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1.
Erscheinungsdatum:
20.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Sterben die Insekten in Deutschland aus?
Zwischenüberschrift:
Bundesumweltministerium spricht von „dramatischem Rückgang″ um bis zu 80 Prozent – Keine belastbaren Studien
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Anfang
der
Woche
war
in
vielen
Medien
vom
drohenden
Insektensterben
die
Rede.
Hintergrund
war
die
Antwort
des
Bundesumweltministeriums
auf
eine
Anfrage
der
Grünen-
Bundestagsfraktion.
Gibt
es
in
Deutschland
tatsächlich
immer
weniger
Insekten?
„
Studien
zufolge
gibt
es
an
Versuchsstandorten
dramatische
Rückgänge
der
Insektenbiomasse
vom
Jahr
1982
bis
zum
Jahr
2017
um
bis
zu
80
Prozent″,
antwortet
das
Umweltministerium
auf
die
Anfrage
der
Grünen-
Fraktion.
Zahlreiche
Untersuchungen
würden
die
massive
Abnahme
von
Insektenvorkommen
belegen,
heißt
es.
Konkret
nennt
das
Ministerium
aber
lediglich
vier
publizierte
Studien.
Eine
von
ihnen
beschränkt
sich
auf
Schmetterlingsarten,
die
andere
auf
Bienen.
Eine
dritte
Studie
stammt
von
einem
Mitstreiter
des
Naturschutzbundes
Nabu.
Wie
aber
kommt
das
Umweltministerium
auf
80
Prozent?
Bei
der
vierten
Untersuchung
haben
Insektenkundler
des
Entomologischen
Vereins
Krefeld
das
Gesamtgewicht
der
gefangenen
Insekten
zwischen
1989
und
2013
verglichen.
Dabei
stellten
die
Vereinsmitglieder
Rückgänge
von
über
75
Prozent
fest.
Statt
1989
etwa
1,
4
Kilogramm
wurden
2013
nur
noch
knapp
300
Gramm
Insekten
gefangen.
Der
Haken
daran:
Lediglich
an
zwei
Messstandorten
im
Krefelder
Naturschutzgebiet
Orbroicher
Bruch
haben
die
Insektenkundler
einen
Rückgang
in
dieser
Dimension
festgestellt.
Trotzdem
führen
Naturschutzverbände
ausschließlich
diese
Forschungsergebnisse
aus
Krefeld
ins
Feld
–
und
leiten
daraus
ihre
Warnung
ab,
dass
es
in
ganz
Deutschland
bis
zu
80
Prozent
weniger
Insekten
gebe
als
vor
30
Jahren.
Auch
das
SPD-
geführte
Umweltministerium
stützt
seine
These
von
den
„
dramatischen
Rückgängen″
auf
diese
dünnen
Forschungsergebnisse.
Und
die
beiden
weiteren
wissenschaftlichen
Werke,
die
zur
Untermauerung
herangezogen
werden,
basieren
ebenfalls
auf
den
Messergebnissen
aus
Krefeld,
nämlich
eine
Resolution
von
„
Experten
der
Hymenopterologie″
(Wissenschaft
der
Hautflügler)
und
ein
offener
Brief
von
Fachverbänden
der
Insektenkunde.
Stützt
sich
die
Theorie
vom
„
Insektensterben″
also
nur
auf
die
Ergebnisse
eines
einzelnen
Vereins?
Fakt
ist:
Es
gibt
keine
vergleichbaren
Forschungsergebnisse,
die
zu
dem
gleichen
Ergebnis
kommen
wie
die
Krefelder.
Einzelne
Studien,
die
für
bestimmte
Standorte
und
Insektenarten
einen
Rückgang
festgestellt
haben,
gibt
es
aber
durchaus
–
zum
Beispiel
wurde
im
Wahnbachtal
bei
Bonn
laut
Ministerium
ein
starker
Rückgang
der
Schwebfliegen
festgestellt,
und
die
Europäische
Umweltagentur
(EEA)
hat
festgestellt,
dass
von
1990
bis
2011
bei
17
Schmetterlingsarten
der
Bestand
um
die
Hälfte
zurückgegangen
ist.
Diese
Zahlen
mögen
die
Sorgen
der
Umweltschützer
und
ihre
Warnungen
vor
einem
Insektensterben
erklären.
Für
ein
massenhaftes
Sterben
aller
Insektenarten
in
ganz
Deutschland
gibt
es
aber
keine
wissenschaftlich
fundierten
Beweise.
Autor:
Johannes Giewald