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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Auf Wunschbesuch in Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Israels Botschafter auf Einladung von Christian Wulff im Rathaus – Großes Interesse an Nussbaum
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman hat sich in das Goldene Buch der Stadt Osnabrück eingetragen. Kurz vor Ende seiner Amtszeit kam er für einen Wunschbesuch″ in die Friedensstadt.

Osnabrück. Er folgte damit einer Einladung des ehemaligen Bundespräsidenten und gebürtigen Osnabrückers Christian Wulff. Der zeigte seinem Gast schon vor dem Rathaus, was seine Heimatstadt für ihn so besonders macht. Anhand der Türklinke in Form einer goldenen Friedenstaube erklärte er Hadas-Handelsman die Bedeutung des Friedens für Osnabrück. Ich erinnere mich, wie ich als Neunjähriger mit meinem Steckenpferd die Rathaustreppe hoch und durch diese Tür geritten bin″, so der CDU-Politiker. Schon als Kind habe er so über den Frieden nachgedacht.

Der israelische Diplomat bezeichnete diese frühe Bildung in seiner Ansprache im historischen Friedenssaal als ein Rezept gegen Krieg, Gewalt und Ausgrenzung. Ich schätze diese Erinnerungskultur″, sagte der Botschafter. Im Zusammenhang mit dem andauernden Konflikt im Nahen Osten spreche er häufig über den Westfälischen Frieden von 1648. Er habe Europa 300 Jahre später zu dem gemacht, was es heute ist. Vielleicht ist der Arabische Frühling für den Nahen Osten, was der 30-jährige Krieg für Europa war″, so Hadas-Handelsman.

Gleichzeitig appellierte er daran, an das Schicksal der Juden im Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Es gibt junge Menschen in Deutschland, die damit nichts mehr zu tun haben wollen, die einen Schlussstrich ziehen wollen. Ich sage: Das kann nicht sein.″ Deutschland gelte inzwischen international als liberal, pluralistisch und pazifistisch. Es sei eines der beliebtesten Länder für junge Israelis, gerade wegen der Art und Weise, wie es mit seiner dunklen Vergangenheit umgegangen ist″, so der Botschafter.

Ein Beispiel dafür ist das Felix-Nussbaum-Haus. Hadas-Handelsman nutzte seinen Besuch in der Stadt, um sich die Ausstellung des Malers und Holocaust-Opfers im Bau des polnisch-jüdischen Architekten Daniel Libeskind anzusehen. Zuvor trug er sich gleich zweimal in das Goldene Buch der Stadt ein: Für seine Unterschrift nutzte er lateinische und hebräische Schriftzeichen. Viele seiner Vorgänger haben ebenfalls unterzeichnet.

Warum, das machte Bürgermeister Wolfgang Griesert deutlich und verwies auf die vielfältigen Beziehungen Osnabrücks nach Israel. So wurde der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis im Jahr 2013 an Avi Primor und Abdallah Frangi verliehen, die sich für eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israel und den Palästinensern einsetzen. Und mit Hans Calmeyer werde ein gebürtiger Osnabrücker in Yad Vashem, der wichtigsten Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, für seine Verdienste um die verfolgten Juden während des Nazi-Regimes geehrt.

Insofern sei Osnabrück beinahe eine Pflichtstation eines jeden israelischen Botschafters, so Griesert. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die gute Atmosphäre dieses historischen Saals für Ihre kommenden Aufgaben mitnehmen können.″

Bildtext:
Der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman war auf Einladung von Altbundespräsident Christian Wulff in dessen Heimatstadt Osnabrück gekommen und trug sich im Beisein von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert ins Goldene Buch der Stadt ein.

Foto:
Hermann Pentermann
Autor:
Louisa Riepe


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