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1.
Erscheinungsdatum:
25.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nach dem Bärenausbruch: Zoo rüstet auf
Zoo rüstet nach Bärenausbruch auf
Zwischenüberschrift:
Mehr Waffen, mehr Munition: So wappnet sich der Zoo Osnabrück für künftige Gefahren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Ausbruch
von
Bärin
Tips
hat
es
gezeigt:
Wenn
ein
wildes
Tier
aus
seinem
Gehege
entkommt,
kann
das
tödliche
Folgen
haben.
Um
sich
für
künftige
Gefahren
zu
wappnen,
erweitert
der
Zoo
Osnabrück
sein
Arsenal.
Dazu
soll
die
Anzahl
der
Waffenschränke
auf
dem
Gelände
auf
drei
erhöht
werden.
In
den
einzelnen
Depots
werde
dann
auch
ein
sogenanntes
Bärenspray
zur
Abwehr
wilder
Tiere
aufbewahrt,
teilte
der
Zoo
Osnabrück
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion
mit.
Außerdem
prüfe
der
Zoo
die
Anschaffung
eines
Netzgewehrs
(Net
Gun)
sowie
von
Mitteln,
die
eine
Narkose
beschleunigen
können.
Anlass
für
die
Aufrüstung
ist
der
Ausbruch
von
Mischlingsbärin
Tips
am
11.
März,
der
in
der
Erschießung
des
Raubtiers
durch
einen
Zoomitarbeiter
mündete.
Der
Ausbruch
von
Bärin
Tips
hat
es
gezeigt:
Wenn
ein
wildes
Tier
aus
seinem
Gehege
entkommt,
kann
das
tödliche
Folgen
haben.
Um
sich
für
künftige
Gefahren
zu
wappnen,
erweitert
der
Zoo
Osnabrück
sein
Arsenal.
Osnabrück.
Dazu
soll
die
Anzahl
der
Waffenschränke
auf
dem
Gelände
auf
drei
erhöht
werden.
In
den
einzelnen
Depots
werde
dann
auch
ein
sogenanntes
Bärenspray
zur
Abwehr
wilder
Tiere
aufbewahrt,
teilte
der
Zoo
Osnabrück
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion
mit.
Außerdem
prüfe
der
Zoo
die
Anschaffung
eines
Netzgewehrs
(Net
Gun)
sowie
von
Mitteln,
die
eine
Narkose
beschleunigen
können.
Anlass
für
die
Aufrüstung
ist
der
Ausbruch
von
Mischlingsbärin
Tips
am
11.
März
2017.
Das
Raubtier,
eine
seltene
Kreuzung
aus
Braunbär
und
Eisbär,
hatte
damals
mehrere
Zäune
überwunden
und
den
Besucherbereich
durchstreift,
bevor
es
von
einem
Mitarbeiter
–
angeblich
in
Notwehr
–
erschossen
wurde.
Menschen
kamen
bei
dem
Vorfall
nicht
zu
Schaden.
Schwachstellen
am
Gehege
wurden
kurz
darauf
beseitigt.
Gleichwohl
musste
der
Zoo
wegen
seiner
Entscheidung,
die
außer
Kontrolle
geratene
Bärin
zu
töten,
in
der
Öffentlichkeit
viel
Kritik
einstecken.
Der
Wissenschaftsjournalist
und
Tierschützer
Colin
Goldner
beispielsweise
drohte
mit
einer
Klage
und
veröffentlichte
wenig
später
unter
der
Überschrift
„
Einfach
abgeknallt″
in
der
Tageszeitung
„
taz″
ein
„
Plädoyer
gegen
Zoos″.
Der
Zoo
Osnabrück
wiederum
bleibt
auch
Monate
nach
dem
Ausbruch
bei
seiner
Auffassung,
die
tödlichen
Schüsse
seien
alternativlos
gewesen.
„
Grundsätzlich
ist
bei
einem
Tierausbruch
der
Einsatz
eines
Narkosemittels
für
den
Zoo
Osnabrück
immer
die
erste
Wahl″,
stellt
Sprecherin
Lisa
Josef
fest.
„
Für
den
Notfall
muss
jedoch
immer
eine
entsicherte
Waffe
griffbereit
sein.″
Welche
zusätzlichen
Möglichkeiten
sich
böten,
um
bei
Gefahr
im
Verzug
sowohl
das
Leben
der
Menschen
im
Zoo
als
auch
das
Leben
eines
entwichenen
Tieres
zu
schützen,
werde
zurzeit
geprüft.
Vor
dem
Ausbruch
von
Bärin
Tips
hatte
der
Zoo
nach
eigenen
Angaben
Narkosegewehre
und
Feuerwaffen
an
zwei
strategischen
Stellen
deponiert,
sodass
in
Notfallsituationen
die
autorisierten
Personen
darauf
schnell
zugreifen
können.
Nun
werde
auch
an
einem
dritten
Ort
ein
derartiges
Lager
eingerichtet,
kündigte
Josef
an.
Es
handele
sich
„
um
eine
Vorsichtsmaßnahme″,
die
dem
weitläufigen
Gelände
am
Schölerberg
geschuldet
sei.
Der
Zugriff
auf
die
Waffen
sei
sechs
speziell
ausgebildeten
Personen
vorbehalten.
Meistens
seien
bis
zu
drei
oder
vier
von
ihnen
zu
den
Öffnungszeiten
im
Zoo,
mindestens
jedoch
eine.
„
Diese
Personen
besitzen
einen
Waffenschein,
einen
Immobilisationsschein
sowie
die
Schießerlaubnis.
Sie
absolvieren
ein
vierteljährliches
Training
in
Treffsicherheit
und
Ladefertigkeit″,
erklärt
Josef.
„
Für
alle
Eventualitäten″
schaffe
der
Zoo
Osnabrück
ein
Bärenspray
an,
wie
es
auch
in
kanadischen
Nationalparks
verwendet
werde.
Dabei
handele
es
sich
um
ein
Peperoni-
Gel,
mit
dem
man
über
Entfernung
von
fünf
bis
sieben
Meter
„
recht
zielgenau
treffen″
könne.
„
Es
ist
auch
für
andere
Tierarten
als
Bären
einsetzbar″,
versichert
die
Zoosprecherin.
Beim
Ausbruch
von
Tips
wäre
es
jedoch
nicht
verwendet
worden,
da
es
die
angreifende
Bärin
„
noch
aggressiver″
hätte
machen
können.
Als
„
unwahrscheinlich″
bezeichnet
der
Zoo
es
auch,
dass
eine
sogenannte
Net
Gun
geholfen
hätte,
die
Bärin
lebendig
einzufangen.
Der
Weg,
auf
dem
sich
das
Raubtier
befunden
habe,
sei
sehr
schmal,
außerdem
von
einem
Zaun
und
Büschen
begrenzt
–
wie
das
Zoogelände
am
Schölerberg
generell
sehr
waldig
und
hügelig
sei.
Dementsprechend
sei
zu
bezweifeln,
dass
das
Netz,
welches
mit
einer
solchen
Waffe
verschossen
werden
kann,
sich
richtig
hätte
ausbreiten
können.
„
Das
Risiko,
dass
der
Bär
in
der
Situation
trotz
Netz
seinen
Angriff
auf
den
Mitarbeiter
fortführt
und
sich
in
Richtung
Ausgang
weiterbewegt
hätte,
wäre
zu
groß
gewesen″,
sagt
Josef.
„
Nichtsdestotrotz
überprüft
der
Zoo
die
Verwendung
von
Net
Guns
für
die
Zukunft
–
auch
in
Rücksprache
mit
anderen
Zoos.″
Prüfen
will
der
Zoo
Osnabrück
auch,
wie
sich
Tiere
künftig
schneller
betäuben
lassen.
Auf
dem
Markt
sei
ein
Präparat
erhältlich,
das
die
Wirkzeit
eines
Narkosemittels
bei
Bedarf
deutlich
verkürzen
könne.
Allerdings
hätte
es
damit
im
Fall
von
Bärin
Tips
„
statt
10
bis
20
Minuten
immer
noch
drei
bis
sieben
Minuten
benötigt,
bis
das
Raubtier
hätte
gesichert
werden
können″,
heißt
es.
Aus
Sicht
des
Zoos
„
ein
zu
langer
Zeitraum″.
Schließlich
habe
für
den
Mitarbeiter
akute
Lebensgefahr
bestanden.
Bildtext:
Um
in
Gefahrensituationen
wie
dem
Bärenausbruch
im
März
besser
reagieren
zu
können,
rüstet
der
Zoo
Osnabrück
auf.
Unser
Bild
zeigt
die
auf
der
Flucht
erschossene
Hybridbärin
Tips
(hell)
und
ihren
Bruder
Taps
im
Juli
2015.
Foto:
dpa
Kommentar:
Optionen
schaffen
Wenn
ein
wildes
Tier
von
räuberischer
Natur
aus
seinem
Gehege
entkommt
und
dadurch
zur
echten
Gefahr
für
Leib
und
Leben
von
Menschen
wird,
ist
das
für
einen
Zoo
der
Super-
GAU.
Insofern
handelt
der
Zoo
Osnabrück
nach
dem
Bärenausbruch
im
März
genau
richtig,
wenn
er
alles
Mögliche
unternimmt,
um
auf
solche
Katastrophen
künftig
noch
besser
reagieren
zu
können.
Aufzurüsten
und
das
Arsenal
sowohl
quantitativ
als
auch
qualitativ
zu
vergrößern
ist
deshalb
nur
folgerichtig.
Im
Fall
Tips
haben
Tierschützer
moniert,
es
seien
nicht
alle
Mittel
ausgeschöpft
worden,
um
das
entlaufene
Tier
zu
stoppen,
ohne
es
zu
töten.
Tatsächlich
aber
gab
es
–
zumindest
am
Ende
–
keine
Alternative
mehr
zum
Abschuss.
Indem
der
Zoo
künftig
eine
breitere
Palette
an
Waffen
und
Munition
vorhält
oder
zumindest
ihre
Anschaffung
prüft,
nimmt
er
nicht
nur
seine
Kritiker
ernst,
sondern
verschafft
sich
möglicherweise
auch
neue
Handlungsoptionen.
Autor:
sst