User Online: 2 | Timeout: 18:26Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Unterwegs zu geschichtsträchtigen Orten
Zwischenüberschrift:
Vom Sutthauser Bahnhof über Hörne zur Gedenkstätte Augustaschacht in Ohrbeck
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Durchs Dütetal führt eine 9, 8 Kilometer lange Strecke von Sutthausen zur Gedenkstätte Augustaschacht. Auch Hörne, Ohrbeck und Holzhausen liegen am Weg.

Wandern in der Region (7)

Osnabrück / Hasbergen / Georgsmarienhütte. Eigentlich soll eine Wanderung ja ins Grüne führen. Und das tut diese Strecke auch. Im Sommer führt sie auf fast zehn Kilometern vorbei an wogenden Feldern und grünen Wäldern. Doch nur wenige Meter nach dem Start am Sutthauser Bahnhof treffen Wanderer an der Riesenallee schon auf Kultur: zwei Metallriesen von Volker Johannes Trieb.

Vor allem der Sutthauser Bildhauer, aber auch andere Künstler haben in dieser Gegend Spuren hinterlassen. So sind Überreste eines Skulpturenpfads von Trieb und Truus Menger zu entdecken. Dazu kommt der Literaturpfad Literatur und Landschaft″. Und es gibt mit dem Gut Sutthausen, dem Augustaschacht und dem Haus Ohrbeck geschichtsträchtige Orte.

Nach nur knapp 500 Metern entlang der baumbeschatteten Riesenallee in Sutthausen ist mit dem Gut Sutthausen der erste markante Ort erreicht. 1669 ließ Dietrich von Korff das Herrenhaus auf dem Gelände errichten. Heute sind die Berufsfachschulen Marienheim in einem Neubau auf dem Gelände untergebracht, dessen Außengelände mit seiner Parkanlage und der kleinen Kapelle viele Besucher anzieht.

Storchennest am Weg

Vom Gut geht es auf der Riesenallee vorbei an der Sutthauser Mühle nach links über den Gröbelweg und nach rechts auf die Straße An der Sutthauser Mühle. Der Weg führt nun in das sehr ländliche Gebiet des Dütetals, in dem vereinzelt Höfe am Wegesrand liegen. Ein Highlight hier ist ein Storchennest, in dem um diese Jahreszeit der Nachwuchs von Meister Adebar geduldig auf die Rückkehr seiner Eltern wartet. Das Nest ist von der Straße aus gut zu sehen.

Zwei Kilometer vom Start entfernt geht es durch die kleine Siedlung Dütekolk und auf einem Fußweg entlang von Fischteichen nach links auf den Hörner Weg. Dort können die Wanderer auf einer Bank eine Rast einlegen. Es folgen drei Kilometer vorbei an Feldern und Wiesen. Wo der Hörner Weg nach Osten abknickt, folgen die Wanderer weiter dem Weg entlang am Gesmoldsberg bis auf den Mühlenweg. Schließlich queren sie die Holzhauser Straße und gehen auf der Straße Zur Hüggelschlucht weiter. Der Namenspate, der Hüggel, ist nun schon als bewaldeter Berg in nicht allzu weiter Ferne zu sehen.

Wo er erreicht ist, stoßen die Wanderer auf die Gedenkstätte Augustaschacht. Sie erinnert an die Geschichte dieses Ortes, der 1944 von den Nazis zum Arbeitserziehungslager Ohrbeck umgewandelt wurde. 2000 Menschen wurden in dem Pumphaus des Bergwerks inhaftiert, vor allem Zwangsarbeiter. Nur 100 sollten die menschenverachtenden Bedingungen und Misshandlungen der Wachleute überleben. Eine Ausstellung in der Gedenkstätte erinnert an die Geschichte. Außerdem finden sich auf dem Gelände mehrere Arbeiten von Künstlern, die sich mit dem Ort auseinandersetzen.

Markante Kuppel

Von der Gedenkstätte folgen die Wanderer weiter dem Straßenverlauf nach Osten, über die Straße Im Siek und schließlich Am Boberg, die sie in eine Holzhauser Wohnsiedlung leitet. Dort steht auch das Haus Ohrbeck, eine katholische Bildungsstätte und Heimvolkshochschule. Markant ist vor allem die Kuppel der Klosterkirche im neobarocken Stil, die 1926 gebaut wurde.

Kurz hinter dem Haus Ohrbeck geht es nach links über einen Friedhof und durch einen Wald und nach rechts bis zur Holzhauser Straße. Nur ein kleines Stück der Wanderung verläuft über den Radweg der Hauptstraße. Kurz darauf führt die Strecke nach links in den Westruper Esch und schließlich nach rechts auf die Von-Korff-Allee. Die Wanderer sind zurück am Gut Sutthausen und kommen erneut an der Sutthauser Mühle vorbei, einer von zwei Einkehrmöglichkeiten an dieser Strecke. Die zweite ist die Gaststätte Wilde Triebe am Sutthauser Bahnhof, die von freitags bis montags geöffnet ist.

Am Bahnhof befindet sich auch das Atelier von Volker Johannes Trieb, dem Künstler also, dessen Arbeiten auf dieser Strecke immer wieder zu entdecken sind. Rund um seine Schaffensstätte hat er die Kunstwelt Iktomia erschaffen, eine Artokratie″, wie er diesen Ort nennt. Iktomia lädt die Besucher zum Träumen ein, eine Tätigkeit, die nach der körperichen Betätigung genau das Richtige sein dürfe.

Das Atelier Trieb ist freitags und montags von 15 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Auch Führungen durch Iktomia bietet Volker Johannes Trieb an. Sie finden an jedem zweiten Samstag eines Monats um 15 Uhr statt und dauern eine Stunde.

Wanderlust: In unserer
Sommerserie stellen wir in den nächsten Wochen und Monaten Wanderrouten in Osnabrück und Umgebung vor.

Auf der Themenseite noz.de/ wandern finden Sie alle Beiträge der Serie. Dort können Sie auch die GPX-Datei der Route herunterladen. Sie können den Track auf Ihrem Smartphone in einer geeigneten App (zum Beispiel GPX-Viewer) anzeigen lassen und die Route per GPS-Navigation zurücklegen.

Bildertext:
Die Wanderung durchs Dütetal führt vom Sutthauser Bahnhof über die Riesenallee bis zum Gut Sutthausen (Bilder links). Später Richtung Hörne können Wanderer ein Storchennest bewundern, in dem der Nachwuchs von Meister Adebar geduldig auf die Rückkehr seiner Eltern wartet. Nach gut der Hälfte des Weges erinnert die Ausstellung im Augustaschacht (Bild oben rechts) an die menschenverachtende Zwangsarbeit während der NS-Zeit.

Fotos:
Anne Reinert/ Gert Westdörp/ Montage: NOZ/ Matthias Michel

Die Tour in der Übersicht

Die 9, 8 Kilometer lange Strecke führt durch den Osnabrücker Stadtteil Sutthausen sowie die Ortsteile Ohrbeck in Hasbergen und Holzhausen in Georgsmarienhütte.

Wegbeschaffenheit: Der Weg besteht vor allem aus asphaltierten Straßen und ist auch als Fahrradroute geeignet.

Anfahrt: Der Sutthauser Bahnhof ist stündlich mit dem Haller Willem vom Hauptbahnhof Osnabrück zu erreichen. Vom Bahnhof fährt auch die Linie 71 zum Neumarkt; wegen einer Baustelle befindet sich der Ausstieg aus dem Bus bereits an der Haltestelle Am Kniebusch. Auch die Parkplatzsituation am Sutthauser Bahnhof ist derzeit eingeschränkt.

Sehenswürdigkeiten: Lohnend ist ein Besuch des Ateliers Trieb. Öffnungszeiten und Führungen unter www.atelier-trieb.de.

Die Gedenkstätte Augustaschacht ist montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung bietet umfassende Informationen zur Geschichte des Arbeitserziehungslagers Ohrbeck und zur Zwangsarbeit in der Region Osnabrück. Der Eintritt ist frei.

Bildtext:
Die Wanderung beginnt am Sutthauser Bahnhof und führt dann zunächst in nordwestlicher Richtung nach Hörne und weiter über Ohrbeck und Holzhausen zurück zum Start.

Kartendaten:
Google/ 2017 Geo-Basis-DE/ BKG
Autor:
Anne Reinert


Anfang der Liste Ende der Liste