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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Das Meer ertrinkt in Müll
 
Jeder kann hier etwas gegen Plastikmüll tun
Zwischenüberschrift:
Gefahr für Mensch, Tier und Natur: NOZ-Serie zu Plastik und was aus ihm wird
 
Manchmal hilft schon ein wenig Nachdenken
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Jeder hat es in der Hand, jeden Tag. Ein Leben ohne Plastik? Nicht vorstellbar. Handy, Computer-Tastatur, Wasserflasche, Zahnpastatube, Autoarmatur. Kunststoff ist überall. Aber wo bleibt er, wenn er nicht mehr gebraucht wird? Und was macht der Plastikmüll mit der Umwelt und mit uns?

Im Frühling fanden Forscher der norwegischen Universität Bergen im Magen eines Wals 30 Plastiktüten und jede Menge Mikroplastik. Das ausgemergelte Tier musste eingeschläfert werden, weil es immer wieder strandete.

Die Meere sind inzwischen die größte Müllkippe der Welt. In ihnen schwimmt sechsmal mehr Plastik als Plankton, teils als Müllinseln, größer als Deutschland, teils als Mikroplastik, kaum sichtbar, aber mit fatalen Folgen. Denn Plastik zerfällt extrem langsam. Je nach Sorte braucht es bis zu 500 Jahre. Ganz verschwinden wird es nie.

Reste von Tüten und Netzen strangulieren acht Prozent der Seevögel, töten Delfine und Wale. Schadstoffe im Kunststoff wie Weichmacher vergiften Tiere und Menschen und werden sogar mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Viele dieser Stoffe landen im Fischgericht auch auf unseren Tellern. So kann eine Muschelmahlzeit 90 Partikel Mikroplastik enthalten. Der Mensch zerstört die Meere und damit sich selbst.

Statt immer neuen Müll zu produzieren, kann Abfall aus Plastiktüten und Flaschen durch Recycling, Müllvermeidung und Abfallmanagement drastisch vermindert werden. Was Fleece-Pullis und Kläranlagen damit zu tun haben, lesen Sie in den nächsten Wochen in unserer lockeren Serie zum Thema Plastikmüll.

Plastikmüll wird zum immer größeren Problem. Schauspieler Hannes Jaenicke wirft sich für die Deutsche Umwelthilfe mit einer Petition ins Zeug. Bundeskanzlerin Merkel soll zusehen, dass das Plastikmüll-Problem gelöst wird. Jaenickes Fazit: Plastik ist die Pest.″

Osnabrück. Nachdem das Thema inzwischen in aller Munde ist, ist das populär. Zu platt, wie schon der Blick in den Kühlschrank offenbart. Plastikmaterial in Länder zu liefern, die keine funktionierenden Recycling- und Entsorgungsverfahren haben, führt tatsächlich zu den riesigen Müll-Inseln in den Ozeanen. Dagegen könnten die Kanzlerin und ihre G-20-Kollegen etwas tun. Bei uns hat aber auch jeder Einzelne vieles selbst in der Hand. Denn Plastikprobleme gibt es hier besonders dann, wenn wir gedankenlos und verschwenderisch mit dem Material umgehen. Ein Beispiel: Omas Tipp, die Plastiktüte mehrfach zu nutzen, wird trotz Tütengebühr oft nicht beherzigt. Aber an sich wäre es zumutbar und billiger, den dünnen Beutel für den Spontaneinkauf in der Handtasche griffbereit zu haben.

Es gibt viele weitere Negativbeispiele: Warum muss auf jedem Pink-Lady-Apfel noch ein Aufkleber mit der Sortenbezeichnung pappen? Marketing″, sagt der Händler auf dem Osnabrücker Wochenmarkt und zuckt mit den Schultern. An die Schlangengurke in Folie haben wir uns gewöhnt. In den USA gibt es einzeln eingeschweißte Kartoffeln im Regal, wir finden′s übertrieben noch.

Einem Teil des Plastikmülls kann der Verbraucher selbst den Weg in die Umwelt versperren. Etwas Pedanterie ist schon erforderlich, um zu verhindern, dass der Kiwi-Aufkleber oder das Schild aus dem Primelpott auf dem Komposthaufen landen.

Schlichtes Nachdenken reicht schon aus, den Hundekotbeutel in den Mülleimer zu schmeißen und nicht in den Wald. Beim Seifenkistenrennen muss man nicht Plastik-Konfetti in die Rabatten schießen. Kein Stadtgärtner kriegt das je wieder heraus. Und gelbe Tonnen statt untauglicher Säcke würden der Umwelt in Osnabrück auch einiges Plastik ersparen.

Serie Zeitbombe Plastikmüll

Foto: dpaBildtext:
Plastik als Nistmaterial: Dieser Basstölpel will sein Nest mit gefährlichem Müll auspolstern.

Foto:
C. Wermter
Autor:
Stefanie Adomeit, Michael Schwager


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