User Online: 1 |
Timeout: 12:38Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
26.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Vor der Abrissbirne gerettet
Zwischenüberschrift:
Die Häuser Rolandsmauer 23 und 24 sind Zeugnisse des Osnabrücker Ackerbürgertums
Artikel:
Originaltext:
Nur
glücklichen
Umständen
ist
zu
verdanken,
dass
das
Ensemble
Rolandsmauer
23/
24
am
südlichen
Aufgang
zum
Heger
Tor
in
den
Siebzigern
nicht
der
„
Flächensanierung″
zum
Opfer
fiel.
Ein
Unternehmer
mit
Herz
für
das
alte
Osnabrück
schnappte
es
der
„
Neuen
Heimat″
vor
der
Nase
weg.
Osnabrück.
Es
war
die
Zeit,
als
die
Stadtväter
(und
einige
wenige
Stadtmütter)
die
nördliche
Innenstadt
zum
Sanierungsgebiet
erklärten,
Landes-
und
Bundesmittel
in
großem
Stil
einwarben
und
flächenhaft
alte
Bausubstanz
entfernen
ließen.
Es
war
die
Zeit,
als
man
glaubte,
die
Einkaufsstraßen
nur
dann
zu
Fußgängerzonen
machen
zu
können,
wenn
gleichzeitig
leistungsfähige
Erschließungsstraßen
den
öffentlichen
Nahverkehr
und
Zulieferer
dicht
heranführten.
Ein
Ring
von
Parkhäusern
und
Tiefgaragen
sollte
den
Individualverkehr
in
Nähe
der
Einkaufstraßen
aufnehmen.
Dafür
wurde
die
Dielingerstraße
vierspurig
–
Spötter
sprachen
von
„
autobahnähnlich″
–
ausgebaut,
und
ein
Direktanschluss
der
verschwenkten
Lotter
Straße
ins
Auge
gefasst.
Die
Verschwenkung
unter
Opferung
der
Villa
Schlikker
konnte
gerade
noch
abgewendet
werden,
die
Total-
Operation
von
Dielinger-
und
Lortzingstraße
jedoch
nicht.
Ein
ähnliches
Schicksal
drohte
den
Häusern
Rolandsmauer
23/
24
in
Nachbarschaft
der
Dielingerstraße,
als
die
Erbengemeinschaft
Isermeyer
sie
1974
verkaufen
wollte.
Doch
der
Chef
der
Wach-
und
Sicherheits-
GmbH
Osnabrück
(WSO)
,
Frank
Mauersberger,
war
gerade
auf
der
Suche
nach
einem
Gebäude
für
die
neue
Firmenzentrale.
Er
bekam
Wind
davon,
dass
der
Sanierungsträger
Neue
Heimat
Städtebau
(NHS)
ein
Gebot
auf
das
Hausensemble
zwischen
dem
Heger
Tor
und
der
Einmündung
der
Dielingerstraße
abgegeben
hatte.
Frank
Mauersberger
ließ
die
Familie
alleine
in
den
Sommerurlaub
fahren,
so
die
Schilderung
des
Sohnes
und
heutigen
WSO-
Chefs
Axel
Mauersberger,
um
die
entscheidenden
Verhandlungsrunden
nicht
zu
verpassen.
Es
gelang
ihm,
die
NHS
auszustechen
und
sich
den
Zuschlag
zu
sichern.
Nur
dadurch
blieb
die
Bebauung
der
nördlichen
Rolandsmauer
in
ihrer
alten
Parzellen-
und
Gebäudestruktur
erhalten,
ist
Axel
Mauersberger
heute
überzeugt.
Ein
Jahr
später
kaufte
die
Stadt
die
leer
stehende
Lagerhalle
der
Eisenhandlung
Rudolf
Richter
im
Haus
Nummer
26,
richtete
dort
das
Kulturzentrum
„
Lagerhalle″
ein
und
trug
somit
auch
selbst
zur
Bewahrung
der
Häuserzeile
dieses
gewachsenen
Altstadtbereichs
bei.
Das
Haus
Nummer
24
ist
als
verputzter
Bruchsteinbau
mit
Sandsteineinfassungen
ein
typischer
Vertreter
eines
Osnabrücker
Wohnhauses
des
frühen
19.
Jahrhunderts
in
Stadtrandlage.
Mauersberger
renovierte
es
einfühlsam
und
machte
1975
daraus
das
„
Haus
der
Sicherheit″.
Für
das
Wirtschaftsgebäude
nebenan,
die
Nummer
23,
hatte
die
WSO
hingegen
keine
rechte
Verwendung.
Es
stammt
im
Kern
vermutlich
aus
dem
späten
16.
Jahrhundert
und
diente
als
Scheune,
Stall
und
Kutschengarage
(„
Remise″)
.
Remise
war
das
Stichwort,
das
Mauersberger
auf
die
Idee
brachte,
hier
eine
Gastronomie
unter
diesem
Namen
einzurichten.
Erster
Pächter
war
Klaus
Schürmann,
der
mit
der
„
Tränke″
in
der
Heger
Straße
bereits
über
Erfahrung
als
Altstadtwirt
verfügte
und
die
„
Remise″
über
viele
Jahre
erfolgreich
führte.
Spätere
Pächter
gaben
der
Gastronomie
eine
neue
Ausrichtung,
etwa
als
Irish
Pub,
behielten
aber
den
eingeführten
Namen
„
Remise″
zunächst
bei.
Heute
betreibt
Fricke-
Blöcks-
Wirt
Tobias
Neumann
hier
die
„
Steakmeisterei″.
Hinter
der
schützenden
„
Rolandsmauer″,
die
als
Teil
der
Stadtmauer
bis
ins
19.
Jahrhundert
hinein
in
Verlängerung
des
Heger
Tores
diesen
Teil
der
Altstadt
umschloss,
wohnte
und
arbeitete
der
Ackerbürger
August
Lappe.
Etwa
ab
1890
ist
der
geheime
Sanitätsrat
Dr.
med.
Hermann
Isermeyer
als
Eigentümer
von
Rolandsmauer
23/
24
vermerkt.
Isermeyer
war
ein
hoch
angesehener
praktischer
Arzt.
Neben
seiner
Praxis,
von
deren
Einkünften
er
lebte,
versah
er
von
1879
bis
1911
auf
ehrenamtlicher
Basis
die
Funktion
des
ärztlichen
Leiters
des
Kinderhospitals.
Ihm
folgte
sein
Sohn
Dr.
Robert
Isermeyer
(1878–1971)
in
dieser
Funktion
–
wie
auch
als
Betreiber
der
Praxis
an
der
Rolandsmauer.
Die
beiden
Isermeyers
nutzten
die
Remise
auch
tatsächlich
noch
als
Pferdestall
und
Kutschenunterstand.
Als
praktischer
Arzt
und
Geburtshelfer
musste
man
zu
jeder
Tages-
und
Nachtzeit
bereit
zum
Ausrücken
sein.
Über
einen
mechanischen
Klingelzug
war
das
Wohnhaus
mit
der
Remise
verbunden,
in
der
der
Kutscher
in
seiner
Kutscherstube
bei
den
Pferden
schlief.
Wenn
Isermeyer
alarmiert
wurde,
gab
er
dem
Kutscher
das
Zeichen,
der
sofort
in
seine
Stiefel
sprang
und
Pferd
und
Wagen
vorbereitete.
„
Das
war
vor
100
Jahren
der
‚
Notarzt
im
Einsatz′″,
merkt
Axel
Mauersberger
schmunzelnd
an,
„
und
in
gewisser
Weise
haben
wir
ab
1975
in
unserem
,
Haus
der
Sicherheit′
mit
der
Notrufzentrale
und
all
den
anderen
Dienstleistungen
rund
um
die
Sicherheit
der
Bürger
diese
Tradition
fortgesetzt.″
Die
WSO
übernahm
ständig
neue
Aufgaben.
Wurden
anfangs
Geldtransporte
nur
zwischen
den
Banken,
der
Landeszentralbank
und
großen
Einzelhändlern
durchgeführt,
kam
1989
die
„
bundesbankfertige″
Aufbereitung
der
Noten
und
Münzen
in
eigenen
Räumen
hinzu.
„
Was
da
an
Millionen
über
den
engen
Hof
an
der
Rolandsmauer
und
durch
die
nach
heutigen
Sicherheitsstandards
ungeeigneten
Räume
ging,
da
darf
man
gar
nicht
drüber
nachdenken″,
blickt
Mauersberger
zurück.
Jedenfalls
zeichnete
sich
immer
dringlicher
die
Notwendigkeit
eines
größeren
und
verkehrstechnisch
günstiger
gelegenen
Standorts
für
den
auf
380
Mitarbeiter
allein
am
Standort
Osnabrück
angewachsenen
Betrieb
ab.
Der
wurde
im
Gewerbegebiet
Burenkamp
gefunden.
Im
November
1995
ging
dort
an
der
Eduard-
Pestel-
Straße
2
das
neue
„
Haus
der
Sicherheit″
in
Betrieb.
Bildtexte:
Das
Haus
Rolandsmauer
24
im
Jahr
1974
kurz
nach
dem
Eigentumsübergang
an
die
Wach-
und
Sicherheits-
Gesellschaft,
wovon
die
Firmen-
VW-
Käfer
Nr.
5
und
Nr.
10
künden.
Sie
stehen
im
Halteverbot,
aber
die
Sache
dürfte
verjährt
sein.
Das
niedrigere
Wirtschaftsgebäude
rechts
ist
noch
im
Originalzustand
einer
echten
Remise.
Die
Rolandsmauer
24
wird
heute
von
der
Kindertagesstätte
„
Pusteblume″
genutzt.
Rechts
daneben
in
der
ehemaligen
Remise
residiert
die
„
Steakmeisterei″.
Foto:
Firmenarchiv
WSO/
Walter
Fricke,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein