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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Diese Villa soll fast 2,5 Millionen Euro kosten
Zwischenüberschrift:
Knappes Angebot und hohe Nachfrage führen zu Mondpreisen – Makler hält Preiserwartung für überzogen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Eine Villa am Westerberg in Osnabrück wird aktuell für rund 2, 5 Millionen Euro angeboten. Vor zehn Jahren wurde die Immobilie am Lieneschweg noch für einen sechsstelligen Betrag verkauft. Die Konkurrenz hält das Angebot für überzogen.

Osnabrück. Das 457 Quadratmeter große Haus von 1901 wird auf der Webseite des Osnabrücker Maklers Klein Immobilien als Repräsentative Villa mit exklusiver Ausstattung in sehr guter Lage am Westerberg″ angeboten. Der Verkäufer, ein lokal ansässiger Bauunternehmer, will 2, 48 Millionen Euro dafür haben. Das wäre eine Preissteigerung von rund 284 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre. Denn 2007 zahlte der Unternehmer 645 000 Euro für Grundstück und Villa am Lieneschweg 54, wie unsere Redaktion in Erfahrung bringen konnte.

Der Makler erklärt die hohe Preissteigerung mit der Komplettsanierung 2009/ 10, der sehr stark nachgefragten Lage und der Ausstattung (drei Garagen, Sauna, Sandsteinverkleidung, Terrassen, Lichtsystem).

Die Konkurrenz hält den Preis für absurd″. Der Geschäftsführer von Engel & Völkers Osnabrück, Marc-André Lasarz, sagt: Der Preis ist überzogen. Realistisch wären 1, 5 Millionen Euro.″

Außerdem sei die rechte Seite des Lieneschwegs die falsche Seite″, da aufgrund des Nordgartens die weniger wertvolle. Auch die Lage rechtfertige nicht den hohen Preis. Am Westerberg gibt es weitaus bessere Lagen, zum Beispiel die Bismarckstraße oder An der Muesenburg.″ Markus Figge von Engel & Völkers, der das Haus damals auch in der Vermarktung hatte, hält einige neue Anbauten im Zuge der Sanierung für geschmacklos″. Der Balkon an der Vorderseite ist beispielsweise einfach nicht stimmig gemacht und passt nicht zum Rest des Gebäudes.″

Laut aktuellem Grundstücksmarktbericht liegt der Bodenrichtwert am Lieneschweg bei 420 Euro pro Quadratmeter (er errechnet sich aus dem Durchschnitt der tatsächlich gezahlten Kaufpreise im vergangenen Jahr). Theoretisch wäre das 1197 Quadratmeter große Grundstück an der Nummer 54 also 504 000 Euro wert. 2007 lag der Bodenrichtwert in derselben Straße bei 255 Euro pro Quadratmeter.

Der Grundstückswert ist nicht nur am Lieneschweg deutlich gestiegen. Beispiel Edinghäuser Weg, einer der teuersten Straßenzüge in Osnabrück: Dort lag der Bodenrichtwert 2009 bei 570 Euro pro Quadratmeter, im aktuellen Grundstücksmarktbericht liegt er bei 800 Euro. Auf dem Immobilienmarkt werden die Grundstücke allerdings für 900 bis 1000 Euro pro Quadratmeter gehandelt, wie ein Blick auf die Seite von Klein Immobilien zeigt. Der Bodenrichtwert sagt wenig aus″, so Inhaber Michael Klein.

Wenn Wert und real aufgerufener Preis so stark variieren, ist der Bodenrichtwert dann überhaupt eine realistische Größe? Ja, heißt es vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte Osnabrück-Meppen. Doch wie der Name schon sagt, es ist ein Wert, nach dem man sich richten kann, aber nicht muss.″ In Gegenden wie dem Westerberg gebe es immer Ausreißer nach oben″, die aber nicht in der Statistik berücksichtigt würden.

Das knappe Angebot auf dem Immobilienmarkt führe dazu, dass für die Objekte höhere Preise verlangt und teilweise auch erzielt würden. Hausbesitzer verkaufen derzeit kaum, weil es an alternativen Anlagemöglichkeiten mangelt. Aber die Nachfrage ist groß, Immobilienkäufer kommen so günstig an Geld wie nie. Mit einem Zins von durchschnittlich unter zwei Prozent für Darlehen ist Baugeld extrem günstig.

Auf der Internetseite immobilienscout.de werden derzeit beispielsweise am Westerberg nur ein Grundstück und fünf Häuser angeboten. Die Hälfte aller hochwertigen Angebote gehe unter der Hand weg, so die Erfahrung von Makler Marc-André Lasarz.

Mehr aus Osnabrück und seinen Stadtteilen auf www.noz.de/ os

Bildtexte:
Die Villa am Lieneschweg 54 im begehrten Osnabrücker Stadtteil Westerberg wurde 1901 erbaut. Bei einer Sanierung 2009 wurden neue Anbauten wie der Balkon hinzugefügt.

Fotos:
David Ebener
Autor:
Claudia Scholz


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