User Online: 3 |
Timeout: 07:08Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
12.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schöner wohnen für Straßenbahner
Zwischenüberschrift:
Das „Beamtenwohnhaus″ stand auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots
Artikel:
Originaltext:
Die
heile
Welt
des
Straßenbahn-
Zeitalters
hat
der
große
Osnabrücker
Architekturfotograf
Rudolf
Lichtenberg
mit
diesem
Bild
eingefangen.
Es
zeigt
das
sogenannte
„
Beamtenwohnhaus″
auf
dem
Gelände
des
Straßenbahndepots
an
der
Lotter
Straße
in
den
späten
1920er-
Jahren.
Osnabrück.
Es
ist
im
Langzeitgedächtnis
der
älteren
Osnabrücker
wohl
weniger
präsent
als
das
Dienstgebäude
an
der
Ecke
zum
Kirchenkamp
von
1905
(weiter
links
außerhalb
dieses
Bildes)
,
das
Stadtbaumeister
Friedrich
Lehmann
persönlich
entwarf.
Dabei
weist
das
vermutlich
1926
errichtete
„
Beamtenwohnhaus″
eine
außerordentlich
kunstvoll
gegliederte
Backsteinfassade
auf,
die
es
über
den
Gestaltungsanspruch
eines
beliebigen
Wohnhauses
hinaushebt.
Vor
das
Haus
hat
Lichtenberg
zwei
Straßenbahner
in
scheinbar
zwangloser
Gesprächssituation
postiert.
In
der
rechten
Person
erkennt
Straßenbahnexperte
Alfred
Spühr
einen
Kontrolleur,
denn
dessen
Uniformjacke
ist
mit
goldfarbenen
Knöpfen
besetzt.
Der
andere
dürfte
ein
normaler
Straßenbahnfahrer
sein.
Für
den
Eigenbedarf
an
Uniformen
hatten
die
Verkehrsbetriebe
auf
dem
Depotgelände
eine
eigene
Uniformschneiderei
eingerichtet.
Die
beiden
Herren
stehen
im
„
Gleisdreieck″,
das
gebildet
wird
durch
das
Streckengleis
der
Lotter
Straße
(unten
rechts)
und
die
beiden
Ein-
und
Ausfahrtgleise
zum
Depot,
eines
stadteinwärts
und
eines
stadtauswärts
führend.
Neben
den
normalen
Betriebserfordernissen
wurde
das
Gleisdreieck
auch
zum
bewussten
Drehen
der
Fahrtrichtung
der
Wagen
benutzt.
„
Das
machen
alle
Straßenbahnen
der
Welt
so″,
weiß
Spühr,
„
weil
auf
den
Strecken
niemals
Rechts-
und
Linkskurven
gleich
verteilt
sind.″
Durch
das
gelegentliche
Wenden
werde
einer
ungleichen
Abnutzung
der
Radsätze
vorgebeugt.
Das
Beamtenwohnhaus
hielt
Dienstwohnungen
für
jene
Straßenbahner
vor,
für
deren
Funktion
ein
kurzer
Weg
zum
Betrieb
erwünscht
war.
Aus
Erzählungen
weiß
Spühr,
dass
im
Dachgeschoss
der
Hausmeister
wohnte.
Der
war
so
eine
Art
Faktotum
oder
„
Mädchen
für
alles″:
Er
konnte
und
durfte
die
Bahn
fahren,
trug
aber
keine
Uniform,
sondern
einen
Blaumann.
Er
fuhr
zwischen
vier
und
fünf
Uhr
morgens
den
Personalwagen,
mit
dem
alles
Fahrpersonal
eingesammelt
und
zur
Einsatzstelle
Depot
befördert
wurde.
„
Die
Leute
hatten
ja
noch
kein
Auto,
und
mit
dem
Fahrrad
etwa
aus
dem
hinteren
Schinkel
bei
Wind
und
Wetter
zur
Lotter
Straße
zu
strampeln
–
das
wollte
die
Stadt
ihren
Mitarbeitern
nicht
zumuten″,
so
Spühr.
Deshalb
fuhr
der
Personalwagen
frühmorgens
alle
drei
Linien
ab
und
ließ
die
Fahrer
und
Schaffner
an
verabredeten
Stellen
einsteigen.
Tagsüber
versah
der
Hausmeister
–
oft
ein
ausgebildeter
Schlosser
–
dann
allgemeine
Werkstattdienste.
Nachdem
der
Straßenbahnbetrieb
1960
eingestellt
wurde
und
Dienstwohnungen
außer
Mode
kamen,
bauten
die
Stadtwerke
das
Haus
für
Verwaltungszwecke
um.
Bis
zuletzt
blieb
es
ein
Bürogebäude
des
Verkehrsunternehmens,
das
nun
das
Areal
zwischen
Lotter
Straße
und
Ernst-
Sievers-
Straße
als
Busdepot
nutzte.
Der
Schwerpunkt
der
Verkehrsabwicklung
mit
den
moderneren
Anlagen
verlagerte
sich
auf
die
Fläche
zwischen
Augustenburger
und
Ernst-
Sievers-
Straße.
An
der
Lotter
Straße
verblieb
die
Zentralwerkstatt.
Und
eine
erneuerte
Trafostation,
die
nicht
nur
das
Obusnetz,
sondern
auch
den
Strombedarf
des
Westerbergs
speiste.
Spätestens
1992
meldeten
sich
Stimmen
aus
Politik
und
Kaufmannschaft
zu
Wort,
die
auf
eine
Schließung
des
Busdepots
drängten
und
in
einem
Atemzug
auch
gleich
die
Celluloid-
Fabrik
Hagedorn,
seit
1885
an
der
Lotter
Straße
ansässig,
ausgesiedelt
sehen
wollten.
Beide
Areale
seien
ein
„
Störfaktor
im
Wohngebiet″,
das
nach
und
nach
an
die
Gewerbeflächen
herangewachsen
war,
hieß
es
etwa
aus
Reihen
des
CDU-
Ortsverbandes
Westerberg-
Weststadt.
Ins
gleiche
Horn
stießen
die
Einzelhändler
der
Lotter
Straße,
die
sich
davon
eine
Aufwertung
ihrer
Einkaufsstraße
versprachen.
Es
dauerte
dann
noch
bis
2005,
bis
die
Stadtwerke
ihren
Busbahnhof
zur
Sandbachstraße
verlegten
und
die
Planungen
für
das
Quartier
„
Mittewest″
konkreter
wurden.
Im
August
2010
begannen
die
Abbruchbagger,
das
gesamte
2,
5
Hektar
große
Stadtwerke-
Gelände
abzuräumen
und
einen
Großteil
der
Hagedorn-
Immobilie
sowie
die
Shell-
Tankstelle
an
der
Lotter
Straße
gleich
mit
dazu.
Nach
Plänen
des
Kopenhagener
Architekten
Carsten
Lorenzen
errichtete
Hochtief
ein
viergeschossiges
Büro-
und
Geschäftshaus
im
Straßeneck
und
dahinter
sieben
zum
Teil
verbundene
Wohnbauten
mit
110
Miet-
und
Eigentumswohnungen,
dazu
eine
2013
eröffnete
„
Quartiergarage″
mit
170
Stellplätzen.
Der
westliche
Teil
der
Garage
nimmt
heute
den
Standort
des
alten
„
Beamtenwohnhauses″
ein.
Serie
Zeitreise
Die
Stadtgeschichte
im
Blick:
Lesen
Sie
mehr
auf
www.noz.de
/
historisch-
os
Bildtexte:
Ein
Teil
des
Parkhauses
des
Quartiers
„
Mittewest″
steht
heute
an
der
Stelle
des
„
Beamtenwohnhauses″.
Das
„
Beamtenwohnhaus″
auf
dem
Gelände
des
Straßenbahndepots
an
der
Lotter
Straße.
Über
dem
Torpfosten
ist
ein
Teil
des
Fabrikgebäudes
der
Firma
Hagedorn
erkennbar.
Fotos:
J.
Dierks,
Archiv
Museum
Industriekultur/
Lichtenberg
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein