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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neue Feuerwache kostet elf Millionen Euro
Zwischenüberschrift:
Berufsfeuerwehr braucht zweiten Standort an der Nordstraße – Planungen konkretisieren sich
Artikel:
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Originaltext:
Es war eigentlich ein Randthema, das in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses den Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Michael Hagedorn, aufschrecken ließ: der Bau der zweiten Feuerwache an der Nordstraße. Neue Kostenschätzungen liegen über den bislang angenommenen Werten.

Osnabrück. Das Thema Neubau einer zweiten Feuerwache im Osten der Stadt″ ist nicht neu. Seit 2012 steht die Struktur der Osnabrücker Berufsfeuerwehr in der Diskussion. Ein Gutachten, das sogenannte Rinke-Gutachten, hatte seinerzeit festgestellt, dass die Einsatzkräfte nicht mehr innerhalb der eigentlich als Maßgabe vorgegebenen acht Minuten flächendeckend im gesamten Stadtgebiet am Einsatzort sein können. Diese acht Minuten gibt die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF) als Schutzziel aus. Das heißt: Bei kritischen Wohnungsbränden″ soll nach acht Minuten ein aus zehn Mann bestehender Trupp vor Ort sein. In Osnabrück wird das Schutzziel in 72 Prozent der Fälle erreicht. In nur 62 Prozent der Fälle gelingt es, nach 13 Minuten weitere Hilfskräfte vor Ort zu haben. Die Experten sagen: Liegt der Zielerreichungsgrad unter 80 Prozent, steht die Leistungsfähigkeit des Rettungssystems infrage. Drei Modelle wurden als Lösungsmöglichkeiten in Betracht gezogen: der Bau eines zusätzlichen Gerätehauses im von der Nobbenburger Straße (Standort der Berufsfeuerwehr) schwer zu erreichenden Osten der Stadt, der Bau einer Tageswache für die Berufsfeuerwehr plus zusätzlichem Gerätehaus für eine weitere Freiwilligenwehr oder eben der Bau einer 24-Stunden-Wache für die Berufsfeuerwehr.

Im Zuge der ersten Überlegungen ging die Verwaltung von Kosten in Höhe von etwa sechs Millionen Euro aus. Zwischenzeitlich hat sich das Projekt konkretisiert. Ein freies Grundstück zwischen Nordstraße und Belmer Straße ist gefunden und ein Ideenwettbewerb für den Neubau abgeschlossen, aus dem das Büro Von Ey Architektur aus Berlin als Sieger hervorgegangen ist.

Mit der wachsenden Konkretisierung des Vorhabens kristallisieren sich nun offensichtlich auch die tatsächlichen Kosten heraus. In der Sitzung des Finanzausschusses war von etwa elf Millionen Euro die Rede. Das Gutachten der Lülf und Rinke Sicherheitsberatung GmbH war allerdings schon 2012 von einem Volumen zwischen fünf und zehn Millionen Euro ausgegangen, je nach zu realisierendem Modell.

Für Kämmerer Thomas Fillep (SPD) kommt die Kostensteigerung keineswegs überraschend. Genauere Zahlen können wir erst jetzt vorlegen, nachdem sich die Planungen konkretisiert haben. Das haben wir auch immer betont.″ Laut Fillep steht mittlerweile der Kaufpreis für das Grundstück fest, und auch die Kosten des zu errichtenden Baukörpers lassen sich erst seit der Entscheidung für den Berliner Entwurf realitätsnäher ermitteln. Nicht vergessen dürfe man die in den vergangenen Jahren immens gestiegenen Baupreise. Auch hätten die zuvor diskutierten Zahlen noch nicht die Inneneinrichtung und die unterschiedlichen Kosten für einen Tages- und eine 24-Stunden-Wache einschließen können. Eine neue Feuerwache belastet sicherlich den Hauhalt. Aber die Sicherheit der Bürger geht vor″, so Fillep.

Bildtext:
Auf dieser Grünfläche zwischen Belmer Straße und Nordstraße soll die neue Feuerwache gebaut werden.

Foto:
Pentermann

Kommentar:

Sicherheit geht vor

Natürlich schützt eine neue Feuerwache nicht vor Unglücken, aber sie kann das Risiko verheerender Schäden deutlich minimieren. Die oberste Fragestellung bei der Ausgestaltung einer neuen Feuerwache an der Nordstraße kann sich also immer nur auf die Sicherheit beziehen. Zwar muss die Politik die Kosten im Auge behalten. In diesem Fall sind sie aber nicht das erste Kriterium für eine Entscheidung.

Nach bisherigem Stand würde es der Sache nicht gerecht, von einer sich abzeichnenden Kostenexplosion zu sprechen. Konkrete Berechnungen waren vor vier Jahren noch nicht möglich. Die damals genannten Schätzwerte können mithin kaum als Ausgangswert angenommen werden. Neben den seitdem jährlich um nahezu fünf Prozent gestiegenen Baukosten sind auch erst seit Ende des Architektenwettbewerbs die Volumina des Baus in groben Zügen zu kalkulieren.

Geiz wäre an dieser Stelle sicher nicht geil. Der Rat muss die Sicherheit in allen Stadtteilen im Auge haben.
Autor:
Dietmar Kröger
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