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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Grüne Alleskönner schmecken auch dem OB
 
Osnabrücker helfen dem AS Rom bei der Spielanalyse
 
Gründer entwickeln Schutz für Getreidesament
Zwischenüberschrift:
Griesert besucht Start-up Microganic – Unternehmen handelt mit Algen
 
mindQ entwickelt Anwendungen zur Datenvisualisierung
 
Ummantelung für Saatgut
Artikel:
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Originaltext:
Von Osnabrück bis an die Nordsee sind es je nach Fahrtziel rund 150 Kilometer Entfernung. Dass die Stadt manchmal jedoch näher am Meer liegt als gedacht, beweist das Start-up Microganic: Die Osnabrücker handeln und produzieren Mikroalgen.

Osnabrück. Als Alleskönner im Miniformat″ bezeichnet Unternehmensgründer und Geschäftsführer Peter Holtkamp seine grüne Geschäftsgrundlage. Das Thema Algen ist vielen noch komplett unbekannt. Die Forschung hat aber gezeigt, dass Algenextrakt beispielsweise in der Medizin durchaus positive Wirkungen haben kann″, sagte Holtkamp. 2015 gründete er sein Unternehmen, seit Anfang dieses Jahres sind eine Biologin und eine Tierärztin mit an Bord. Microganic ist eines von mehreren Dutzend Start-ups, die in den vergangenen Jahren im Innovationscentrum Osnabrück (ICO) ein Zuhause gefunden haben.

Wer die Büroräume der Firma betritt, so wie Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) es jetzt bei einem Unternehmensbesuch tat, sucht jedoch vergeblich nach einem Laboratorium zur Algenzucht. Der Grund: Holtkamp und sein Team konzentrieren sich aktuell zum Großteil noch auf den Handel mit Mikroalgen. Kunden sind Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie, aus dem medizinischen Bereich oder der Kosmetik. Algen enthalten unheimlich viele Vitamine und weitere wertvolle Inhaltsstoffe, die als Ergänzung zu verschiedenen Produkten genutzt werden können″, erklärte Holtkamp. OB Griesert ließ sich nicht lange bitten und probierte die gesunde Trockenmasse schlecht schmeckte es dem Vernehmen nach nicht. Große Zukunftschancen räumt Holtkamp dem Algeneinsatz auch in der Landwirtschaft ein. Erste Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Algenzusatz in Tierfutter auf Dauer den Einsatz von Antibiotika verringern könnte.″

Der Algenhandel soll künftig jedoch nur einen Teil des Umsatzes ausmachen. Holtkamp und sein Team wollen in den kommenden Monaten vermehrt auf Eigenproduktion setzen. Bislang kommt ein Großteil der Ware aus internationalen Zuchten, doch damit ist zum Teil bald Schluss: In Melle soll schon bald eine eigene Algenfarm entstehen, die Holtkamp und seine Mitarbeiterinnen momentan noch mit viel eigenem Know-how aufbauen. Die Algen werden dabei wohlbehütet in mit Wasser gefüllten Kissen aufgezogen. Ganz so einfach, wie es klingt, ist die Produktion aber nicht. Holtkamp kann per App zeitgenau Wassertemperatur und pH-Wert des Wassers überwachen, damit nichts dem Zufall überlassen bleibt. Mehrfach im Jahr kann in der Anlage geerntet werden, dazu wird das algige Wasser durch eine Membran geleitet.

Holtkamp sieht auch deswegen optimistisch in die Zukunft, weil nur ein Bruchteil der bekannten Algenstämme bislang kultiviert und genutzt wird. Beim Thema Algen gibt es noch ganz viel Potenzial, aber auch noch viel zu erforschen″, so der Gründer.

Osnabrück. Wenn der AS Rom irgendwann einmal italienischer Fußballmeister werden sollte, dann ist das Osnabrücker Unternehmen mindQ möglicherweise nicht unschuldig daran. Hintergrund: Das Start-up versorgt den Spitzenclub mit einem Spielanalyse-Tool.

2014 war das Unternehmen einer der ersten Mieter im seinerzeit neu eröffneten ICO. Die Gründer Björn Fuhrmann und Olaf Gerlach hatten bereits Erfahrungen in Telekommunikationsunternehmen gesammelt, als sie sich in Fuhrmanns Heimatstadt zu mindQ zusammenschlossen. Heute berät das Unternehmen bei der Umsetzung von digitalen Strategien. Wir helfen bei der Umstellung von analoger zu digitaler Prozessorientierung″, erklärte Fuhrmann bei einem Besuch von OB Wolfgang Griesert (CDU).

Etwas anschaulicher sind die Projekte, bei denen der OB jetzt im wahrsten Sinne des Wortes Hand anlegen musste. So hat das Start-up eine Anwendung für Ärzte entwickelt, die Knochenbrüche visualisiert: Der Anwender setzt sich eine Virtual Reality-Brille auf und kann sich vor einer Operation MRT-Aufnahmen im 3D-Format anschauen. Ist sich ein Arzt vor der OP unsicher, kann er einen Kollegen bitten, noch einmal draufzuschauen. Der Kollege könnte theoretisch auf einem anderen Kontinent sitzen″, sagte Fuhrmann.

Sowieso ist die Visualisierung von Daten neben der Smartphoneapp-Erstellung ein Steckenpferd des Unternehmens. Über den Osnabrücker Sportmediziner Helge Riepenhof nahmen Fuhrmann und Gerlach den Kontakt zum AS Rom auf. Das Team profitiert seither von der Entwicklung namens Enhanced Virtual Assistant″, die zu Analysezwecken eingesetzt wird. Grob zusammengefasst, werden hierbei die Positionsdaten aller Spieler in ein 3-D-Modell übertragen. Mittels VR-Brille können dann Spielszenen angeschaut und Laufwege analysiert werden.

Osnabrück. Was tun gegen schädliche Keime und unerwünschte Umwelteinflüsse, die die Getreideernte bedrohen? Das Osnabrücker Start-up-Unternehmen Seedforward hat dafür eine pfiffige, wenn auch einfache Lösung gefunden.

Die Grundidee unseres ersten Produkts ist die Ummantelung von Saatgut″, erklärte Jacob Bussmann das Prinzip von Orgiseed Fix″. Am Beispiel eines Weizenkorns veranschaulichte der Unternehmensgründer gemeinsam mit Kompagnon Jan Ritter OB Wolfgang Griesert die Hintergründe ihrer Geschäftsidee. Das Saatgut werde mit einer eigens entwickelten Beschichtung ummantelt und dann in den Boden eingetragen. Durch die Umschichtung ist das Korn zunächst vor schädlichen Einflüssen etwa durch Keime geschützt. Nach und nach werde die Beschichtung dann von Wasser ausgelöst. Durch die Zusammensetzung der Beschichtung treten dann weitere Effekte für die Pflanze zutage″, sagte Bussmann. So wird beispielsweise die Keimfähigkeit erhöht und das Pflanzenwachstum gestärkt. Außerdem wirke die Substanz als Bio-Pestizid.

Aktuell mieten sich die insgesamt vier Kollegen von Seedforward flexibel buchbare Arbeitsplätze im Coworking-Bereich des Osnabrücker Innovationscentrums (ICO). „ Für so ein junges Unternehmen wie unseres ist der Coworking-Space eine tolle Möglichkeit, bei der man sich nicht auf feste Büroflächen einlassen muss. Außerdem ist es schön, auch mal von zu Hause rauszukommen″, sagte Bussmann.

Die Jungunternehmer kommen in der Branche offenbar gut an: Mit einigen namhaften Unternehmen stehe man bereits in aussichtsreichem Kontakt, sagte Bussmann. Neben dem erwähnten Weizenkorn sei die Grundidee der Ummantelung auch für alle anderen Nutzpflanzenarten denkbar.

Bildtexte:
Mag grün doch ganz gerne: Oberbürgermeister Wolfgang Griesert machte beim Unternehmen Microganic die Algenprobe aufs Exempel.

Griesert in der virtuellen Welt: Der Oberbürgermeister testet mit VR-Brille eine mindQ-Entwicklung.

Ummantelte Getreidesamen sind das Geschäftsmodell der Firma Seedforward.

Fotos:
David Ebener
Autor:
Sebastian Philipp


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