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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Codewort „Luisa″ hilft bedrängten Frauen
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Beratungsstelle greift Aktion aus Münster auf – Erste Bars und Clubs nehmen teil
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Frauen, die sich in Clubs oder Bars bedrängt fühlen, können in immer mehr Städten mit einem einfachen Code der Situation entkommen. Sie fragen an der Theke Ist Luisa hier? und werden in einen Nebenraum geführt. Die Frauenberatungsstelle will das Hilfsangebot auch in Osnabrück etablieren.

Osnabrück. So manches Date kann unangenehm werden. Eine Frau verabredet sich zum Beispiel per Dating-App Tinder″ mit einem Unbekannten und der wird plötzlich aufdringlich. Findet das Treffen in Münster statt, kann die Frau in den meisten Lokalen einfach zur Theke gehen und nach Luisa″ fragen. Dann bekommt sie direkt und diskret Hilfe vom Personal das steckt hinter dem Angebot Luisa ist hier!″, das der Frauennotruf Münster Ende 2016 ins Leben gerufen hat und das sich rasant verbreitet. 44 Bars, Clubs und Kinos nehmen in Münster bereits teil, 24 deutsche weitere Städte sind der Idee bis jetzt gefolgt darunter nun auch Osnabrück.

Der Elektro-Club Dr. Vogel und das Bar-Bistro Culina machen mit, sagen Dhara Breitholz und Maren Vossmann, die sich bei der Frauenberatungsstelle zusammen mit Carina Stromberg um das Projekt kümmern, zig weitere Lokale in Osnabrück haben sie schon angesprochen. Viele hätten eine Bereitschaft zur Teilnahme bereits signalisiert. Ein Plakat mit dem Schriftzug Luisa ist hier″ soll bei den teilnehmenden Clubs darauf hinweisen, dass Frauen, die nach Luisa″ fragen, hier Hilfe bekommen, auch ein Aufkleber für den Eingangsbereich ist bereits entwickelt.

Präventiv

Es muss nicht gleich zu Handgreiflichkeiten kommen, bis eine Frau nach Luisa″ fragt. Der präventive Gedanke soll im Vordergrund stehen, erläutern Vossmann und Breitholz: Wenn eine Frau das Gefühl hat, sie werde angestarrt, kann sie ebenso nach Luisa″ fragen, wie wenn sie sich beim ersten Date unwohl fühlt.

Wir wollen, dass die Frauen sich sicher fühlen″, erläutert Katharina Wittenbrink, langjährige Mitarbeiterin der Osnabrücker Frauenberatungsstelle. Wie in jeder anderen Stadt auch kommt es in Osnabrück vor, dass Frauen in Clubs belästigt werden ob nun bei Dates, beim Tanzen oder an der Bar. Belastbare Zahlen gibt es nicht. Wir haben hier in der Beratungsstelle auch Frauen, die von Belästigung in Clubs erzählen, aber die meisten tauschen sich eher untereinander aus″, sagt Wittenbrink. Durch das Projekt kam erst ans Licht, dass Freundinnen von uns auch schon mal betroffen waren″, sagt Maren Vossmann.

Für die Clubs soll die Schwelle zur Teilnahme möglichst gering sein, sagen Vossmann und Breitholz. Sie erteilen kostenlose Schulungen und geben den Clubs einfache Richtlinien an die Hand. Wenn eine Frau nach Luisa″ fragt, sollen die Mitarbeiter ihr zunächst einen Ort als Rückzugsmöglichkeit anbieten, egal ob Personalraum, Küche oder Toilette. Sie sollen dann fragen, wie sie der Frau helfen können aber nicht, was genau passiert ist. Es ist nicht Aufgabe der Mitarbeiter, die Situation zu bewerten″, erläutert Breitholz. Es geht nur darum, die Frau erst einmal aus der Situation zu holen.″ Hilfe kann etwa bedeuten, der Frau ein Taxi zu rufen und sie nach draußen zu begleiten.

Werbung für die Clubs

Auch für die Mitarbeiter sei es erleichternd, zu wissen, wie sie in solchen Situationen reagieren sollen, betont Breitholz. Eine Teilnahme spreche für die Clubs, wirbt sie. Die Frauenberatungsstelle hofft, dass möglichst viele Clubs und Bars in Osnabrück und dem Landkreis mitmachen. Bei Interesse können sich Clubbetreiber an die Frauenberatungsstelle wenden, Tel. 05 41/ 80 34 05.

Osnabrücker Beratungsstelle greift Aktion aus Münster auf Erste Bars und Clubs nehmen teil< p>< em> Wo das Plakat </ em> mit dem Schriftzug Luisa ist hier″ hängt, können Frauen zur Theke gehen und unter dem Codewort Luisa″ um Hilfe bitten. In Osnabrück wollen (von links) Dhara Breitholz, Katharina Wittenbrink und Maren Vossmann das Projekt etablieren. Foto: Egmont Seiler </ p>

Wo das Plakat mit dem Schriftzug Luisa ist hier″ hängt, können Frauen zur Theke gehen und unter dem Codewort Luisa″ um Hilfe bitten. In Osnabrück wollen (von links) Dhara Breitholz, Katharina Wittenbrink und Maren Vossmann das Projekt etablieren.
Foto:
Egmont Seiler
Autor:
Sandra Dorn


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