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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gegen Pauschalisierung
Zwischenüberschrift:
Leiter der Bramscher Flüchtlingsunterkunft zu den Vorfällen am Rubbenbruchsee
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bramsche/ Osnabrück. Am Dienstag ist der 21-jährige Mann aus dem Sudan vom Osnabrücker Flüchtlingshaus am Natruper Holz nach Hesepe verlegt worden.

Die Straftaten dürften nicht verharmlost und müssten strafrechtlich verfolgt werden, betont Dierker, sagt aber auch: Ein überwiegender Teil dieser Menschen respektiert unsere Gesetze. Viele sind sehr erbost über solche Dinge und sagen: Das wirft ein schlechtes Licht auf uns.″

Die Polizei Osnabrück und der Osnabrücker LAB-Standortleiter Conrad Bramm hatten die Taten des Sudanesen als eher kulturell bedingt″ bezeichnet, es habe sich jedoch um einen Einzelfall gehandelt. Dierker betont: Warum jemand solche Taten begeht: Diese Frage stelle ich mir auch bei jedem Deutschen.″

Der junge Sudanese soll am Rubbenbruchsee nahe der Osnabrücker Erstaufnahmeeinrichtung Frauen sexuell belästigt haben, außerdem wurde er wegen versuchter Körperverletzung angezeigt. Nachdem die Polizei ihn vor einer Woche kurzfristig in Gewahrsam genommen und dann wieder freigelassen hatte, weil keine Haftgründe vorlagen, soll er zwei Tage später erneut übergriffig geworden sein.

Der Mann wurde am Dienstag von Osnabrück nach Bramsche verlegt. Dort werde ihm ein Betreuer zugewiesen, der ihn fortan täglich zum Gespräch vorladen werde, erläuterte Dierker auf Anfrage. Die Polizei auf dem Unterkunftsgelände nehme zudem eine sogenannte Gefährderansprache vor. Bei solchen Gesprächen wird Tätern üblicherweise verdeutlicht, welche Konsequenzen ihr Verhalten in Zukunft haben kann in der Hoffnung, dass es dann keine Wiederholung gibt. Außerdem werde der Hausmeister der Unterkunft informiert und gebeten, darauf zu achten, wie sich der Mann im Haus verhalte, erläuterte Klaus Dierker.

Die Polizei habe die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, sagte eine Polizei-Sprecherin, betonte aber: Das ist eine Straftat.″ Wenn die Ermittlungsgruppe mit ihrer Arbeit fertig sei, werde der Fall der Staatsanwaltschaft übergeben.

Welche Konsequenzen die mutmaßliche Tat für das Asylverfahren des Mannes hat, hängt vom Strafmaß ab sofern das Asylverfahren überhaupt in Deutschland durchgeführt und er nicht im Zuge des Dublin-Abkommens in das EU-Land zurückgeschickt wird, das er auf seiner Flucht als erstes betreten hat. Die Asylberechtigung und der Flüchtlingsschutz können ausgeschlossen werden, wenn ein Ausländer wegen eines Verbrechens oder besonders schweren Vergehens rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt worden ist″, sagt dazu das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Bildtexte:
Im Ankunftszentrum Bramsche-Hesepe leben rund 700 Flüchtlinge. Die Einrichtung steht in engem Kontakt mit der Aufnahmeeinrichtung am Natruper Holz in Osnabrück. Dort leben 240 Menschen.

Vor Pauschalurteilen über Flüchtlinge warnt der Standortleiter der Landesaufnahmebehörde (LAB) Bramsche-Hesepe, Klaus Dierker, nachdem ein Geflüchteter am Rubbenbruchsee Frauen belästigt haben soll.

Fotos:
Michael Gründel
Autor:
Sandra Dorn


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