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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Unterstützung zurückzahlen wie ein Studenten-Darlehen
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel Kostspielige Jobvermittlung für Flüchtlinge″ (Ausgabe vom 29. Juni).

Es steht außer Frage, dass Menschen, die schwer einen Arbeitsplatz finden, vielfältige Unterstützung brauchen. Zum Beispiel auch den Transport zum Arbeitsplatz. Wenn dieser Personenkreis seien es nun Flüchtlinge oder ALG-II-Empfänger in Lohn und Brot ist, könnte doch diese finanzielle Unterstützung zurückgezahlt werden. Man könnte sich eventuell auch am Bafög oder an Studenten-Darlehen orientieren, welche auch zurückgezahlt werden müssen. Dies wäre meines Erachtens gerechter.″

Roswitha Erfling

Bissendorf

Gefahr der Ungleichheit

Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer sind geschockt über das Vorgehen der Maßarbeit. Wir verstehen unsere Tätigkeit als eine Möglichkeit, dem Geflüchteten eine erste Orientierung im neuen Kulturkreis zu geben. Das Ganze geschieht in einer verlässlichen Partnerschaft. Im besten Fall können demokratische Werte vermittelt und zum festen Bestandteil der Identität der Geflüchteten werden.

Die Maßarbeit rühmt sich erneut, die Leute , an die Hand zu nehmen′. Muss das nicht auch bedeuten, dass der Arbeitsvermittler eine Mitfahrgelegenheit oder Ähnliches für den ALG-II-Empfänger prüft, und zwar bevor er die kostspieligste aller Transportmöglichkeiten, die Taxifahrt, bewilligt?

Auch uns ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern gelingt die Vermittlung von Geflüchteten in eine sozialversicherungspflichtige Arbeit. Das Ganze passiert leise und unaufgeregt. Der Geflüchtete kommt in Unkenntnis unserer kulturellen Regeln nach Deutschland. Er möchte Teil der Gesellschaft werden! Ihm und seinen Arbeitskollegen wird allerdings eine Parallelgesellschaft aufgezeigt, wenn er an seiner Arbeitsstelle zu Schichtbeginn aus dem Taxi steigt. Der Geflüchtete zeigt häufig eine erstaunliche Flexibilität und einen starken Willen, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Er muss viel lernen, auch das Wirtschaften mit einem knappen Budget.

Die Flüchtlingshelfer suchen mit dem Paten gemeinsam eher nach pragmatischen Lösungen zu alltäglichen Problemstellungen. So wäre mit einer einmaligen Investition, zum Beispiel für den Kauf eines E-Bikes, eine dauerhafte Mobilität für einen 15 Kilometer langen Arbeitsweg von Bad Essen nach Ostercappeln sichergestellt. Eine Arbeitsvermittlung um jeden Preis, eventuell sogar nur, um die eigene Statistik zu verbessern, entlarvt sich letzten Endes als wertlos. Die Integrationsfehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden. Hier müssen Behörden, die mit der Integration von Personen aus autoritären Regimen betraut sind, Verantwortung übernehmen. Sie dürfen keine falschen Signale setzen und mit Steuergeldern Ungleichheit befördern.″

Elsbeth van der Schüür

Ostercappeln
Autor:
Roswitha Erfling, Elsbeth van der Schüür


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