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1.
Erscheinungsdatum:
12.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Ich malte die scheinbar unschuldige Welt, die mich umgab″
Zwischenüberschrift:
Felix Nussbaum zeichnete 1927 die „Süsterstraße″, die sich seitdem stark verändert hat
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Er
ist
ein
Sohn
Osnabrücks,
hier
aufgewachsen
und
später
aus
der
Stadt
geflohen:
der
Maler
Felix
Nussbaum.
Sein
wohl
berühmtestes
Werk
ist
das
„
Selbstbildnis
mit
Judenpass″,
das
er
um
das
Jahr
1943
gemalt
hat.
Aber
er
hat
gerade
in
seiner
frühen
Phase
als
Künstler
Orte
in
Osnabrück
gezeichnet.
In
der
Serie
„
Nussbaums
Osnabrück″
geht
es
um
solche
Werke.
Heute
stellen
wir
das
Bild
„
Süsterstraße″
vor.
Es
ist
schon
ein
genauerer
Blick
nötig,
um
zu
erkennen,
welchen
Ausschnitt
der
Osnabrücker
Stadtlandschaft
Felix
Nussbaum
auf
seinem
Bild
„
Süsterstraße″
von
1927
verewigt
hat.
Denn
ebenjene
Straße
hat
sich
seitdem
sehr
verändert.
Ein
Gebäude
auf
dem
Bild
steht
aber
bis
heute:
der
ehemalige
Hakenhof,
in
dem
heute
das
Restaurant
„
Sausalitos″
untergebracht
ist.
Der
spitze,
hohe
Giebel
des
Gebäudes
aus
dem
14.
Jahrhundert
ist
unverkennbar,
auch
wenn
die
Fenster
nicht
mehr
so
verteilt
sind
wie
damals.
Zu
der
Zeit,
als
Nussbaum
das
Bild
malte,
hatte
in
dem
ehemaligen
Armenhof
die
Firma
„
Herm.
Vogt
&
Co.
Grabmalskunst″
ihren
Sitz.
So
weist
es
jedenfalls
das
Schild
aus,
das
Nussbaum
ins
Bild
gemalt
hat.
Das
Unternehmen
wurde
außerdem
von
einem
anderen
berühmten
Osnabrücker
literarisch
in
Szene
gesetzt:
In
Erich
Maria
Remarques
„
Der
schwarze
Obelisk″
ist
es
Schauplatz
und
Wirkungsstätte
des
Protagonisten.
Remarque
selbst
arbeitete
1922
als
Buchhalter
in
der
Grabsteinfirma.
Nussbaum
muss
das
Bild
gemalt
haben,
kurz
bevor
es
in
der
Süsterstraße
zu
großen
Veränderungen
kam.
Denn
verlief
die
Straße
damals
nur
bis
zur
Kommenderiestraße,
wurde
sie
kurz
darauf
bis
zum
Schlosswall
verlängert.
Grund
war
das
„
Reichsdienstgebäude″,
heute
das
Finanzamt.
Alle
Gebäude
rund
um
den
Hakenhof
fielen
der
Verlängerung
zum
Opfer.
Ein
Foto
von
Rudolf
Lichtenberg,
das
ebenfalls
von
1927
stammt,
zeigt
den
Hakenhof
in
einer
Szenerie,
in
der
das
Gebäude
rechts
auf
dem
Nussbaum-
Bild
bereits
fehlt.
Auch
die
Adresse
des
alten
Hakenhofs
hat
sich
geändert,
da
die
Hausnummern
an
der
Süsterstraße
heute
anders
verteilt
sind.
Hatte
die
Grabmalhandlung
Hermann
Vogt
laut
Adressbuch
ihren
Sitz
an
der
Süsterstraße
2,
liegt
das
„
Sausalitos″
an
der
Kommenderiestraße
32–34.
Bleibt
die
Frage,
was
Felix
Nussbaum
dazu
trieb,
diesen
Ausschnitt
der
Stadt
zu
zeigen.
Hinweise
liefert
ein
Interview,
das
der
Künstler
im
belgischen
Exil
gab.
Darin
spricht
er
über
kein
konkretes
Bild,
dafür
aber
über
seine
Zeit
als
junger
Künstler
und
darüber,
dass
er
mit
seinen
Bildkompositionen
Empfindungen
ausdrückte.
„
Ich
malte
die
scheinbar
unschuldige
Welt,
die
mich
umgab,
und
legte
jedes
Mal
etwas
von
meinem
Gemütszustand
hinein.
Kurzum,
ich
stellte
in
aller
Einfalt
dar,
was
mir
Freude
machte
oder
mich
traurig
stimmte″,
sagte
Felix
Nussbaum
darin.
In
einer
fröhlichen
Stimmung
war
der
22-
Jährige
wohl
eher
nicht,
als
er
das
Bild
malte.
Nicht
nur
die
Tatsache,
dass
er
eine
Grabsteinfirma
malte,
weist
darauf
hin,
sondern
auch
die
eher
düsteren
Farben
des
kleinen
Formats
mit
den
Maßen
37
x
33
Zentimeter.
Felix
Nussbaum
war
bereits
Kunststudent
in
Berlin,
besuchte
seine
Heimatstadt
aber
oft
und
war
beeinflusst
von
Vorbildern
wie
Vincent
van
Gogh
und
Maurice
Utrillo.
Die
Maler
wurden
im
Hause
Nussbaum
sehr
geschätzt.
Serie
Nussbaums
Osnabrück
Foto:
David
Ebener
Alle
Teile
der
Serie
auf
noz.de/
kultur-
regional
Bildtext:
Felix
Nussbaums
„
Süsterstraße″
(Bild
links)
:
Im
Zentrum
ist
der
ehemalige
Hakenhof
zu
sehen,
in
dem
heute
das
„
Sausalitos″
(Bild
rechts)
untergebracht
ist..
Abbildung/
Foto:
Felix-
Nussbaum-
Haus,
Leihgabe
der
Niedersächsischen
Sparkassenstiftung/
Ebener
Autor:
Anne Reinert