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1.
Erscheinungsdatum:
28.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wahlkampf der AfD wird zum Spektakel
AfD-Spektakel mit Banane und blankem Po
Zwischenüberschrift:
Serge Menga pflegt in Osnabrück die Kunst der Provokation
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
AfD-
Kreisverband
Osnabrück
hat
gestern
Abend
den
gebürtigen
Kongolesen
Serge
Menga
als
Wahlkampfredner
in
Osnabrück
aufgeboten
und
30
Zuhörer
und
300
Gegendemonstranten
auf
den
Bahnhofsvorplatz
gelockt.
Menga
sagte,
er
spreche
nicht
für
die
AfD,
er
spreche
für
ein
„
besseres
Deutschland″
und
trete
ein
für
ein
friedliches
Miteinander.
Die
Demonstranten
erreichte
der
Essener
damit
aber
nicht.
Sie
pfiffen
und
trommelten
während
der
einstündigen
Kundgebung
ohne
Pause.
Die
Polizei
hatte
die
beiden
Lager
streng
getrennt.
Vor
der
AfD-
Bühne
fand
sich
eine
kleine
Gruppe
von
Zuhörern
ein,
darunter
Ordner,
Funktionäre
und
politisch
engagierte
Osnabrücker,
die
aus
Neugierde
gekommen
waren.
Der
Bahnhofsvorplatz
war
zum
Teil
gesperrt,
die
Busse
wurden
umgeleitet.
30
Zuhörer,
300
Gegendemonstranten,
eine
Banane
und
ein
nackter
Hintern:
Die
AfD-
Kundgebung
mit
Serge
Menga
am
Donnerstag
in
Osnabrück
bot
inhaltlich
wenig
Überraschendes.
Aber
die
Rahmenbedingungen
waren
ungewöhnlich.
Osnabrück.
Der
40-
Jährige
aus
dem
Kongo
sagt,
er
spreche
nicht
für
die
AfD.
Er
spreche
für
ein
demokratisches
Deutschland,
für
die
Freiheit
und
das
friedliche
Miteinander.
„
Ich
würde
auch
für
jede
andere
Partei
auftreten″,
referiert
der
selbst
ernannte
„
Quotenneger″
und
zählt
Parteien
auf
von
CDU
bis
zu
den
Linken.
Und
er
scheut
sich
nicht,
auch
die
NSDAP
in
diese
Liste
aufzunehmen.
Die
Nazis?
„
Ja,
warum
denn
nicht?
Mir
geht
es
darum,
Gegensätze
zu
überwinden.″
Schon
da
wird
deutlich:
Provokation
ist
ein
Teil
seiner
Masche,
die
ihm
so
viel
Aufmerksamkeit
vor
allem
in
den
sozialen
Medien
verschafft.
Der
„
schwarze
Nazi″
Wer
ist
dieser
Serge
Menga,
der
„
Schwatte
aus
Essen″,
der
sich
später
in
seiner
Rede
sogar
als
„
schwarzer
Nazi″
bezeichnet?
Geboren
im
Kongo,
mit
fünf
Jahren
nach
Deutschland
gekommen,
gelernter
Industriemechaniker,
Lkw-
Fahrer,
Event-
Manager,
Fitnessstudio-
Betreiber
und
jetzt
„
Sales
Consultant″
–
Verkaufsberater.
Die
Kreis-
AfD
bietet
ihn
im
Wahlkampf
auf
und
lockt
damit,
gut
gerechnet,
30
Zuhörer
in
den
abgesperrten
Bereich
des
Bahnhofsvorplatzes.
Von
den
30
sind
zehn
als
Ordner
oder
Parteifunktionäre
erkennbar.
Andere,
vielleicht
eine
Handvoll,
sind,
weit
fern
von
der
rechten
Alternative
in
Osnabrück,
politisch,
kirchlich
oder
gesellschaftlich
aktiv
und
wollen
hören,
was
dieser
Menga
zu
sagen
hat.
Bleiben
etwa
10
bis
15
echte
AfD-
Sympathisanten,
die
auch
klatschen,
als
der
Kreisvorsitzende
Daniel
Wolf
die
Veranstaltung
mit
fast
einstündiger
Verspätung
eröffnet.
Dessen
Aufruf
zu
„
mehr
Demokratie″
geht
unter
im
Pfeifen
und
Trommeln
der
300
Gegendemonstranten,
die
die
Polizei
mit
einer
Hundertschaft
und
langen
Gitterreihen
vom
Kundgebungsplatz
der
AfD
fernhält.
Das
Pfeifen
und
Trommeln
schwillt
noch
einmal
an,
als
Serge
Menga
zum
Mikro
greift.
„
Macht
noch
mehr
Lärm,
damit
ganz
Deutschland
weiß,
dass
der
Quotenneger
da
ist″,
ruft
er
den
Demonstranten
entgegen.
„
So
laut
werden
nur
Könige
empfangen.″
Seine
Botschaft
ist:
Redet
miteinander,
überbrückt
Gegensätze,
hört
immer
auch
die
andere
Seite.
Zum
Beweis
verlässt
Menga
schon
nach
wenigen
Minuten
die
mobile
Bühne
der
AfD
und
steuert
auf
die
Demonstranten
hinterm
Zaun
zu.
Er
hält
ihnen
das
Mikro
entgegen
und
fordert
sie
heraus:
Sagt,
was
ihr
wollt,
lasst
uns
miteinander
reden.
Das
lässt
die
Polizei
aber
nicht
zu.
Nach
den
Erfahrungen
vom
Ledenhof,
wo
bei
der
jüngsten
AfD-
Kundgebung
AfD-
Anhänger
und
Gegendemonstranten
gemischt
standen
und
aneinandergerieten,
hat
die
Ordnungsmacht
dieses
Mal
die
Lager
streng
getrennt.
Ein
Zwiegespräch
inmitten
des
Trommel-
und
Pfeifgetöses?
Ein
Jugendlicher
zeigt,
was
er
von
dem
Angebot
Mengas
hält:
Er
streckt
ihm
seinen
entblößten
Po
entgegen.
Serge
Menga
wendet
sich
ab
und
redet
ab
jetzt
auf
Augenhöhe
mit
seinen
Zuhörern.
Vor
der
Bühne.
Das
Mikro
gibt
mehrfach
den
Geist
auf,
aber
das
bräuchte
der
Mann
mit
der
mächtigen
Stimme
eigentlich
nicht,
so
nah,
wie
er
seinen
wenigen
Zuhörern
jetzt
ist.
Er
redet
frei,
ohne
Mauskript
oder
Spickzettel,
und
greift
zuweilen
auf
Vokabular
zurück,
das
ein
etablierter
Politiker
am
Rednerpult
niemals
nutzen
würde.
Menga
spielt
mit
Klischees,
Rassismus
und
einer
gesellschaftlich
geforderten
Korrektheit.
Gern
überschreitet
er
provokativ
rote
Linien,
die
er
für
sich
als
„
Quotenneger″
nicht
gelten
lässt.
Im
Bäckerladen,
so
erzählt
er,
bestellt
er
gern
ein
Brötchen
explizit
mit
„
Negerkuss″
,
und
seine
Kinder
beschreibt
er
als
„
süße
kleine
Schokokinder″.
Am
Ende,
als
der
Applaus
der
gut
15
Sympathisanten
im
Protestjubel
untergeht,
lässt
sich
Menga
eine
Banane
geben
und
bewegt
sich
auf
die
Gegendemonstranten
jenseits
der
Absperrgitter
zu,
schält
die
Frucht
und
beißt
hinein.
„
Das
sollte
eine
Provokation
sein″,
sagt
er
hinterher.
Manchen
Zuschauer
lässt
das
irritiert
zurück.
Giesela
Brandes-
Steggewentz,
Linken-
Ratsfrau
und
Bundestagskandidatin
der
Linken,
sagt
hinterher,
Herr
Menga
habe
auf
sie
„
wie
ein
Clown″
gewirkt.
Bildtexte:
Serge
Menga
auf
dem
Bahnhofsvorplatz.
Der
„
Schwatte
aus
Essen″
geht
mit
einer
Banane
auf
die
Gegendemonstranten
zu.
Ein
Angebot
zum
Dialog,
eine
Provokation?
Streng
getrennt:
AfD-
Bühne
und
Demonstranten.
Fotos:
Hermann
Pentermann
Kommentar
Grotesk
Was
wollte
uns
die
AfD
mit
dem
Auftritt
von
Serge
Menga
eigentlich
sagen?
Dass
sie
so
tolerant
und
offen
ist,
dass
sogar
ein
Mann
mit
afrikanischen
Wurzeln
und
schwarzer
Hautfarbe
mit
ihr
sympathisiert?
Oder
schickte
sie
den
Essener
vor,
weil
der
auf
Facebook
täglich
beweist,
dass
ihn
Regeln
der
politischen
Korrektheit
nicht
interessieren?
Genau
wie
die
AfD,
wo
auch
die
Provokation
zum
politischen
Handwerkszeug
gehört?
Motto:
Das
muss
man
doch
mal
sagen
dürfen.
Das
hat
die
AfD
stark
gemacht,
und
dieser
Satz
ist
wohl
das
einzige
Band
zwischen
Menga
und
der
Rechtspartei.
Was
bleibt,
ist:
Wie
grotesk
das
alles.
15
echte
Sympathisanten,
300
Demonstranten,
viel
Polizei,
ein
abgesperrter
Bahnhofsvorplatz
und
ohrenbetäubender
Lärm
–
um
nichts.
Autor:
hin