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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Der Hexenturm an der Hase wird abgerissen
Zwischenüberschrift:
L+T übergibt das bislang in dem markanten Bauwerk ausgestellte Stadtmodell an Archäologie-Chef Friederichs
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Ein Modell von Osnabrück, so wie es im Jahr 1200 wahrscheinlich ausgesehen hat, war bislang im sogenannten Hexenturm direkt neben dem Modehaus L+ T ausgestellt. Nun übergab es L+ T-Chef Mark Rauschen in die Obhut von Axel Friederichs, dem neuen Leiter der Stadt- und Kreisarchäologie. Der Grund: Das Türmchen an der Hase wird in den nächsten Tagen abgerissen es weicht dem Bau des neuen Sporthauses.

Das Bauwerk ist selbst kein historisches Gebäude, sondern lediglich ein ungewöhnlich gestalteter Notausgang des L+ T-Parkhauses. Gebaut worden war es im Jahr 1989 im Zuge des Baus der L+ T-Tiefgarage.

In diesem Bereich der Stadt befand sich vor mehr als 800 Jahren das Herrenteichstor, und direkt daneben stand der Kümpersturm. Das im Winter 1200/ 1201 ursprünglich als Wehrturm erbaute Gebäude wurde später, zu Zeiten der Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit, als Schuldnerturm genutzt. Hier wurden der Hexerei beschuldigte Frauen für die sogenannte Wasserprobe gefesselt in die Hase geworfen.

Die Fundamente des bereits Ende des 18. Jahrhunderts niedergelegten Kümpersturms wurden 1989 bei den Bauarbeiten gefunden und inspirierten die Architekten zu dem ungewöhnlichen Notausgang in Türmchenform.

Dieser sollte zugleich als Ort der Erinnerung an die Hexenverfolgungen in Osnabrück genutzt werden und enthielt bislang neben dem von der Stadt und L+ T gemeinsam erarbeiteten Stadtmodell einige archäologische Fundstücke.

Diese ungewöhnliche Ausstellungsfläche wird es künftig nicht mehr geben, der obligatorische Notausgang aus dem Parkhaus wird an anderer Stelle eingerichtet. Der Leiter der Stadt- und Kreisarchäologie, Axel Friederichs, nahm deshalb nun das Modell aus dem Hexenturm von Mark Rauschen entgegen, um es künftig bei der Stadt zu lagern. In Zukunft soll es neben anderen Modellen in Ausstellungen zu sehen sein.

Die Geschichte der Justizmorde an den vermeintlichen Osnabrücker Hexen soll aber nicht in Vergessenheit geraten, sondern weiter lebendig gehalten werden. Das Modehaus möchte die Namen von Frauen, die während der Hexenverfolgungen zu Tode kamen, auf Gedenktafeln in die neue Architektur einfließen lassen. Außerdem soll es Schaukästen mit Informationen zu diesem Thema geben.

Bildtexte:
Seine Tage sind gezählt: Der sogenannte Hexenturm eigentlich der Notausgang der L+ T-Parkgarage wird abgerissen.
Aus dem Modehaus ins Museum: Das Stadtmodell aus dem Hexenturm befindet sich jetzt im Besitz der Stadt.
Das Stadtmodell zeigt Osnabrück vor über 800 Jahren.
Ein frühes Modell des L+ T-Sporthauses zeigt den geplanten Strand an der Hase samt Liegestühlen und Strandkörben und den Hexenturm. Der aber wurde im Verlauf der Planungen inzwischen gestrichen und soll verschwinden.

Fotos:
Gert Westdörp
Autor:
ansk


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