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1.
Erscheinungsdatum:
18.08.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher
Pfandsystem soll Pappbecherflut stoppen
Zwischenüberschrift:
BOB-Ratsfrau Kerstin Albrecht stellt Westerkappelner Modell vor
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Osnabrücker
Ratsfrau
Kerstin
Albrecht
(BOB)
möchte
die
Einwegbecher
für
den
Coffee
to
go
aus
der
Stadt
verbannen.
Helfen
soll
ein
Pfandsystem,
das
in
einem
Consulting-
Unternehmen
in
Westerkappeln
entwickelt
wurde.
Kerstin
Albrecht
(BOB)
ist
genervt.
Die
stetig
wachsende
Zahl
der
Coffe-
to-
go-
Pappbecher
lässt
ihr
keine
Ruhe.
Jetzt
hat
sie
die
Initiative
ergriffen
und
Kontakt
mit
der
Klaus
Rudolph
Consulting
in
Westerkappeln
aufgenommen,
die
in
Kooperation
mit
der
Firma
Logicycle
ein
Pfandsystem
für
die
To-
go-
Becher
an
den
Markt
bringen
will.
Osnabrück.
Kaffee
im
Gehen
zu
trinken
muss
man
wirklich
mögen.
Eigentlich
ist
es
ja
schöner,
dass
von
vielen
in
den
Rang
eines
Lebenselixiers
erhobene
Heißgetränk
entspannt
im
Sitzen
zu
sich
zu
nehmen.
Offensichtlich
fehlt
aber
immer
mehr
Menschen
dazu
die
Muße.
Sie
greifen
lieber
zum
Pappbecher,
um
ihren
Kaffee
zum
Beispiel
auf
dem
Weg
ins
Büro
zu
trinken.
Die
Folge
dieser
(Un-
)
Sitte
ist
ein
stetig
wachsender
Müllberg,
der
nicht
nur
für
viel
Geld
entsorgt
werden
muss,
sondern
auch
in
hohem
Maß
Ressourcen
verschwendet.
Insellösung
reicht
nicht
Nun
hat
sich
ein
Unternehmer
aus
Westerkappeln
auf
den
Weg
gemacht,
ein
bundesweites
Pfandsystem
für
Coffee-
to-
go-
Becher
zu
entwickeln.
Selber
schon
seit
Jahren
im
Pfandbereich
unterwegs,
hat
er
sich
noch
die
Firma
Logicycle
als
Partner
ins
Boot
geholt.
Gemeinsam
wollen
sie
ihre
Idee
bundesweit
installieren,
denn,
so
Klaus
Rudolph,
Geschäftsführer
der
gleichnamigen
Consultingfirma:
„
Ein
Pfandsystem
macht
erst
dann
Sinn,
wenn
ein
Kunde
im
Osnabrücker
Bahnhof
einen
Kaffee
für
die
Reise
kauft
und
den
Becher
dann
im
Hamburger
Bahnhof
gegen
Pfand
wieder
abgeben
kann.″
Der
Kampf
gegen
die
To-
go-
Becher
wird
mittlerweile
bundesweit
geführt.
Kein
Wunder,
schaut
man
auf
die
Menge
der
produzierten
Wegwerfbehältnisse.
Die
Deutsche
Umwelthilfe
spricht
von
320
000
To-
go-
Bechern,
die
stündlich
bundesweit
verbraucht
werden.
Pro
Jahr
seien
das
drei
Milliarden
Becher.
Die
Umweltauswirkungen
beschreibt
die
Umwelthilfe
so:
„
Für
Herstellung
der
Polyethylen-
Beschichtungen
der
Innenseiten
und
Polystyrol-
Deckel
werden
jährlich
etwa
22
000
Tonnen
Rohöl
verbraucht.
Für
die
Herstellung
der
Coffee-
to-
go–Becher
entstehen
CO2-
Emissionen
von
rund
83
000
Tonnen.
Die
Herstellung
der
Polystyrol-
Deckel
verursacht
zusätzlich
rund
28
000
Tonnen
CO2-
Emissionen
pro
Jahr.
Viele
Coffee-
to-
go-
Becher
werden
achtlos
weggeworfen
und
verschmutzen
Straßen,
öffentliche
Plätze
und
die
Natur.″
Da
bekommt
der
Kaffee
einen
faden
Nachgeschmack.
Nun
ist
es
bei
Weitem
nicht
so,
dass
die
–
von
Rudolph
„
Inverkehrbringer″
genannten
–
Verkäufer
von
Coffee
to
go
nicht
auch
selbst
die
Misere
erkannt
hätten.
Dementsprechend
offen
stehen
Bäckereien,
aber
auch
die
Großen
der
Branche
wie
Tchibo,
Starbucks
oder
McDonald′s
einem
Mehrwegsystem
gegenüber.
Allerdings
setzen
sie
derzeit
auf
eigene
Mehrwegkreationen,
die
wieder
aufgefüllt
werden.
Die
einmal
für
Preise
zwischen
vier
und
15
Euro
erworbenen
Trinkgefäße
verbleiben
beim
Kunden.
Ob
so
dem
Pappbecherwahn
Einhalt
geboten
werden
kann,
ist
fraglich.
Klaus
Rudolph,
der
nach
eigenen
Worten
bereits
an
einigen
Hochschulen
und
anderen
Bildungseinrichtungen
Becher-
Pfandsysteme
installiert
hat,
glaubt
nicht
an
die
bestehenden
Mehrwegvarianten.
Auch
Albrecht
hält
sie
für
zu
umständlich
und
für
den
Endverbraucher
letztendlich
auch
zu
teuer.
Sie
will
deshalb
Politik
und
Verwaltung
für
Rudolphs
Pfandsystem
sensibilisieren.
Sie
sei
sich
bewusst,
so
Albrecht,
dass
ein
solches
Pfandsystem
rein
privatwirtschaftlich
zu
organisieren
sei,
gleichwohl
hält
sie
es
für
richtig
und
wichtig,
die
Einführung
zumindest
ideell
durch
Rat
und
Politik
zu
unterstützen.
Deshalb
hat
sie
das
Modell
aus
Westerkappeln
jetzt
im
Ausschuss
für
den
Osnabrücker
Servicebetrieb
vorgestellt.
Wie
Pfandflaschen
Auf
diese
Unterstützung
setzen
auch
Rudolph
und
seine
Partner.
„
Wir
werden
unser
Projekt
jetzt
in
München
und
Heidelberg
vorstellen″,
so
der
Mehrwegfachmann.
Auch
hier
hofft
er
auf
Unterstützung.
Denn
eines
sieht
auch
Rudolph:
„
Insellösungen
machen
keinen
Sinn.″
Zwar
kann
sich
der
Mann
aus
Westerkappeln
vorstellen,
den
Siegeszug
seines
Systems,
dass
vereinfacht
gesagt
analog
dem
System
bei
Pfandflaschen
funktioniert,
in
Osnabrück
beginnen
zu
lassen.
Der
bundesweite
Einsatz
müsse
aber
das
Ziel
sein.
In
der
Praxis
will
Rudolph
die
Becher
an
die
Inverkehrbringer
verkaufen.
Das
Unternehmen,
für
das
derzeit
noch
ein
Name
gesucht
wird,
wird
die
Becher
verteilen
und,
so
von
den
angeschlossenen
Kaffeverkäufern
gewünscht,
die
Reinigung
übernehmen.
An
attraktiven
Standorten
in
den
Städten
verteilte
Rücknahmeautomaten
soll
es
ebenfalls
langfristig
geben.
Ein
Pfandsystem
werde
nur
angenommen,
wenn
es
einen
größtmöglichen
Komfort
biete,
so
Rudolph.
Die
im
OSB-
Ausschuss
vertretenen
Parteien
haben
die
Albrecht-
Initiative
zunächst
einmal
zur
Kenntnis
genommen
und
wollen
das
System
fraktionsintern
beraten.
Bildtext:
Ein
Mehrwegsystem
für
Coffee-
to-
go-
Becher
soll
den
Pappbecherwahn
stoppen.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar:
Positive
Initiative
Der
Becherwahn
nimmt
überhand.
Bundesweit
machen
sich
Kommunen
Gedanken,
wie
sie
den
Irrsinn
stoppen
können.
München
hat
bereits
ein
Verbot
für
Einwegbecher
ausgesprochen.
Ein
System
muss
her,
das
möglichst
verbraucherfreundlich,
mithin
vor
allem
bequem
ist.
Alles
andere
wird
beim
Endkunden
keine
Resonanz
finden.
Die
derzeitige
Lösung
–
der
Kauf
von
teuren
Mehrwegbechern
–
wird
das
Problem
nicht
lösen.
Ein
bundesweites
Pfandsystem
könnte
wesentlich
sinnvoller
sein.
Kerstin
Albrecht
hat
den
ersten
Stein
ins
Wasser
geworfen.
Das
ist
prima.
Ob
das
von
ihr
ins
Spiel
gebrachte
System
taugt,
müssen
nun
die
Fachleute
bewerten.
Die
sitzen
in
den
Bäckereien
und
anderen
Läden,
die
Coffee
to
go
anbieten,
denn
die
Einführung
eines
Pfandsystems
ist
zunächst
einmal
eine
rein
privatwirtschaftliche
Angelegenheit.
Sie
zu
überzeugen
ist
in
erster
Linie
Aufgabe
des
Systemanbieters.
Politik
und
Verwaltung
können
hier
nur
unterstützend
tätig
werden.
Autor:
dk