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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Investitionsstau an Schulen
 
200 Millionen Euro Investitionsstau an Schulen
Zwischenüberschrift:
Schuldezernent im Stadtelternrat – Diskussion um Schulentwicklung
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Auf 200 Millionen Euro schätzt Schuldezernent Wolfgang Beckermann (parteilos) die Sanierungs- und Investitionskosten an Osnabrücker Schulen. Die Zahl nannte er während der jüngsten Sitzung des Stadtelternrates.

Bei dieser Summe ging ein Raunen durch das Forum der IGS Eversburg: Auf 200 Millionen Euro schätzte Schuldezernent Wolfgang Beckermann (parteilos) während der jüngsten Sitzung des Stadtelternrates am Montag die Sanierungs- und Investitionskosten an Osnabrücker Schulen.

Osnabrück. Bei seinem ersten Besuch in dem Gremium, dem Elternvertreter aller Osnabrücker Schulen angehören, wollte Beckermann noch nicht auf konkrete Zahlen und Überlegungen zur Schulentwicklung eingehen. Er wolle hier den Ergebnissen eines aus Vertretern der Politik, der Verwaltung, Lehrern und Schülern bestehenden Arbeitskreises nicht vorgreifen. Er habe auf seiner Bereisung der Osnabrücker Schulen aber festgestellt, dass hier in den vergangenen Jahren viel versäumt worden sei. Schulen in einem solchen Zustand kannte ich bislang nicht″, so Beckermann. Man dürfe aber bei alldem nicht vergessen, dass die Stadt bereits sehr viel″ getan habe. Er bezog sich damit auf den Ort der Schulelternratssitzung, die Integrierte Gesamtschule Eversburg, in die ein zweistelliger Millionenbetrag geflossen ist.

Hauptthema der Elternvertreter war am Montagabend die Entwicklung der Osnabrücker Schullandschaft im Bereich der Sekundarstufe I, also den Haupt, Real- und Oberschulen. Einigkeit herrschte auch mit dem Vorsitzenden des Schulausschusses Jens Martin (SPD), dass diese Entwicklung nicht abgekoppelt werden könne von der Frage der Raumentwicklung quer durch alle Schulformen, also auch an den Gymnasien und Förderschulen.

Der Stadtelternrat hat in einem eigenen Arbeitskreis ein Konzept entwickelt, das das Gremium an diesem Abend einstimmig auf den Weg brachte. Unter Abwägung verschiedener Varianten kamen die Elternvertreter zu dem Schluss, dass die Osnabrücker Sek-I-Landschaft nur mit der Gründung der Neuen Schule in der Innenstadt und einer dritten Gesamtschule im ehemaligen Käthe-Kollwitz-Gymnasium am Schölerberg sinnvoll vorangebracht werden kann, in die dann auch die einzig verbleibende Hauptschule (Felix Nussbaum) aufgehen solle. Mit diesem Votum stützen die Eltern eine Idee, die auch Martin schon in die schulpolitische Diskussion eingebracht hatte.

Nach Überzeugung des Stadtelternrates ist die vorgeschlagene Lösung nicht nur kostentechnisch die günstigste, sondern auch zeitlich am schnellsten umzusetzen. Neben dem unbedingten Muss″ der Gründung der Neuen Schule als integrierende Schulform drückt der Stadtelternrat nun auch auf das Tempo. Wir brauchen eine schnelle Umsetzung und können nicht noch einmal Jahre ins Land gehen lassen″, so der Vorsitzende Wolfgang Schaefer.

Ebenso einstimmig wie das Konzept der Schulentwicklung brachte das Gremium einen Blauen Brief″ an die Landesschulbehörde auf den Weg. Anlass des Schreibens, das am Freitagmorgen, 25. August, um 8 Uhr an die Dezernenten der Landesschulbehörde am Mühleneschweg verteilt werden soll, ist die über die Gymnasien hereingebrochene Flut von Lehrerabordnungen. Teilweise, so die Elternvertreter verschiedener Schulen, müssten ihre Gymnasien bis zu 90 Stunden abgeben. Damit sei der Pflichtunterricht gefährdet. Auf völliges Unverständnis stieß der Zeitpunkt der Anordnung zwei Tage nach Schulbeginn.

Der Stadtelternrat betonte als Vertretung aller Schulformen zwar die Solidarität der Schulen untereinander, allerdings müsse die Sinnhaftigkeit der Anordnung hinterfragt werden, wenn Lateinlehrer plötzlich Textiles Gestalten unterrichten sollten, wie es ein Mitglied formulierte. Offensichtlich, so das Meinungsbild, gehe es nun darum, die Zahlen zur Unterrichtsversorgung zu schönen, um so die Fehler der Vergangenheit zu kaschieren.

Osnabrücker Eltern sind eingeladen, sich an der Übergabe des Blauen Briefes″ am Freitag zu beteiligen.

Kommentar:

Eine enorme Summe

200 Millionen Euro würde es laut Schuldezernent Wolfgang Beckermann kosten, die Osnabrücker Schulen bau- und ausstattungstechnisch fit zu machen eine enorme Summe. Das ist von der Kommune alleine nicht zu stemmen. Von keiner Kommune. Denn machen wir uns nichts vor: Osnabrück ist kein Einzelfall. In anderen Städten und Kreisen sieht es nicht viel besser aus.

Der Bund will die kommunale Bildungsinfrastruktur mit 3, 5 Milliarden Euro fördern. 289 Millionen Euro entfallen davon auf das Land Niedersachsen. Osnabrück braucht 200 Millionen Euro. Noch Fragen? Für sich betrachtet sind 3, 5 Milliarden Euro viel Geld. Für die Bildungsinfrastruktur sind sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein, eine Beruhigungspille für Eltern und Lehrer. Deren Wirkung lässt nach. Die kommenden Wahlen werden es zeigen.
Autor:
dk


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