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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neues Bildungsangebot Geocaching
Zwischenüberschrift:
Mit GPS der Zwangsarbeit auf der Spur
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der Verein Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht hat drei Geochaching-Touren zu Orten mit Bezug zur Geschichte der Zwangsarbeit in der Stadt und im südlichen Landkreis entwickelt.

Osnabrück / Hasbergen. Auf jugendgerechte und erlebnisorientierte Weise soll Schülern ab Klasse 9 damit die Regionalgeschichte der menschenverachtenden Ausbeutung von Fremdarbeitern″ nähergebracht werden. Zur Vorstellung des neuen Bildungsangebots hatte Gedenkstätten-Geschäftsführer Michael Gander einen Ort ausgesucht, von dem 99, 5 Prozent der Osnabrücker noch nie etwas gehört haben dürften: das Ausländerkrankenhaus″ im ehemaligen Steinbruch am Bröckerweg, zugleich Station 11″ der Geocaching-Touren. Fundamente der drei Baracken sind noch auszumachen, allerdings nur, wenn man genau weiß, wo man suchen muss. Und das tourbegleitende GPS-Gerät zur Hand nimmt. Die Fundamente liegen versteckt in dem Wäldchen, das sich zwischen Bröckerweg und Hammersenstraße parallel zur heutigen Vordembergestraße erstreckt.

Multi-Cache-Tour 1 führt durch das Stadtgebiet und hat eine Länge von 7, 5 Kilometern. Tour 2 (4 Kilometer) beschränkt sich auf den Nahbereich rund um den Augustaschacht, Tour 3 (22 Kilometer) umfasst die Stadtziele und endet am Augustaschacht. Die Touren können zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden. Stationen sind Unterkunftslager, Arbeitsstellen, Bunker, Bahnstationen, Krankenhäuser und andere Orte, die mit Zwangsarbeitern in Beziehung standen. Das Begleitheft bietet weiterführende Informationen und macht mit Einzelschicksalen von Zeitzeugen bekannt, die teils auch über QR-Codes auf das Smartphone geladen werden können.

Bei der Konzeption half Michael Pittwald vom Servicebüro Geschichte″ in Osnabrück, bei der technischen Realisation Lars Schraer von der Firma Cache-4-you″ aus Borgholzhausen. Bevor das Angebot an den Start gehen konnte, bekamen zwei Gruppen die Gelegenheit zum Testen: Schüler der Realschule Georgsmarienhütte liefen die Tour 2 ab, und Schüler der Integrierten Gesamtschule Eversburg die beiden anderen Touren. Einhelliges Ergebnis: Ja, das Ganze funktioniert, die Aufgaben sind lösbar, das Konzept geht auf. Charlotte Goldmeier, Schülerin in Klasse 11 der IGS, meinte: Ich hätte nicht gedacht, dass man dabei so viel über die Geschichte der Stadt nicht nur im Nationalsozialismus lernen kann.″ Jakob Lohmöller aus der gleichen Klasse war angerührt″ von den Schicksalen ehemaliger Zwangsarbeiter, die Jahrzehnte später noch einmal Osnabrück besuchten und Einzelheiten schilderten.

Gander betonte, dass das neue Bildungsangebot nicht zustande gekommen wäre ohne die finanzielle Förderung durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft″, die Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück, den Landschaftsverband Osnabrücker Land und die Sparkasse Osnabrück. Die Multicaches können gebucht werden unter Tel. 0 54 05/ 8 95 92 70 oder info@ augustaschacht.de.

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Bildtext:
Bei der Vorstellung des neuen Bildungsangebotes Geocaching Regionalgeschichte der Zwangsarbeit entdecken″ demonstrierten Charlotte Goldmeyer und Jakob Lohmöller, Schüler der 11. Klasse der Integrierten Gesamtschule (IGS), den Umgang mit Kompass und Infoheft.

Foto:
David Ebener
Autor:
Joachim Dierks


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