückgeht. Während das alte Teilstück der Hase 2900 m lang ist, mißt der neue Lauf zwischen Kläranlage und " Am Mühlenholz" nach Begradigung und Verlegung nur noch 2450 m. Sieben Baufirmen sind insgesamt daran beteiligt. Im Mai 1969 begann der Brückenbau; vor rund sechs Wochen wurde mit den Erdarbeiten angefangen.
Nach der Verlegung, die übrigens ein Teil des Hase-Generalplans von 1964 ist, wird die neue Hase ein Profil von 12 m (Sohle) und von 18 m von Ufer zu Ufer erhalten. Rund 300 000 Kubikmeter Boden müssen bewegt werden, um das Überschwemmungsgebiet etwa zwei Meter hoch aufzufüllen. Sohle und Böschung werden mit 12 000 Tonnen Schotter befestigt.
Die alte Hase wird bis an den Stichkanal heran zugeschüttet wodurch Schiffsanlegestellen geschaffen werden. Zwischen Glückaufstraße und Die Eversburg ist ein Wassersportzentrum geplant.
An der alten Römerbrücke bleibt bis in die neue Hase ein 25 m langer Flußarm als Laichplatz für Fische erhalten.
Wegen der Verlegung der Hase müssen vier Straßenbrücken und eine zweigleisige Eisenbahnbrücke im Zuge der Piesberger Anschlußbahn neu gebaut werden. Während die Straßenbrücken bereits fertig sind, wurde die Bahnbrücke gegründet. Der sumpfige Boden macht für alle Brücken bis zu 16 m lange Betongründungspfähle notwendig.
Die Kosten betragen etwa 2 Millionen DM für die Haseverlegung und weitere 1, 7 Millionen DM für den Brückenbau. Im Vorjahr erhielt die Stadt vom Innenministerium 1, 2 Millionen DM und - zusammen mit dem Landkreis - 2 Millionen DM vom Wirtschaftsministerium. " Wir kämpfen noch darum, daß wir für die Haseregulierung von der Quelle bis nach Bramsche einen Ansatz im Landeshaushalt bekommen", sagte Baudirektor Dahrenmöller. " Wenn die Hase nicht wegen der Industrieansiedlung verlegt, sondern nur begradigt worden wäre, hätte das eine Million gekostet. Diese Summe müßte uns eigentlich das Landwirtschaftsministerium geben."
Ziel ist, daß Ende dieses Jahres die Hase im neuen Bett fließt. Die Stadt wird dann über große Flächen am Kanal für Firmen, die Wasseranschluß haben, verfügen. Und das ist bei den Bemühungen, Industrie in Osnabrück anzusiedeln, ein nicht zu unterschätzender Trumpf. (Fotos: Löckmann, 1 Skizze)


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