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1.
Erscheinungsdatum:
13.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Fast überall drin: Mikroplastik
Zwischenüberschrift:
Bio-Kosmetika sind durchgängig kunststofffrei
Artikel:
Originaltext:
Wer
denkt
beim
Auftragen
des
schmelzenden,
französischen
Luxuslippenstiftes
schon
daran,
dass
er
sich
vielleicht
gerade
Plastik
auf
den
Mund
pinselt
–
und
später
aufisst?
Wenn
Mikroplastik
drin
ist,
kann
Schönes
schädlich
sein,
für
Umwelt
und
Mensch.
Osnabrück.
Ein
Diamant
ist
unvergänglich.
Plastik
leider
auch.
Die
deutsche
Kosmetikindustrie
setzt
jedes
Jahr
gut
500
Tonnen
Polyethylen
ein,
so
das
Umweltbundesamt,
dazu
kommen
Polypropylen
und
Nylon,
obwohl
der
„
Industrieverband
Körperpflege-
und
Waschmittel″
seinen
Mitgliedern
empfiehlt,
ohne
Mikroplastik
zu
produzieren.
Kritisch
können
Peelings
und
Gesichtsreiniger
sein,
Gesichts-
und
Augenpflege,
Duschgels
und
Pflegebäder,
Körperlotionen,
Make-
up,
Haarpflege
und
Styling-
Produkte,
Sonnencreme,
Rasierschaum
und
Deos.
17
Prozent
der
Lippenstifte
enthalten
Mikroplastik,
vor
allem
als
Glanzstoff.
Wenn
ein
Peeling
mit
Mandelkörnern
beworben
wird,
heißt
das
nicht,
dass
es
plastikfrei
ist.
Gerade
Peelings
können
bis
zu
zehn
Prozent
Polyethylen
enthalten.
Das
sind
pro
Tube
zwischen
140
000
und
2,
8
Millionen
Partikel.
Dabei
gibt
es
mit
Heilerde
oder
Kieselsäure
natürliche
Alternativen.
Selbst
mit
Pflegeserien
für
Babys
und
teuren
Marken
ist
man
vor
den
weniger
als
fünf
Millimeter
kleinen
Plastikteilchen
nicht
hundertprozentig
gefeit.
Doch
es
gibt
auch
eine
gute
Nachricht:
Zahnpasten
sind
heute
mikroplastikfrei.
Trotzdem:
andere
Länder
sind
weiter.
Die
USA
haben
Mikroperlen
verboten.
Großbritannien,
die
Niederlande
und
Kanada
wollen
gesetzlich
dagegen
vorgehen.
Deutschland
setzt
bisher
auf
Freiwilligkeit.
Das
Versprechen
der
Industrie,
bis
2020
auf
Mikroplastik
zu
verzichten,
ist
nirgendwo
vertraglich
hinterlegt.
Auch
bestimmen
die
Hersteller,
was
sie
unter
Mikroplastik
verstehen
und
welche
Produkte
sie
mikroplastikfrei
machen
wollen.
Die
EU-
Kommission
zieht
ein
Verbot
für
Kosmetika
immerhin
„
in
Betracht″.
Auch
die
Freisetzung
von
Mikroplastik
durch
Reifenabrieb
und
das
Waschen
von
Kleidung
soll
vermindert
werden.
Die
Kommission
will
Ende
dieses
Jahres
eine
Plastikstrategie
präsentieren.
Das
Problem
gründet
tief:
Mit
Puder
und
Rasierschaum
landet
Mikroplastik
über
das
Abwasser
in
den
Kläranlagen.
passiert
die
Filter
und
wandert
weiter,
in
die
Gewässer
und
ins
Meer.
Und
nicht
nur
dorthin:
Nach
neuen
Berechnungen
könnte
sich
auf
dem
Land
so
viel
Mikroplastik
wie
in
den
Ozeanen
finden.
Selbst
in
Mineralwasser
und
Bier
seien
die
Plastikfasern
schon
aufgetaucht,
so
NDR-
Recherchen.
Der
Großteil
des
in
die
Meere
eingetragenen
Plastikmülls
ist
inzwischen
auf
den
Boden
gesunken
und
baut
sich
dort
sehr
langsam
ab.
Über
Jahrzehnte
wird
er
zermahlen
und
zersetzt,
verschwinden
wird
er
nicht.
Die
Kunststoffteilchen
ziehen
vielmehr
wie
ein
Magnet
Giftstoffe
an.
Von
Fischen,
Krebsen
und
Muscheln
mit
Plankton
verwechselt,
landen
sie
in
Magen
und
Muskeln
der
Tiere.
Das
Alfred-
Wegener-
Institut
für
Polar-
und
Meeresforschung
und
weitere
Forschungsstellen
haben
vor
zwei
Jahren
die
Kunststoff-
Belastung
von
Hering,
Makrele,
Kabeljau,
Kliesche
und
Flunder
untersucht.
Von
290
untersuchten
Fischen
enthielten
5,
5
Prozent
Mikroplastik.
Die
im
freien
Wasser
lebenden
Fische
waren
sogar
zu
10,
7
Prozent
kontaminiert.
Was
Mikroplastik
im
Körper
des
Menschen
anrichten
kann,
ist
ungewiss.
Im
Körper
verschiedener
Tiere
verursachte
es
Geschwüre
und
Unfruchtbarkeit.
Aus
Sicht
des
Umweltbundesamtes
sollten
Verbraucher
daher
lieber
Produkte
ohne
Mikroplastik
kaufen.
Diese
gibt
es.
Durchgängig
plastikfrei
ist
zum
Beispiel
zertifizierte
Bio-
Kosmetik.
Der
Naturschutzbund
BUND
hat
einen
Einkaufsratgeber
zu
Kosmetika
ins
Internet
gestellt.
Online-
Shops
und
Einzelhändler
haben
sich
auf
kunststofffreie
Produkte
vom
Schwamm
bis
zum
Wattestäbchen
spezialisiert.
Bildtexte:
Mit
einem
Kuss
versiegelt
–
vielleicht
auch
mit
einer
Prise
Plastik.
Mikroplastik:
Kunststoffpartikel
aus
einem
gängigen
Peeling-
Gel.
Fotos:
Stefanie
Adomeit.
dpa/
A.
Stein
Autor:
Stefanie Adomeit