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1.
Erscheinungsdatum:
14.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Asbest im Bauschutt: Das wird teuer
Diese Asbest-Entsorgung wird richtig teuer
Zwischenüberschrift:
Bei Hausabbruch am Westerberg gespart: Behörden legen Baustelle still und leiten Strafverfahren ein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vorsicht
bei
Asbest,
Teeröl
oder
PCB:
Wer
ein
Haus
abreißen
will,
muss
vorher
die
Gefahrstoffe
entfernen.
Am
Westerberg
wurde
gleich
der
Bagger
geholt.
Ein
Bauherr
wollte
Geld
sparen
und
engagierte
ein
Cuxhavener
Abbruchunternehmen,
das
mit
den
Vorschriften
für
die
ordnungsgemäße
Beseitigung
problematischer
Abfälle
offensichtlich
nicht
vertraut
war.
Jetzt
liegt
auf
dem
Grundstück
ein
riesiger
Trümmerhaufen,
Bauschutt
und
asbesthaltige
Dämmstoffe
lassen
sich
nicht
mehr
trennen.
Jetzt
muss
das
gesamte
Material
mit
großem
Aufwand
entsorgt
werden.
Die
Kosten
dürften
sich
damit
auf
mehr
als
das
Fünffache
erhöhen.
Inzwischen
wurde
die
Baustelle
stillgelegt,
die
Polizei
hat
ein
Strafverfahren
wegen
unsachgemäßer
Abfallbeseitigung
eingeleitet,
vorläufig
gegen
unbekannt.
Weil
er
beim
Hausabriss
Geld
sparen
wollte,
engagierte
ein
Bauherr
am
Westerberg
eine
Abbruchfirma
aus
Cuxhaven.
Die
schickte
den
Bagger,
ohne
zuvor
die
asbesthaltigen
Dämmstoffe
zu
entfernen.
Jetzt
ist
die
Baustelle
stillgelegt.
Und
die
Entsorgung
der
Trümmer
wird
richtig
teuer.
Osnabrück.
Die
Polizei
ermittelt
–
vorerst
gegen
unbekannt.
Denn
der
unsachgemäße
Umgang
mit
gefährlichen
Abfällen
wird
als
Straftat
behandelt.
Auf
500
Tonnen
schätzt
Detlef
Gerdts
vom
Fachbereich
Umwelt
und
Klimaschutz
den
Trümmerberg,
den
der
Bagger
auf
dem
Grundstück
an
der
Muesenburg
zurückgelassen
hat.
Ein
IT-
Manager
aus
Osnabrück
hat
das
Anwesen
direkt
am
Grüngürtel
erworben,
um
dort
einen
Neubau
zu
errichten.
Dass
eine
50er-
Jahre-
Villa
seinen
Plänen
im
Weg
stand,
schien
anfangs
keine
große
Sache
zu
sein.
Aber
wegen
der
hohen
Abbruchkosten,
die
hiesige
Unternehmen
forderten,
kam
ein
Mitbewerber
aus
Cuxhaven
zum
Zuge.
Auf
dessen
Internetseite
geben
Fotos
einen
Vorgeschmack
darauf,
wie
sich
die
verschiedensten
Gebäude
mitsamt
ihrer
Dächer
und
Dämmstoffe
mittels
Hydraulik
und
Maschinenkraft
in
Schuttberge
verwandeln
lassen.
Potenzielle
Kunden
bewirbt
die
GmbH
mit
dem
Hinweis,
ihre
Abrisskosten
ließen
sich
„
optimal
eingrenzen″.
Das
hat
am
Westerberg
in
Osnabrück
nicht
funktioniert,
weil
ein
Tipp
aus
der
Nachbarschaft
die
Behörden
alarmierte.
Am
Dienstag
inspizierten
Vertreter
von
Polizei,
Gewerbeaufsicht
und
Stadt
Osnabrück
den
Schuttberg
–
und
legten
die
Baustelle
still.
Statt
die
gefährlichen
Materialien
ordnungsgemäß
zu
entsorgen,
hatte
die
Abbruchtruppe
aus
Cuxhaven
den
Bau
einschließlich
der
gefährlichen
Bestandteile
einfach
mit
dem
Bagger
zusammengeschoben.
Ohne
die
amtliche
Visite
wäre
ein
Teil
der
offen
liegenden
Trümmer
vielleicht
schon
auf
Lastwagen
verladen
worden.
Dazu
kommt
es
vorläufig
nicht.
Dem
Bauherrn
wird
jetzt
auferlegt,
den
Bauschutt
abzudecken
und
feucht
zu
halten,
damit
die
gefährlichen
Fasern
nicht
vom
Winde
verweht
werden.
Wenn
sie
mit
der
Atemluft
in
die
Lunge
gelangen,
können
sie
beim
Menschen
Krebs
auslösen.
Ein
Gutachter
soll
klären,
um
welche
Stoffe
es
sich
handelt,
und
festlegen,
wie
sie
zu
entsorgen
sind.
Mit
einiger
Wahrscheinlichkeit
muss
der
gesamte
Trümmerhaufen
als
belastetes
Material
behandelt
werden.
Ein
Fall
für
eine
Spezialfirma:
Männern
mit
Schutzanzügen
und
Atemmasken
wird
die
Aufgabe
übertragen,
den
asbesthaltigen
Schutthaufen
mit
äußerster
Sorgfalt
zu
portionieren
und
luftdicht
zu
verpacken,
um
jegliches
Entweichen
der
gefürchteten
Fasern
unmöglich
zu
machen.
Fachbereichsleiter
Gerdts
schätzt,
dass
sich
die
Entsorgungskosten
gegenüber
normalem
Bauschutt
verfünffachen
dürften
–
auf
weit
über
100
000
Euro.
Beim
Abbruch
des
Hauses
an
der
Muesenburg
hatte
es
schon
eine
andere
Panne
gegeben.
Die
Leitungen
für
Elektrizität,
Gas
und
Wasser
waren
nicht
gekappt
worden.
So
erlebten
die
Nachbarn
einen
kurzzeitigen
Stromausfall,
wie
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer
bestätigte.
Für
die
Mitarbeiter
der
Abbruchfirma
hätte
der
Kontakt
mit
der
elektrischen
Leitung
böse
enden
können.
Wer
die
Verantwortung
für
die
Zwischenfälle
vom
Westerberg
trägt,
ist
noch
nicht
geklärt.
Der
Bauherr
zeigte
sich
gegenüber
unserer
Redaktion
überrascht,
das
Wallenhorster
Planungsbüro
wollte
keine
Stellungnahme
abgeben,
und
der
Cuxhavener
Abbruchunternehmer
verwies
auf
den
Bauherrn.
Der
habe
„
mit
seinem
Geiz″
Menschenleben
gefährdet.
Für
Detlef
Gerdts
vom
Fachbereich
Umwelt
und
Klimaschutz
ist
die
Angelegenheit
von
der
Muesenburg
kein
Einzelfall.
Immer
wieder
werde
bei
Hausabbrüchen
gegen
die
Entsorgungsvorschriften
verstoßen.
Über
die
Bestimmungen
informiert
die
Stadt
auf
einem
Merkblatt,
das
der
Fachbereich
herausgibt.
In
Kürze
soll
es
auch
auf
der
Internetseite
osnabrueck.de
veröffentlicht
werden.
Bildtext:
Ein
asbestverseuchter
Schutthaufen
ist
von
der
50er-
Jahre-
Villa
an
der
Muesenburg
übrig
geblieben.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar:
Darüber
wacht
der
Zufall
Wie
viel
behördliche
Überwachung
ist
nötig,
um
potenziellen
Tätern
zu
vermitteln,
dass
sich
Umweltvergehen
nicht
lohnen?
Am
Westerberg
wurde
ein
Abbruchunternehmer
aus
Cuxhaven
daran
gehindert,
gesundheitsschädliche
Asbestmaterialien
ganz
billig
mit
dem
Bauschutt
zu
entsorgen.
Vielleicht
wäre
er
damit
durchgekommen,
wenn
nicht
argwöhnische
Nachbarn
die
Behörden
informiert
hätten.
Ohne
Denunziation
scheint
es
also
nicht
zu
gehen.
Das
ist
ein
Nebeneffekt
der
Entbürokratisierung.
Hausabbrüche
sind
in
den
meisten
Bundesländern
genehmigungspflichtig
–
in
Niedersachsen
müssen
sie
den
Behörden
nicht
einmal
mitgeteilt
werden,
solange
ein
Gebäude
weniger
als
22
Meter
hoch
ist.
Dass
ein
Bauherr
problematische
Stoffe
wie
PCB,
Teeröl
oder
Asbest
ordnungsgemäß
zu
entsorgen
hat,
statt
sie
mit
dem
Bagger
zusammenzuschieben,
steht
zwar
im
Gesetz.
Aber
darüber
wacht
der
Zufall.
Oder
allenfalls
der
Nachbar.
Natürlich
müssen
asbesthaltige
Materialien
überall
in
Niedersachsen
bei
Hausabbrüchen
ordnungsgemäß
entsorgt
werden,
auch
in
Cuxhaven.
Aber
weil
es
im
ländlichen
Raum
weniger
Aufpasser
gibt,
mag
sich
hier
und
dort
ein
laxer
Umgang
mit
Gefahrstoffen
eingestellt
haben.
Wer
flächendeckend
mehr
Sicherheit
schaffen
will,
muss
Kontrollinstanzen
einbauen.
Und
riskiert
dabei,
wie
das
Beispiel
Nordrhein-
Westfalen
gerade
zeigt,
als
Bürokratiemonster
angeprangert
zu
werden.
Ob
zu
viel
oder
zu
wenig
reglementiert
wird,
bleibt
wohl
eine
Frage
der
Ideologie.
Und
der
Skandale.
Autor:
rll