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1.
Erscheinungsdatum:
15.08.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was nützt Solidarität?
Zwischenüberschrift:
Sozialpsychologisches Forschungsprojekt der Uni Osnabrück untersucht die Rolle der Unterstützer
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nutzt
es,
sich
für
die
Rechte
anderer
einzusetzen?
Und
was
macht
Menschen
eigentlich
solidarisch?
Ein
sozialpsychologisches
Forschungsprojekt
an
der
Universität
Osnabrück
sucht
Antworten
auf
diese
Fragen.
Es
ist
eine
Binsenweisheit,
dass
gut
gemeint
nicht
immer
gut
gemacht
ist.
Wer
sich
für
die
Rechte
anderer
einsetzt,
darf
nicht
automatisch
auf
Zustimmung
hoffen.
Der
Roman
„
Onkel
Toms
Hütte″
könnte
da
als
Beispiel
genannt
werden.
Seine
Verfasserin,
die
US-
Schriftstellerin
Harriet
Beecher
Stowe,
war
erklärte
Gegnerin
der
Sklaverei,
ihr
Buch
von
1852
ein
flammendes
Plädoyer
gegen
die
damals
vorherrschende,
unmenschliche
Praxis.
Das
erfolgreiche
Werk
trug
zwar
tatsächlich
zur
Abschaffung
der
Sklaverei
in
den
Vereinigten
Staaten
von
Amerika
bei.
Heute
ist
es
dort
jedoch
verpönt
–
wegen
seiner
unterwürfigen
Darstellung
der
Sklaven.
Der
Roman
gilt
als
rassistisch,
auch
wenn
Stowe
damit
genau
das
Gegenteil
bezwecken
wollte.
In
diesem
Fall
war
es
eine
weiße
Autorin,
die
sich
für
die
Rechte
Schwarzer
einsetzte.
Aber
wie
ist
es
sonst,
wenn
sich
Menschen
für
Minderheiten
oder
Benachteiligte
starkmachen?
Welche
Auswirkung
hat
es,
wenn
Deutsche
für
Flüchtlinge
protestieren,
Männer
für
Frauen?
Führt
das
zu
Erfolg
oder
Misserfolg?
Diesen
Fragen
nimmt
sich
Julia
Becker,
Professorin
für
Sozialpsychologie
an
der
Universität
Osnabrück,
in
einem
neuen
Forschungsprojekt
an.
Die
Studien
dazu
will
sie
unter
anderem
bei
Osnabrücker
Lokalpolitikern
und
auf
hiesigen
Demonstrationen
durchführen.
Obwohl
es
durchaus
oft
vorkommt,
dass
sich
etwa
Weiße
für
die
Rechte
von
Schwarzen
oder
Heterosexuelle
für
die
Rechte
von
Schwulen
und
Lesben
einsetzen,
hat
die
Wissenschaft
die
Rolle
der
Unterstützer
noch
nicht
umfassend
untersucht.
Unklar
sei,
was
eigentlich
zur
Solidarität
anspornt
und
wie
weit
diese
reicht.
Dazu
gebe
es
noch
keine
verlässlichen
Daten,
sagt
Julia
Becker.
„
Diese
Lücke
wollen
wir
schließen.″
Grundlage
ist
ein
„
Vier-
Perspektiven-
Ansatz″.
Gemeint
sind
damit
die
Rollen
der
Autorität
(zum
Beispiel
ein
Staat)
,
der
Betroffenen
(zum
Beispiel
Flüchtlinge)
,
der
unbeteiligten
Mehrheit
oder
der
Beobachter
und
schließlich
die
Rolle
der
solidarischen
Unterstützer,
die
Becker
englisch
„
Allies″
(Alliierte)
nennt.
In
verschiedenen
Untersuchungen
werden
Vertreter
dieser
vier
Gruppen
befragt.
Hat
es
etwa
eine
positive
Wirkung,
wenn
sich
„
Allies″
für
Minderheiten
einsetzen?
Vorstudien
bestätigten
zumindest,
dass
ein
Protest
mehr
Wirkung
haben
kann,
wenn
die
Protestierenden
sich
für
andere
einsetzen,
so
Julia
Becker.
Genauso
verweist
die
Professorin
auf
Forschungsergebnisse,
die
zeigen,
„
dass
es
Probleme
gibt,
wenn
die
Allies
zu
dominant
werden″.
Dann
distanzieren
sich
die
Betroffenen
von
ihnen.
Und
wie
weit
wollen
die
Unterstützer
überhaupt
gehen?
„
Wenn
Männer
sich
für
gleiche
Bezahlung
von
Frauen
einsetzen,
wollen
sie
dann
wirklich,
dass
Frauen
dasselbe
verdienen?
Oder
meinen
sie,
dass
35
Prozent
doch
reicht?
″,
erläutert
Becker.
Um
welche
Proteste
es
geht,
steht
noch
nicht
fest.
Das
hängt
von
den
politischen
Themen
ab,
die
in
dem
zweijährigen
Forschungszeitraum
relevant
sind.
„
Es
ist
schon
wahrscheinlich,
dass
es
unter
anderem
um
Feminismus
und
Geflüchtete
geht″,
meint
Becker.
Sie
und
ihre
Mitstreiter
wollen
unter
anderem
auf
Demonstrationen
Umfragen
durchführen.
Aber
auch
im
Internet
werden
sie
recherchieren.
„
Der
Feminismus
ist
schließlich
im
Netz
sehr
aktiv″,
weiß
die
Sozialpsychologin.
Sie
hofft
auch,
dass
ihre
Forschungsergebnisse
einen
praktischen
Nutzen
haben.
„
Wenn
wir
wissen,
welche
Verhaltensweisen
von
Verbündeten
positiv
oder
negativ
ankommen,
können
Konflikte
innerhalb
von
Bewegungen
reduziert
werden.″
Das
Projekt
wird
von
der
Deutschen
Forschungsgemeinschaft
(DFG)
mit
136
000
Euro
unterstützt.
Bildtext:
Psychologieprofessorin
Julia
Becker.
Foto:
Elvira
Parton
Autor:
rei