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1.
Erscheinungsdatum:
09.08.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrücker Schulleiter rebellieren
Lehrerpuzzle sorgt für Chaos an Schulen
Zwischenüberschrift:
Schulleiter sind verärgert über Abordnungen und sammeln sich zum Widerstand
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Schulleiter
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
sind
sauer
auf
die
Kultusministerin
Frauke
Heiligenstadt
(SPD)
und
die
Landesschulbehörde.
Hintergrund
sind
plötzliche
Personalverschiebungen,
die
die
gerade
fertiggestellten
Stundenpläne
über
den
Haufen
werfen
und
in
einigen
Schulen
neue
Löcher
in
der
Unterrichtsversorgung
reißen.
Um
den
Lehrermangel
an
Grund-
,
Haupt-
,
Real-
und
Oberschulen
zu
lindern,
sollen
die
Gymnasien
Lehrkräfte
abgeben.
Die
entsprechende
Abordnungsanordnung
hat
die
Schulleiter
am
vergangenen
Freitag
erreicht.
Die
Schulleiter
fragen
sich,
warum
der
Bedarf
erst
nach
den
Ferien
bekannt
geworden
ist.
Man
habe
ihn
in
den
vier
Regionalabteilungen
der
Landesschulbehörde
nicht
eher
ermitteln
können,
erklärte
eine
Sprecherin
der
Behörde.
Es
brodelt
in
den
Schulen.
Um
den
Lehrermangel
an
Grund-
,
Haupt-
,
Real-
und
Oberschulen
zu
lindern,
sollen
die
Gymnasien
Lehrkräfte
abgeben.
Die
entsprechende
Abordnungsanordnung
hat
die
Schulleiter
am
Freitag,
also
am
zweiten
Schultag,
erreicht.
Eine
Folge:
Die
Stundenpläne
sind
Makulatur.
Osnabrück.
Die
Leiter
der
Gymnasien
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
werden
sich
am
Mittwoch
im
Ratsgymnasium
treffen,
um
die
Situation
zu
besprechen.
Wenngleich
sich
sicherlich
auch
über
die
Unterrichtsversorgung
an
Gymnasien
schon
trefflich
streiten
ließe,
stellt
sich
die
Situation
an
den
anderen
Schulformen
zum
Teil
noch
erheblich
schlechter
dar.
Deshalb
sollen
die
Gymnasien
bis
zum
17.
August
laut
Weisung
klären,
mit
welchen
Lehrern
sie
die
von
der
Landesschulbehörde
errechneten
abzuordnenden
Stunden
erfüllen
wollen.
Das
Datum
ist
nicht
zufällig
gewählt.
Der
17.
August
ist
der
Stichtag
für
die
Berechnung
der
Unterrichtsversorgung
in
den
einzelnen
Schulen.
Die
jetzt
publik
gewordene
Abordnungswelle
führt
laut
Schulleitern
sowohl
an
den
abgebenden
als
auch
an
den
annehmenden
Schulen
zu
einem
erheblichen
Arbeitsaufwand.
Denn
die
Stundenplaner
müssen
den
Wegfall
oder
Zugewinn
einbauen.
Die
Schulleitungen
fragen
sich,
warum
denn
der
Bedarf
erst
nach
den
Ferien
bekannt
geworden
ist.
Das
ist
umso
erstaunlicher,
als
da
alle
Leiter
von
Grund-
,
Haupt-
,
Real-
oder
Oberschulen
ihre
Bedarfe
vor
Beginn
der
Sommerferien
angemeldet
hatten.
Man
habe
die
Bedarfe
in
den
vier
Regionalabteilungen
der
Landesschulbehörde
nicht
eher
ermitteln
können,
so
eine
Sprecherin
der
Behörde.
Die
Gymnasien
hätten
mit
möglichst
genauen
Zahlen
versorgt
werden
sollen.
Wertschätzung?
Die
aber
hätten
erst
sehr
spät
festgestanden.
In
diesem
Jahr
gebe
es
einen
besonders
großen
Mangel
an
Lehrkräften
in
den
betroffenen
Schulen.
„
Die
Schulen
müssten
jetzt
aber
alle
Bescheid
wissen″,
so
die
Sprecherin
weiter.
Allerdings
könne
es
noch
zu
kleineren
Abweichungen
kommen,
da
derzeit
unter
anderem
auch
noch
Einstellungsverfahren
liefen.
Welche
konkreten
Zahlen
zu
welchem
Zeitpunkt
vorlagen,
war
von
der
Landesschulbehörde
nicht
zu
erfahren.
„
Das
sagt
auch
etwas
über
die
Wertschätzung
unserer
Arbeit
aus″,
sagt
der
Leiter
des
Gymnasiums
Oesede,
Ulrich
Schimke.
Er
und
seine
Kollegen
müssten
jetzt
für
die
„
Planungsinkompetenz″
in
der
Landesschulbehörde
und
im
Kultusministerium
geradestehen.
Wobei
Schimke
wie
auch
seine
Kollegen
keinen
Zweifel
daran
aufkommen
lassen,
dass
sie
bereit
sind
zu
helfen,
wo
es
geht.
Allerdings
stellen
sie
auch
die
Frage
nach
der
Sinnhaftigkeit
der
Abordnungsverfügung
und
deren
Hintergedanken.
Schimke
weist
darauf
hin,
dass
die
Abordnungen
nur
für
ein
halbes
Jahr
ausgesprochen
werden
sollen.
„
Eine
Abordnung
von
einem
halben
Jahr
kann
der
Schulleiter
aussprechen.
Die
Beteiligung
des
Personalrates
ist
in
diesem
Fall
nicht
notwendig″,
so
Schimke.
Pädagogisch
hingegen
mache
die
Übernahme
einer
Lerngruppe
für
ein
halbes
Jahr
mit
einem
weiteren
Lehrerwechsel
danach
aber
keinen
Sinn.
Mit
der
halbjährigen
Abordnung
geht
also
zum
Halbjahr
im
Februar
wieder
das
große
Würfeln
los.
Denn
alle
Lehrer,
die
zu
ihrer
Schule
zurückwollen,
haben
dann
das
gute
Recht
dazu.
Neue
Kräfte
für
die
Abordnung
müssen
gefunden
werden.
Passen
die
Fächer?
Lothar
Wehleit
und
Ute
Haehnel
werden
sich
in
den
kommenden
Tagen
wahrscheinlich
auch
noch
ein
bisschen
näher
kennenlernen.
Die
Leiterin
der
Johannes-
Vincke-
Oberschule
in
Belm
bekommt
nämlich
von
ihrem
Kollegen
des
Ratsgymnasiums
Verstärkung
überwiesen.
Dann
wird
es
auch
darum
gehen,
in
welchen
Fächern
die
Gymnasiallehrer
denn
in
Belm
unterrichten
sollen.
Eines
allerdings
steht
dabei
heute
schon
fest:
Die
Fächer
Hauswirtschaft
und
Textiles
Gestalten
werden
nicht
dabei
sein,
die
gibt
es
an
Gymnasien
nämlich
nicht.
Dumm
nur,
das
Ute
Haehnel
genau
hier
Bedarf
hat.
„
Sicher
helfen
uns
die
Abordnungen″,
sagt
Haehnel.
Allerdings
sieht
auch
sie
das
Problem,
die
neuen
Lehrkräfte
in
den
Stundenplan
einzuarbeiten.
Sinn
und
Zweck
der
Lehrerverschickung
ist
eine
möglichst
hohe
Unterrichtsversorgung.
Diese
in
Prozent
angegebene
Zahl
liegt
an
manchen
Gymnasien
bei
104
bei
manchen
Grundschulen
durchaus
auch
schon
mal
bei
80
oder
90
Prozent.
Allerdings
sind
in
diese
Zahl
nicht
eingerechnet
Krankheitsfälle,
Erziehungszeiten
oder
auch
fehlende
Stunden
in
einzelnen
Fächern,
wenn
diese
Fehlzahlen
durch
Überhänge
in
anderen
Fächern
ausgeglichen
werden.
So
kann
es
also
sein,
dass
an
einer
Schule
mit
einer
100-
prozentigen
Unterrichtsversorgung
gleichwohl
in
einem
Fach
der
Unterricht
nicht
erteilt
werden
kann,
weil
es
in
ebendiesem
Fach
nicht
genügend
Lehrkräfte
gibt.
Es
kneift
überall
So
kämpft
zum
Beispiel
der
Schulleiter
des
Ernst-
Moritz-
Arndt-
Gymnasiums
um
die
Ausbringung
des
Pflichtunterrichts.
Katholische
Religion
und
Sport
sind
im
Moment
Mangelware
am
EMA.
„
Wir
haben
eine
Abordnung
für
Sport
vom
Ratsgymnasium
bekommen″,
so
Schulleiter
Hartmut
Bruns.
Und
für
den
katholischen
Religionsunterricht
wollte
eigentlich
das
Bistum
jemanden
zum
EMA
schicken.
Der
Kandidat
ist
aber
unbefristet
krankgeschrieben.
Es
kneift
also
weiter
in
Bruns′
Stundenplan.
Deswegen
hatte
er
ja
ohnehin
schon
20
Abordnungsstunden
zugesprochen
bekommen.
Am
Freitag
nun
ereilte
ihn
die
Nachricht,
dass
seine
Schule
35
Stunden
an
die
Felix-
Nussbaum-
Hauptschule
abgeben
soll.
„
Ich
sehe
mich
derzeit
nicht
in
der
Lage,
diese
unsinnige
Anordnung
umzusetzen″,
sagt
Bruns.
Es
sei
nicht
mehr
sichergestellt,
dass
er
so
noch
den
Pflichtunterricht
ausbringen
könne.
Bruns
weiter:
„
Wir
sollen
die
Qualität
unserer
Schule
festigen
und
weiter
ausbauen.″
Er
frage
sich
nun,
wie
das
noch
gehen
solle.
Das
EMA
sei
Ganztagsschule,
unterliege
damit
noch
einmal
im
Erlass
festgehaltenen
erweiterten
Anforderungen.
So
müssen
zum
Beispiel
60
Prozent
der
Arbeitsgemeinschaften
von
Lehrern
geleitet
werden.
Nur
40
Prozent
dürfen
von
außerschulischen
Kräften
übernommen
werden.
Bruns
fragt
sich,
an
welcher
Stelle
er
was
streichen
soll,
ohne
gegen
einen
Erlass
zu
verstoßen.
Bildtext:
Die
Stundenpläne
an
vielen
niedersächsischen
Schulen
sind
seit
Freitag
Makulatur.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar:
Inkompetenz
und
Fehlleistung
Wer
hätte
das
gedacht?
Da
schaffen
es
die
bildungspolitisch
Verantwortlichen
in
Hannover
mit
Ministerin
Heiligenstadt
an
der
Spitze
doch,
dem
Chaos
in
der
Schullandschaft
kurz
vor
den
Neuwahlen
noch
mal
ein
i-
Tüpfelchen
obenauf
zu
setzen.
Mit
dem
Abordnungsbefehl
feiern
Inkompetenz
und
planerische
Fehlleistungen
noch
einmal
fröhliche
Urständ.
Wie
kann
es
sein,
dass
die
Landesschulbehörde
nicht
einmal
jetzt
öffentlich
den
tatsächlichen
Fehlbestand
benennen
kann
–
oder
will
oder
darf?
Auf
Basis
welcher
Zahlen
ist
die
Abordnungsanordnung
denn
zustande
gekommen?
Da
muss
es
doch
Werte
geben,
auch
wenn
die
ganz
überraschend
–
sozusagen
über
Nacht
–
vom
Himmel
gefallen
sind
(Vorsicht,
Ironie)
.
Immerhin
werden
die
Gymnasien
doch
mit
ganz
konkreten
Forderungen
belegt.
Die
Argumentation
der
Landesschulbehörde
ist
so
schwach,
dass
es
schmerzt.
Folgt
man
deren
Sprecherin,
ist
die
Behörde
nicht
in
der
Lage,
den
Lehrermangel,
noch
anhängige
Bewerbungsverfahren,
die
vorhandenen
Stunden
an
den
Schulen,
deren
Meldungen
zu
ihren
Fehlstunden
und
den
Stundenüberhang
an
den
Gymnasien
vor
den
Sommerferien
in
Relation
zu
bringen
und,
darauf
basierend,
einen
Stundenbedarfsplan
zu
erstellen.
Das
ging
erst
zwei
Tage
nach
den
Sommerferien?
Wenn
die
Stundenplanmacher
in
den
Schulen
ihre
Arbeit
so
verrichten
würden,
würden
sie
von
ihrem
zuständigen
Dezernenten
in
der
Landesschulbehörde
eine
ordentliche
Ansage
bekommen
–
zu
Recht.
Das
lief
in
den
Vorjahren
bei
einer
nicht
maßgeblich
anderen
Problemlage
besser.
Zwei
Möglichkeiten
drängen
sich
dem
Betrachter
auf:
Landesschulbehörde
und
Kultusministerium
sind
in
trauter
Eintracht
zu
inkompetent,
um
auch
im
Mangel
noch
eine
solide
Unterrichtsplanung
auf
den
Weg
zu
bringen,
oder
es
geht
doch
nur
darum,
bis
zum
17.
August
noch
mal
eben
schnell
die
Unterrichtsversorgung
an
Grund-
,
Haupt-
,
Real-
und
Oberschulen
aufzupeppen.
Ist
ja
bald
Wahlkampf.
Als
wenn
die
Grube,
in
der
die
Landesregierung
steht,
nicht
schon
tief
genug
wäre.
Mit
dieser
Aktion
hat
das
Kultusministerium
noch
mal
eine
Schippe
tiefer
gegraben.
Zumindest
bildungspolitisch
hat
sich
Rot-
Grün
in
Niedersachsen
selbst
abgeschafft,
da
braucht
es
gar
keine
Parteiwechsler.
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Autor:
dk