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1.
Erscheinungsdatum:
01.08.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Halal-Würstchen mit Kartoffelsalat
Zwischenüberschrift:
Sprachschule und BUND veranstalten Grillfest für Asylsuchende
Artikel:
Originaltext:
Nach
islamischem
Recht
erlaubtes
„
Halal″-
Fleisch
und
deutsche
Grillkultur
vertragen
sich
sehr
gut.
Das
bewies
der
Grillnachmittag,
den
die
von
Ehrenamtlern
eingerichtete
Sprachschule
an
der
Landwehrstraße
kürzlich
für
die
von
ihnen
betreuten
Asylbewerber
organisiert
hatte.
Osnabrück.
23
junge
Männer
und
Frauen
aus
Syrien,
Eritrea,
Sudan,
Somalia
und
Pakistan
folgten
der
Einladung
in
den
Naturgarten
des
Bundes
für
Umwelt
und
Naturschutz
Deutschland
(BUND)
am
Gertrudenberg.
Dieser
Ort
stand
zur
Verfügung,
weil
Josef
Hugenberg
nicht
nur
Vorsitzender
der
Kreisgruppe
Osnabrück
des
BUND
ist,
sondern
auch
die
Sprachschule
Landwehrstraße
unterstützt.
Mehr
noch
allerdings
seine
Frau,
die
pensionierte
Lehrerin
Lilly
Hugenberg.
Sie
ist
eine
der
Sprachlehrerinnen
der
ersten
Stunde,
als
sich
im
Flüchtlingshaus
an
der
Sedanstraße
der
Wunsch
nach
Sprachunterricht
für
die
Angekommenen
ergab.
2016
eröffnete
man
einen
Ableger
der
Schule
an
der
Landwehrstraße
im
Stadtteil
Atter,
weil
eine
Vielzahl
von
Flüchtlingen
auf
dem
dortigen
ehemaligen
Kasernengelände
untergekommen
war
und
keinen
Zugang
zu
niedrigschwelligen
Deutschkursen
hatte.
„
Mit
unserer
Sprachschule
konnten
wir
dort
aber
nicht
auf
Dauer
bleiben,
weil
das
Gelände
nun
als
Neubaugebiet
erschlossen
wird″,
erklärt
Lilly
Hugenberg.
Auf
der
Suche
nach
einem
möglichst
kostenlosen
Ersatz-
Schulraum
bot
der
Verein
Ballsport
Eversburg
sein
Vereinsheim
am
Barenteich
an.
„
Da
haben
wir
sofort
zugegriffen,
weil
es
günstig
zu
den
Unterkünften
unserer
Schüler
liegt″,
so
Hugenberg.
Ausflüge
in
die
Stadt
sind
nach
Einschätzung
von
Suleman
Digel
„
sehr
schön″,
weil
sie
das
tägliche
Einerlei
unterbrechen
und
mehr
Kontakte
mit
den
Deutschen
ermöglichen.
Dabei
ist
oftmals
schon
das
Auffinden
des
Zielortes
eine
kleine
Herausforderung.
Wie
in
diesem
Fall,
denn
der
BUND-
Garten
liegt
etwas
versteckt
oberhalb
der
Ziegelstraße
an
dem
kleinen
Weg
namens
Terrasse.
Als
„
alter
Hase″,
der
schon
etwas
länger
hier
lebt
und
sich
auskennt,
hat
sich
Ezzeldin
Hamuoda
unten
am
Hasetor
postiert,
um
seine
nach
und
nach
eintrudelnden
Mitschüler
einzuweisen.
Der
BUND
bekam
den
2800
Quadratmeter
großen
Garten
1988
von
zwei
alleinstehenden
Damen
geschenkt,
die
damit
über
ihren
Tod
hinaus
sicherstellen
wollten,
dass
er
nicht
bebaut
wird.
Denn
das
hatte
der
BUND
im
Gegensatz
zu
anderen
Interessenten
garantiert.
Seither
dient
das
teils
naturbelassene,
teils
gartenmäßig
kultivierte
Grundstück
der
vielfältigen
Natur-
und
Umweltschutzarbeit.
Mit
dem
Gymnasium
Carolinum
besteht
eine
enge
Kooperation
beispielsweise
in
der
Bienenzucht
und
beim
Bau
eines
altbackenen
Brotbackofens.
„
Wir
haben
ja
schon
viele
Gruppen
hier
bei
uns
zu
Gast
gehabt,
aber
Asylsuchende
bislang
noch
nicht″,
freut
sich
der
BUND-
Gartenbetreuer
Christoph
Repenthin.
Die
Schwarzafrikaner
studieren
eifrig
die
ihnen
teils
fremden
Bäume,
Blätter,
Blüten
und
Beerenfrüchte.
Ein
Grüppchen
umringt
heftig
diskutierend
eine
Zwiebelpflanze,
die
ihnen
aus
der
Heimat
bekannt
ist.
Die
Kirsche
scheint
hingegen
unbekannt.
Smartphones
werden
gezückt
und
Fotos
gemacht.
BUND-
Mitarbeiterinnen
Maria
Heuking
und
Sonja
Tanger
buchstabieren
das
unbekannte
Wort,
das
Übersetzungsprogramm
auf
dem
Handy
liefert
die
arabische
Entsprechung.
Die
ehrenamtlichen
Lehrkräfte,
zu
denen
auch
Lehramtsstudenten
der
Uni
Osnabrück
gehören,
haben
sich
ordentlich
ins
Zeug
gelegt
und
verschiedenste
Salate
mitgebracht.
Auf
den
Grill
kommen
nur
„
Halal″-
Würstchen
etwa
von
Huhn
oder
Pute.
Sprachschulkoordinator
Rainer
Hafke
fischt
eine
Verpackung
aus
dem
Müll,
verweist
auf
die
aufgedruckte
Eigenschaft
„
Halal″
und
lässt
sie
zum
Beweis
herumreichen,
damit
auch
wirklich
keiner
falsche
Hemmungen
an
den
Tag
legt.
Dass
im
Sprachkurs
nicht
nur
die
Sprache,
sondern
auch
Sitten
und
Gebräuche
vermittelt
werden,
merkt
man
an
Höflichkeitsfloskeln,
die
den
Geflüchteten
perfekt
über
die
Zunge
gehen.
„
Wie
geht
es
Ihnen?
″
wird
häufig
gefragt,
oder
„
Brauchen
Sie
Hilfe?
″
Ja,
die
wird
dankbar
angenommen,
Omar
etwa
erweist
sich
als
versierter
Grillmaster.
Als
der
Kapselheber
nicht
so
schnell
gefunden
wird,
fackeln
die
Eritreer
nicht
lange
und
setzen
ihre
Zähne
ein.
Selbst
die
eritreischen
Mädchen
können
auf
diese
Weise
die
Kronkorken
bezwingen,
was
wiederum
die
deutschen
Gastgeber
sehr
erstaunt.
Die
anfangs
noch
etwas
steife
Stimmung
lockert
zusehends
auf.
Die
Afrikaner
erzählen
ihren
deutschen
Lehrern
von
der
Heimat,
von
der
gefährlichen
Flucht,
von
ihren
Wünschen
und
Träumen.
Ezzeldin
Hamuoda
etwa
war
in
seiner
Heimat
Sudan
Stahl-
und
Betonbauer.
Jetzt
lebt
der
28-
Jährige
seit
zehn
Monaten
in
Osnabrück,
macht
derzeit
ein
Praktikum
bei
Hellmann
und
hofft
auf
eine
Anstellung
als
Lagerist.
Omar
Khirif
hat
im
Sudan
Tiermedizin
studiert.
Dass
er
auf
dem
Gebiet
hier
ohne
perfekte
Sprachkenntnisse
nicht
weitermachen
kann,
ist
ihm
klar.
Sein
Nahziel
ist,
als
Altenpfleger
zu
arbeiten.
„
Es
gibt
so
viele
alte
Menschen
hier
ohne
Familie,
da
werde
ich
gebraucht″,
hat
er
erkannt.
Aus
den
Schilderungen
der
Geflüchteten
spricht
große
Dankbarkeit
gegenüber
der
Osnabrücker
Gesellschaft,
die
ihnen
stets
freundlich
gegenübertrete.
Auch
mit
ihren
Unterkünften
sind
sie
zufrieden.
Als
Dankeschön
an
die
vielen
ehrenamtlichen
Helfer
singen
sie
einige
Volkslieder
aus
der
Heimat,
zu
denen
rhythmisch
und
laut
geklatscht
wird.
Klatschen
ist
international,
da
können
die
Deutschen
gut
mitmachen.
Gegen
Schluss
kündigt
Lilly
Hugenberg
an,
dass
die
Sprachschule
nun
wegen
Ferien
zwei
Wochen
pausieren
müsse.
Da
schlägt
ihr
ein
vielstimmiges
„
Och,
schade!
″
entgegen.
„
Das
habe
ich
so
bei
deutschen
Schulkindern
noch
nie
erlebt″,
meint
die
erfahrene
Pädagogin.
Bildtext:
Asylbewerber
und
ihre
deutschen
Sprachlehrer
trafen
sich
zu
einem
Grillfest
im
BUND-
Naturgarten
am
Gertrudenberg.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks