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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Eisberg in der Antarktis abgebrochen
Zwischenüberschrift:
Billionen Tonnen schwerer Koloss könnte Meeresspiegel steigen lassen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bremerhaven. In der Westantarktis hat sich ein gigantischer Eisberg von der knapp siebenfachen Größe Berlins vom Schelfeis gelöst. Das teilte das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung am Mittwoch mit.

Der über eine Billion Tonnen schwere Koloss treibe nun nach Norden und werde wohl zwei, drei Jahre brauchen, bis er geschmolzen sei. Er ist mit 175 Kilometern Länge und einer Breite von bis zu 50 Kilometern einer der größten Eiskolosse, die Forscher in den vergangenen drei Jahrzehnten registriert haben. Eine Gefahr für Menschen geht von ihm nicht aus.

Der Koloss war bislang ein Teil vom Larsen-C-Schelfeis. Schelfeis schwimmt auf dem Meer und wird von großen Gletschern gespeist. Es wächst somit immer weiter und bricht regelmäßig ab. Das Larsen-C-Schelfeis liegt südlich von Südamerika fast an der Spitze der antarktischen Halbinsel.

Nördlich dieses Schelfeises war das Gleichgewicht von Wachsen und Abbrechen vor einigen Jahren gestört. Ein komplettes Schelfeis sei dort zerfallen, schreibt AWI-Forscherin Daniela Jansen. Es spreche einiges dafür, dass auch das Larsen-C-Schelfeis in Gefahr sei, denn die vordere Kante habe sich noch nie so weit zurückgezogen wie derzeit. Zudem stehe die Eisplatte unter Spannung .

Das Schmelzen von Schelfeis und Eisberg erhöht den Meeresspiegel nicht, da sie auf dem Wasser schwimmen und Eis so viel Wasser verdrängt, wie es nach dem Schmelzen selbst ergibt. Allerdings führt der Verlust des Schelfeises dazu, dass die Gletscher direkt ins Meer münden und viel schneller abfließen können als vorher. Das könnte den Meeresspiegel eventuell erhöhen, allerdings nur in geringem Maße, schreibt das britische Forschungsprojekt zur Beobachtung der Antarktis (Midas).

Obwohl es ein natürliches Geschehen ist und uns keinerlei direkte Verbindung zum Klimawandel bewusst ist, kommt der Eisschild nun in eine gefährdetere Position″, sagte Martin O′Leary von der britischen Swansea University. Das ist der weiteste Rückzug seit Beginn der Aufzeichnungen″, bestätigt er. Unter Wissenschaftlern sei umstritten, ob das Larsen-C-Schelfeis nun wieder wachsen werde oder langfristig zurückgehe und möglicherweise zusammenfalle, sagte sein Kollege Adrian Luckman . „ Unsere Modelle sagen, dass es weniger stabil sein wird.″
Autor:
dpa


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