User Online: 1 |
Timeout: 04:44Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
24.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Viele Flüchtlinge in Osnabrück sind traumatisiert
Zwischenüberschrift:
Netzwerk bietet Hilfe – Personalkapazität bei der Beratung wird versechsfacht – Dringend Räume gesucht
Artikel:
Originaltext:
Seit
Herbst
2016
gibt
es
in
Osnabrück
eine
Anlaufstelle
für
traumatisierte
Flüchtlinge.
Der
Bedarf
ist
groß.
Die
Beratung
soll
daher
von
einer
halben
auf
drei
Personalstellen
ausgeweitet
werden
–
doch
es
fehlen
Räume.
Osnabrück.
„
Bei
vielen,
die
vor
einem
Jahr
hierhergekommen
sind,
kommt
das
Trauma
heute
erst
hoch″,
sagt
Flüchtlingsberaterin
Sandra
Steinkühler.
Sie
haben
sich
in
Osnabrück
eingelebt,
absolvieren
Sprachkurse,
manche
schaffen
sogar
den
Schritt
ins
Berufsleben
–
und
trotzdem
können
sie
nicht
schlafen.
Es
sind
die
Folgen
der
Traumata,
die
sie
im
Heimatland
oder
auf
der
Flucht
erlitten
haben.
Schon
die
Aufzählung
der
traumatischen
Erlebnisse,
mit
denen
Geflüchtete
zu
ihr
in
die
Sprechstunde
kommen,
ist
schwer
zu
ertragen:
Folter
im
Gefängnis,
Vergewaltigung
(wobei
Frauen
ebenso
betroffen
sind
wie
junge
Männer)
,
Väter,
deren
Frau
und
Kinder
bei
der
Flucht
übers
Mittelmeer
ertrunken
sind,
Frauen,
die
auf
ihrer
Flucht
Opfer
von
Menschenhändlern
geworden
sind.
Die
Folgen
können
Angstattacken,
Depressionen
oder
Schlaflosigkeit
sein.
Für
die
Betroffenen
sei
es
sehr
wichtig,
dass
ihnen
jemand
sage:
„
Das
ist
eine
normale
Reaktion
darauf,
was
du
erlebt
hast.
Du
bist
nicht
verrückt″,
betont
Steinkühler.
Viele
leiden
auch
unter
der
Furcht
vor
Abschiebung.
Ein
Drittel
der
rund
90
Männer
und
Frauen,
die
Steinkühler
bislang
beraten
hat,
sind
Afghanen.
(Weiterlesen:
In
Osnabrück
integriert
–
und
dann
droht
die
Abschiebung)
Seit
Herbst
2016
bietet
sie
traumatisierten
Flüchtlingen
in
der
Großen
Rosenstraße
Sprechstunden
an,
die
durch
Dolmetscher
begleitet
werden.
Träger
ist
der
Verein
Netzwerk
für
traumatisierte
Flüchtlinge
in
Niedersachsen,
Kooperationspartner
ist
die
Caritas,
finanziert
wird
das
Angebot
mit
Landes-
und
EU-
Mitteln.
Aus
der
Beratung
heraus
vermittelt
Sandra
Steinkühler
die
Betroffenen
an
Psychologen
und
Ärzte.
„
Viele
wissen
gar
nicht,
dass
es
das
hier
gibt.″
Ihr
Job
ist
es
zudem,
den
Geflüchteten
Ängste
vor
der
Therapie
zu
nehmen.
Viele
fürchteten,
eingesperrt
oder
ans
Bett
gefesselt
zu
werden,
erzählt
die
Beraterin.
Viele
Flüchtlinge
erreicht
sie
durch
ihre
zweite
Tätigkeit:
In
den
städtischen
Sammelunterkünften
ist
sie
für
die
Caritas
als
Sozialarbeiterin
unterwegs.
„
Der
Zugang
zur
Regelversorgung
ist
für
Geflüchtete
alleine
quasi
nicht
zu
schaffen″,
sagt
Karin
Loos,
Geschäftsführerin
des
Netzwerks
für
traumatisierte
Flüchtlinge.
Zur
diffusen
Angst
vor
der
Psychotherapie
kommen
lange
Wartezeiten,
Sprachbarrieren
und
bürokratische
Hürden.
Die
meisten
Flüchtlinge
sind
in
den
ersten
15
Monate
in
Deutschland
noch
nicht
gesetzlich
versichert
und
werden
nach
den
Vorgaben
des
Asylbewerberleistungsgesetzes
behandelt
–
und
das
ist
kompliziert.
Montags
kommt
eine
vom
Land
finanzierte
Therapeutin
in
die
Sprechstunde,
um
die
zu
behandeln,
die
keinen
Schutzstatus
haben.
Psychosoziales
Zentrum
Das
Netzwerk
für
traumatisierte
Flüchtlinge
in
Niedersachsen
ist
erst
vor
zehn
Jahren
in
Hannover
gegründet
worden.
Der
Osnabrücker
Standort
ist
zuständig
für
das
gesamte
Bistum.
Sandra
Steinkühler
ist
bislang
die
einzige
Mitarbeiterin
und
das
auch
nur
mit
einer
halben
Stelle,
mehr
wurde
bislang
nicht
finanziert.
Trotzdem
hat
sich
schon
ein
kleines
Therapeuten-
Netzwerk
gebildet.
„
Wir
sind
ja
froh,
hier
überhaupt
etwas
anzubieten″,
sagt
Loos.
Für
die
kommenden
zwei
Jahren
erhält
das
Netzwerk
Projektfördermittel,
um
in
Osnabrück
ein
kleines
psychosoziales
Zentrum
in
Zusammenarbeit
mit
Kliniken
aufzubauen.
Die
Stellen
sind
schon
ausgeschrieben,
doch
noch
fehlt
es
an
Räumlichkeiten.
„
Wir
suchen
dringend
drei
bis
vier
Zimmer
Praxis-
oder
Büroräume,
am
besten
in
Bahnhofsnähe″,
sagt
Loos.
Informationen
und
Terminvereinbarungen
sind
möglich
per
E-
Mail
an
s.steinkuehler@
ntfn.de.
Sandra
Steinkühler
ist
Ansprechpartnerin
in
der
Beratungsstelle
des
Netzwerks
für
traumatisierte
Flüchtlinge
in
Osnabrück.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Sandra Dorn