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1.
Erscheinungsdatum:
17.08.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wenn Raubritter am (Mühl-)Rad drehen
Zwischenüberschrift:
Mühlen in der Region Osnabrück (2): Die Sutthauser Wassermühle
Artikel:
Originaltext:
Bis
1959
wurde
in
der
Sutthauser
Wassermühle
Korn
gemahlen.
Heute
dient
das
unter
Denkmalschutz
stehende
Gebäude
als
Wohndomizil.
Einst
aber
war
die
Mühle
wichtiger
Bestandteil
des
Guts
Sutthausen,
dessen
Besitzer
im
16.
Jahrhundert
mit
berüchtigten
Raubrittern
zu
tun
hatte.
Osnabrück.
Noch
immer
rauscht
es
an
der
ehemaligen
Mühle.
Das
Wasser
überwindet
die
komplett
erhaltene
Wehranlage,
und
das
riesige
Schaufelrad
unterhalb
wirkt,
als
könne
es
sich
jeden
Moment
wieder
drehen.
Auf
einer
Erbteilungsurkunde
der
Familie
Varendorf
vom
Mai
1407
wird
die
Sutthauser
Mühle
erstmalig
erwähnt.
Zu
diesem
Zeitpunkt
erhob
sich
auf
dem
heutigen
Gutsgelände
eine
von
Wällen
und
Gräften
umgebene
Burg.
Bereits
1280
hatte
der
Ritter
Eberhard
von
Varendorf
diese
auf
dem
ehemaligen
Hof
Sutthausen
errichtet.
Die
Gräfte
wurde
mit
dem
Wasser
aus
der
Düte
gespeist,
welches
auch
das
Mühlrad
antrieb.
Der
als
Wasserreserve
für
die
Mühle
angelegte
Stauweiher
wurde
als
Bestandteil
der
Burgsicherung
genutzt.
Mühlen
bildeten
schon
damals
ein
wichtiges
Wirtschaftsgut,
sicherten
sie
ihren
Besitzern
doch
regelmäßige
und
vergleichsweise
üppige
Einnahmen.
Die
mutwillige
Zerstörung
von
Mühlen
galt
deshalb
auch
als
besonders
effektive
Möglichkeit,
um
den
Gegner
bei
Konflikten
zu
schwächen.
Derartige
Mittel
waren
unter
den
häufig
konkurrierenden
Rittersitzen
über
Jahrhunderte
keine
Seltenheit,
und
auch
vor
Mord
und
Totschlag
schreckten
Beteiligte
dabei
nicht
zurück.
Einen
häufigen
Streitpunkt
zwischen
Mühlenbesitzern
bildete
die
Vergabe
von
Konzessionen.
Über
entsprechende
Gesuche
hatte
der
Fürstbischof
als
Landesherr
zu
befinden.
Dabei
ging
es
immer
auch
um
die
Sicherung
und
Ausweitung
von
Herrschaftszonen.
Mit
der
Sutthauser
Wassermühle
verbindet
sich
eine
besonders
dramatische
Auseinandersetzung,
die
als
„
Grothaus-
Fehde″
dokumentiert
wurde.
Deren
Ausgangspunkt
bildete
im
Jahr
1549
der
Bau
einer
Mühle
auf
der
Hofstelle
des
Meyer
zu
Heringen
in
Hellern.
Bauherr
war
Otto
Grothaus
zu
Kronenburg
aus
Tecklenburg,
der
als
Raubritter
einen
zweifelhaften
Ruf
genoss.
Everd
von
Varendorf,
damaliger
Besitzer
der
Sutthauser
Mühle,
erhob
gemeinsam
mit
Osnabrücks
Bürgermeister
Jost
Hettlage
Einspruch
gegen
die
Baumaßnahmen.
Der
Osnabrücker
Bischof
ließ
daraufhin
das
Gebäude
einreißen,
woraufhin
Grothaus
Schadenersatz
von
Hettlage
verlangte,
der
diesen
allerdings
verweigerte.
In
den
folgenden
Jahren
fiel
Grothaus
immer
wieder
in
die
westlichen
Gemarkungen
des
Osnabrücker
Stifts
ein,
plünderte
und
brandschatzte
und
ließ
unter
anderem
die
Ölmühle
in
Atter
in
Flammen
aufgehen.
Einen
trügerischen
Frieden
konnte
der
Bischof
erst
1550
erzwingen,
nachdem
er
Grothaus′
Ehefrau
gefangen
genommen
hatte.
Der
Konflikt
schwelte
allerdings
weiter,
und
es
waren
Grothaus′
Söhne,
die
im
März
1591
aufseiten
einer
spanischen
Reitereinheit
nordwestlich
von
Bramsche
eine
Landmiliz
attackierten.
300
Bauern
starben.
Gegen
dieses
als
„
Blutbad
im
Gehn″
bekannt
gewordene
Ereignis
nahmen
sich
die
Probleme
der
Sutthausener
Mühlenbesitzer
in
den
folgenden
Jahren
vergleichsweise
harmlos
aus.
Neben
Streitigkeiten
mit
Bauern
um
überschwemmte
Wiesen
sorgte
die
unerlaubte
Stauung
und
Ableitung
des
Dütewassers
durch
Unbefugte
häufiger
für
Proteste.
In
der
zweiten
Hälfte
des
19.
Jahrhunderts
schlossen
sich
mehrere
Mühlenbesitzer
an
der
Düte
zusammen,
um
gegen
Wasserverschmutzungen
durch
das
Georgsmarienhütter
Stahlwerk
vorzugehen.
1907
wurde
das
Mühlengebäude
aufgestockt.
Zudem
wurde
eine
hölzerne
Bokemühle
angebaut,
die
heute
allerdings
nicht
mehr
existiert.
In
einer
dreijährigen
Arbeitsphase
wurde
ab
1981
die
Mühle
behutsam
restauriert
und
zum
Wohnhaus
umgewandelt.
Zusammen
mit
der
unmittelbar
angrenzenden
neuromanischen
Kapelle
und
dem
1696
erbauten
Herrenhaus
bildet
dieses
heute
ein
malerisches
Ensemble.
Mitten
hindurch
bahnt
sich,
wie
bereits
schon
zu
Zeiten
Everd
von
Varendorfs,
die
Düte
ihren
geruhsamen
Weg.
Bildtext
Ein
idyllischer
Ort,
der
nichts
mehr
mit
dem
Mahlen
von
Korn
zu
tun
hat:
die
Sutthauser
Wassermühle.
Foto:
Christoph
Beyer
Autor:
Christoph Beyer