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1.
Erscheinungsdatum:
13.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
JU attackiert linke Szene in Osnabrück
Wie gefährlich ist die autonome Szene?
Zwischenüberschrift:
G 20 und die Folgen: Junge Union will Linksradikale in Osnabrück nicht länger dulden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nach
den
Ausschreitungen
beim
G-
20-
Gipfel
in
Hamburg
gerät
auch
in
Osnabrück
die
linke
Szene
in
den
Fokus.
Die
Junge
Union
fordert
in
einer
am
Mittwoch
verbreiteten
Mitteilung,
keine
„
falsche
Toleranz″
zu
zeigen:
Von
der
Antifa,
dem
Kulturzentrum
Substanz
sowie
Teilen
des
Allgemeinen
Studierendenausschusses
(Asta)
der
Universität
gehe
eine
„
ernst
zu
nehmende
Gefahr″
aus.
Konkret
nimmt
die
örtliche
Jugendorganisation
der
CDU
in
ihrer
Kritik
Bezug
auf
Plakate
und
Flugblätter,
die
in
der
Osnabrücker
Innenstadt
und
insbesondere
im
Umfeld
der
Universität
verteilt
oder
ausgehängt
wurden.
Die
entsprechenden
Stellen
weisen
die
Kritik
zurück:
„
Der
Asta
ist
nicht
linksextrem,
auch
nicht
in
Teilen″,
erklärte
eine
Sprecherin
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
Plakate,
Flugblätter
und
Interneteinträge
zeigen:
Osnabrück
hat
eine
aktive
linke
Szene,
die
sich
an
den
umstrittenen
Protesten
gegen
den
G-
20-
Gipfel
in
Hamburg
beteiligt
hat.
Die
Junge
Union
Osnabrück
sieht
darin
eine
„
ernste
Gefahr″
und
fordert
Konsequenzen.
Osnabrück.
„
Eat
Nazis
Now″
(Friss
Nazis
jetzt)
, „
Weder
Freund
noch
Helfer
–
Gemeinsam
gegen
Polizeigewalt
und
Überwachungsstaat″
oder
„
Welcome
to
Hell,
join
the
Black
Block″
(Willkommen
in
der
Hölle,
sei
Teil
des
Schwarzen
Blocks)
:
Solche
Parolen
finden
sich
auf
Plakaten
und
Aufklebern
in
der
Innenstadt.
Der
Inhalt
zeugt
von
einer
ausgeprägten
linken
Gesinnung
der
Urheber
und
lässt
ahnen,
dass
Sympathisanten
und
Unterstützer
der
gewalttätigen
Demonstrationen
rund
um
den
Hamburger
G-
20-
Gipfel
auch
in
Osnabrück
zu
finden
sind.
Die
Junge
Union
Osnabrück
fordert
deshalb
ein
härteres
Vorgehen
gegen
die
örtliche
autonome
Szene.
„
Aus
Sicht
der
JU
werden
die
Linksradikalen
in
Osnabrück
schon
zu
lange
geduldet″,
heißt
es
in
einer
Mitteilung
vom
Mittwoch.
Darin
wird
explizit
auf
Plakate
und
Flugblätter
Bezug
genommen,
die
im
Umfeld
der
Universität
Osnabrück
sowie
in
der
Mensa
des
Studentenwerks
Osnabrück
ausgehängt
und
verteilt
wurden.
Aufruf
zur
Gewalt?
Ein
Ortstermin
zeigt:
In
direkter
Nähe
zum
Sitz
des
Allgemeinen
Studierendenausschusses
(Asta)
an
der
Alten
Münze
finden
sich
Plakate,
die
zur
Demonstration
gegen
G
20
aufrufen.
Darunter
ist
Werbung
für
friedliche
Veranstaltungen
wie
„
Grenzenlose
Solidarität
statt
G
20″
genauso
wie
für
die
Protestaktion
„
Welcome
to
Hell″,
bei
der
es
am
Donnerstag
vor
dem
Gipfel
zu
schweren
Auseinandersetzungen
zwischen
Vermummten
–
dem
sogenannten
Schwarzen
Block
–
und
der
Polizei
kam.
Gleich
daneben
hängen
Plakate,
die
G-
20-
Gipfel-
Demonstranten
für
den
4.
Juli
zu
einem
Infoabend
ins
Osnabrücker
Kulturzentrum
Substanz
einladen.
Die
Programmpunkte:
„
Welche
Rechte
habe
ich?
Wie
kann
ich
mich
schützen?
Was
tun
bei
Festnahmen?
″
Fettgedruckt
zeigt
das
Plakat
eine
Faust,
die
auf
G
20
einschlägt.
Solche
Plakate
sind
nach
Meinung
der
Jungen
Union
Osnabrück
„
ein
klarer
Aufruf,
sich
einer
gewaltbereiten
Gruppierung
anzuschließen″.
JU-
Vorsitzender
Christopher
Peiler
wird
mit
den
Worten
zitiert:
„
Es
kann
nicht
sein,
dass
so
etwas
in
der
Universität
in
Osnabrück
möglich
ist.
Wir
müssen
das
Thema
klar
benennen
und
hier
keine
falsche
Toleranz
zeigen.″
Aus
Sicht
der
JU
sei
im
Zusammenhang
mit
G
20
auch
von
Linksradikalen
aus
Osnabrück
„
ernst
zu
nehmende
Gefahr″
ausgegangen.
Konkret
genannt
werden
„
die
Antifa,
das
Substanz,
das
Café
Résistance
oder
Teile
des
Osnabrücker
Astas″.
Flugblätter
genehmigt
Der
Uni-
Asta
verwahrte
sich
auf
Nachfrage
gegen
die
Vorwürfe
der
JU.
„
Wir
sind
nicht
linksextrem,
auch
nicht
in
Teilen″,
sagte
Asta-
Sprecherin
Wiebke
Glaw.
Man
behalte
sich
vor,
die
Junge
Union
wegen
Verleumdung
anzuzeigen.
Zu
den
Plakaten
nahe
der
Asta-
Zentrale
ließ
Glaw
wissen,
die
Urheber
nicht
zu
kennen:
„
Der
Tunnel
vor
unserem
Gebäude
ist
frei
plakatierbar.
Wir
haben
weder
Plakate
gegen
den
G-
20-
Gipfel
aufgehängt
noch
dazu
eingeladen,
sich
dem
Schwarzen
Block
anzuschließen.
Unsere
eigenen
Plakate
sind
immer
mit
dem
Asta-
Logo
versehen.″
Auf
die
Frage
unserer
Redaktion,
ob
Aktivisten
aus
dem
Umfeld
der
Uni
Osnabrück
auch
an
den
Hamburger
Krawallen
beteiligt
waren,
entgegnete
die
Sprecherin:
„
Wir
sind
als
politisches
Organ
zwar
dem
linken
Spektrum
zuzuordnen,
aber
G
20
hat
mit
unserer
Arbeit
in
Osnabrück
nichts
zu
tun.″
Das
Studentenwerk
Osnabrück
teilte
am
Mittwoch
auf
Nachfrage
mit,
die
in
der
Mensa
ausgelegten
und
von
der
JU
kritisierten
Flugblätter
genehmigt
zu
haben.
Die
Flyer
glichen
den
Plakaten
für
den
Infoabend
im
Substanz
und
seien
inhaltlich
der
Hochschulinitiative
Antifaschismus
zugeordnet
worden.
„
Wir
haben
in
den
Flyern
keinen
Gewaltaufruf
gesehen″,
sagte
der
kommissarische
Geschäftsführer
Stefan
Kobilke.
Deswegen
habe
die
zuständige
Abteilung
Hochschulgastronomie
es
gestattet,
die
Zettel
an
insgesamt
drei
Tagen
–
vom
27.
bis
29.
Juni
–
in
der
Mensa
zu
verteilen.
In
anderen
und
laut
Kobilke
nicht
gerade
seltenen
Fällen
habe
das
Studentenwerk
Osnabrück
solche
Aktionen
auch
schon
unterbunden.
„
Die
Verbreitung
diskriminierender
Inhalte
und
politisch
radikaler
Positionen
unterstützen
wir
nicht.″
Uni
ohne
Einfluss
Die
Universität
Osnabrück
erklärte,
in
ihrem
Zuständigkeitsbereich
würden
„
Schmierereien
entfernt
und
wilde
Plakatierungen
nach
Möglichkeit
verhindert″.
Für
Aktivitäten
der
Studierendenschaft
fühlt
sie
sich
nicht
verantwortlich.
Die
Studierendenschaft
sei
eine
eigene
Rechtsperson,
stellte
Sprecher
Utz
Lederbogen
fest.
„
Die
Einflussmöglichkeiten
des
Präsidiums
sind
also
begrenzt.″
Offene
Antifa-
Treffen
Das
von
der
Jungen
Union
als
„
linksradikal″
bezeichnete
Osnabrücker
Kulturzentrum
Substanz
kündigte
auf
Nachfrage
eine
Stellungnahme
für
die
nächsten
Tage
an.
Dann
will
es
sich
beispielsweise
dazu
äußern,
ob
Demonstranten
aus
dem
eigenen
Umfeld
zum
G-
20-
Gipfel
nach
Hamburg
gefahren
sind
und
inwiefern
sie
an
den
Ausschreitungen
beteiligt
waren.
Fest
steht:
Das
selbst
verwaltete
Zentrum
in
der
Nähe
des
Güterbahnhofs
bezeichnet
sich
auf
seiner
Homepage
als
„
politischen
Ort
mit
dem
Ziel,
ein
Bewusstsein
für
gesellschaftliche
Zusammenhänge
und
deren
Gestaltung
zu
entwickeln
und
kritisch
über
gegenwärtige
Zustände
zu
reflektieren″.
Im
Substanz
trifft
sich
unter
anderem
die
Jugend-
Antifa
Kreis
Osnabrück
(Jako)
,
die
sich
nach
eigenen
Angaben
„
für
einen
emanzipatorischen
Kampf
gegen
Staat,
Nation
und
Kapital″
einsetzt.
Bei
ihren
„
offenen
antifaschistischen
Treffen″
unter
dem
Namen
Café
Résistance
(Café
Widerstand)
war
zuletzt
auch
der
G-
20-
Gipfel
Thema.
Polizei
hat
„
alle
im
Blick″
Und
wie
schätzt
die
Polizei
die
angebliche
Gefahr
durch
Linksextremismus
in
Osnabrück
ein?
Dazu
erklärte
Sprecherin
Anke
Hamker
eher
allgemein:
„
Auch
in
Osnabrück
gibt
es
linke
Gruppierungen,
und
die
haben
auch
immer
wieder
mal
mit
der
Polizei
zu
tun.″
Ob
es
im
Zusammenhang
mit
G
20
allerdings
konkrete
Ermittlungen
des
Staatsschutzes
gegen
einzelne
Personen
oder
Institutionen
aus
der
Region
gibt,
ließ
Hamker
offen.
„
Wir
haben
alle
im
Blick.
Bildtexte:
G-
20-
Plakate
in
der
Nähe
des
Osnabrücker
Uni-
Asta:
Manche
werben
für
die
Krawall-
Demo
„
Welcome
to
Hell″
(Willkommen
in
der
Hölle)
,
andere
zeigen
ein
Bild
vom
Schwarzen
Block.
Das
Kulturzentrum
Substanz
stellt
für
die
Junge
Union
einen
Hort
des
Linksextremismus
in
Osnabrück
dar.
Mach
mit
im
Schwarzen
Block:
Ausschnitt
aus
einem
Plakat
in
der
Nähe
des
Osnabrücker
Uni-
Asta.
Fotos:
Michael
Gründel
Kommentar:
Nicht
pauschal
urteilen
Ja,
es
ist
richtig,
der
linken
Szene
nach
den
Ausschreitungen
beim
G-
20-
Gipfel
auch
in
Osnabrück
mehr
Aufmerksamkeit
zu
schenken
–
so
wie
es
hier
bei
rechten
Strömungen
von
jeher
üblich
ist.
Doch
die
Junge
Union
schießt
über
das
Ziel
hinaus,
wenn
sie
allein
auf
Basis
von
Plakaten
und
Flugblättern
eine
ernste
Gefahr
durch
Linksextreme
in
unserer
Stadt
beschwört.
Es
ist
nicht
klar,
ob
und
in
welcher
Weise
Osnabrücker
Linke
an
den
Hamburger
Gewaltexzessen
beteiligt
waren.
Die
Aushänge
und
Zettel,
die
vor
dem
G-
20-
Gipfel
im
Umfeld
der
Universität
auftauchten,
müssen
nicht
zwangsläufig
als
Aufruf
zu
Gewalt
verstanden
werden.
Fest
steht
auch:
Das
Osnabrücker
Kulturzentrum
Substanz
und
der
Uni-
Asta
lassen
sich
nicht
mit
der
Roten
Flora
in
Hamburg
oder
der
Rigaer
Straße
in
Berlin
vergleichen,
die
als
Rückzugsorte
für
radikale
Krawallmacher
gelten.
Und
weil
auch
die
Osnabrücker
Polizei
keinen
Einblick
gibt
in
die
Erkenntnisse
des
Staatsschutzes,
bringt
es
nichts,
den
Akteuren
und
Gruppen
des
linken
politischen
Spektrums
pauschal
Extremismus
zu
unterstellen.
Zumal
die
JU
konkrete
Vorschläge
schuldig
bleibt,
wie
damit
umzugehen
wäre.
So
sind
ihre
Forderungen
nach
„
Konsequenzen″
und
einem
Ende
der
Geduld
nicht
mehr
als
Worthülsen.
Autor:
lori/sst