22.08.2017

Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ

Krumme Gurken

Wohl dem, der einen netten Nachbarn hat, der gerne gärtnert und von seiner Ernte etwas abgibt. Till hat so einen Nachbarn. In letzter Zeit gab es wohl einen Überschuss an Schlangengurken aus dem Folientunnel, etliche davon wurden in der Nachbarschaft verteilt. Krumm und schief waren sie gewachsen, einige sogar geringelt wie ein Schweineschwänzchen. Ein lustiger Anblick, bei dem gleich die Frage aufgeworfen wurde, warum es keine krummen Gurken mehr im Supermarkt gibt. Klar, die Europäische Kommission hatte 1988 in ihrer Regelungswut eine Qualitätsnorm erlassen, nach der nur noch gerade Gurken verkauft werden durften. Doch nach dem allgemeinen Aufschrei der Empörung wurde die entsprechende Verordnung 2009 wieder abgeschafft. Gurken dürfen also wieder krumm sein. Aber krumme Gurken gibt es nirgendwo zu kaufen. Till vermutet, dass die EU-Norm immer noch nachwirkt. Händler und Verbraucher haben sich daran gewöhnt, dass eine Gurke gerade ist. Till fragt mal in die Runde: Gibt es irgendwo in Osnabrück krumme Gurken zu kaufen? Das wäre doch mal eine Nachricht. Bismorgen

E-Mail: till@ noz.de

Till