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1.
Erscheinungsdatum:
07.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mehr als 65 000 Minijobber
Taubers Äußerung ist „nur erniedrigend″
Zwischenüberschrift:
Viele Minijobber in der Region haben „etwas Ordentliches″ gelernt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wer
etwas
Ordentliches
gelernt
habe,
brauche
keine
drei
Minijobs:
Mit
dieser
Aussage
hat
CDU-
Generalsekretär
Peter
Tauber
am
Dienstag
viel
Kritik
auf
sich
gezogen.
In
Stadt
und
Landkreis
hatten
im
September
2016
mehr
als
65
000
Menschen
einen
Minijob.
Mehr
als
55
Prozent
von
ihnen
hatten
eine
anerkannte
Berufsausbildung
oder
einen
akademischen
Abschluss.
Weniger
als
20
Prozent
der
geringfügig
Beschäftigten
konnten
keine
Berufsausbildung
vorweisen.
„
Die
Aussage
eines
solchen
Politikers
ist
einfach
nur
erniedrigend,
unfair
und
macht
unfassbar
wütend″,
sagt
Petra
Brümmer
aus
Quakenbrück
zu
Taubers
Aussage.
Sie
hat
drei
Jobs,
mehrere
Ausbildungen
absolviert
und
würde
eigener
Angabe
zufolge
nicht
ohne
den
Verdienst
ihres
Mannes
über
die
Runden
kommen.
Wenn
Sie
was
Ordentliches
gelernt
haben,
dann
brauchen
Sie
keine
drei
Minijobs″:
Mit
dieser
Aussage
hat
der
CDU-
Generalsekretär
Peter
Tauber
am
Dienstag
viel
Kritik
auf
sich
gezogen.
Kritik
gibt
es
auch
von
Osnabrücker
Minijobbern,
also
geringfügig
Beschäftigten.
Die
Mehrheit
von
ihnen
hat
„
etwas
Ordentliches″
gelernt.
Osnabrück.
Einige
Leser
wandten
sich
nach
Taubers
Aussage
an
unsere
Redaktion,
etwa
Petra
Brümmer
aus
Quakenbrück.
Sie
habe
zwar
keine
drei
Minijobs,
aber
drei
Jobs,
und
dennoch
würde
sie
ohne
ihren
Mann
nicht
über
die
Runden
kommen,
sagt
sie.
„
Die
Aussage
eines
solchen
Politikers
ist
einfach
nur
erniedrigend,
unfair
und
macht
unfassbar
wütend.″
15
Stunden
pro
Woche
arbeitet
Brümmer
in
einem
Fitnessstudio.
Vor
ihrer
Elternzeit
waren
es
mehr
Stunden
gewesen,
doch
nach
dem
Teilzeiteinstieg
konnte
sie
ihre
Stunden
nicht
wieder
aufstocken.
Nun
arbeite
sie
weitere
15
Stunden
als
selbstständige
Kosmetikerin
und
Gesundheitstrainerin
für
Mamas
und
ihre
Babys,
sagt
Brümmer.
„
Man
arbeitet
gefühlt
rund
um
die
Uhr,
um
am
Ende
des
Tages
ein
bisschen
‚
Taschengeld′
auf
dem
Konto
zu
haben.
Ohne
meinen
Mann
käme
ich
trotz
drei
Jobs
alleine
mit
einer
Tochter
nicht
über
die
Runden″,
sagt
Brümmer.
Hat
sie
etwa
nichts
„
Ordentliches″
gelernt?
Brümmer
hat
Fachabitur
in
Wirtschaft,
eine
Ausbildung
zur
Sport-
und
Fitnesskauffrau,
ein
Fernstudium
zur
Fitnessfachwirtin
absolviert,
nebenberuflich
eine
Ausbildung
zur
Kosmetikerin
gemacht
und
„
gefühlt
unendlich
viele
Fort-
und
Weiterbildungen
besucht
und
vor
allem
auch
teuer
aus
eigener
Tasche
finanziert″,
sagt
sie.
„
Ganz
nebenbei
bin
ich
übrigens
auch
noch
Hausfrau
und
Mutter
einer
vierjährigen
Tochter.″
Die
Zahlen
sprechen
ohnehin
gegen
Peter
Tauber.
Die
Statistik
der
Agentur
für
Arbeit
Osnabrück
zählte
am
30.
September
2016
insgesamt
65
325
Minijobber
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück.
55,
7
Prozent
hatten
zu
diesem
Zeitpunkt
einen
anerkannten
oder
akademischen
Berufsabschluss.
In
der
Summe
waren
es
32
464
mit
einer
Berufsausbildung
und
3925
Akademiker.
Nur
knapp
20
Prozent
hatten
keinen
Berufsabschluss
(12
833)
.
Bei
weiteren
24,
7
Prozent
der
Minijobber
hatte
die
Agentur
keine
Angabe
zum
Abschluss
(16
103)
.
Die
Zahl
der
Minijobber
im
Alter
von
65
Jahren
und
älter
stieg
in
den
vergangenen
Jahren
stark
an.
2726
zählte
die
Agentur
für
Arbeit
am
30.
Juni
2016
in
der
Stadt
Osnabrück.
Ende
Juni
2003
hatte
deren
Anzahl
1593
betragen.
Bei
den
älteren
Minijobbern
handelt
es
sich
fast
ausschließlich
um
Rentenaufstocker.
Auch
bundesweit
sprechen
die
Zahlen
gegen
Tauber.
Eine
Statistik
der
Bundesagentur
für
Arbeit
vom
Dezember
2016
weist
7,
63
Millionen
Menschen
in
Deutschland
mit
einem
Minijob
auf.
4,
34
Millionen
von
ihnen
hatten
zu
diesem
Zeitpunkt
entweder
einen
anerkannten
oder
akademischen
Berufsabschluss,
nur
1,
5
Millionen
hatten
keinen
beruflichen
Abschluss.
4,
58
Millionen
oder
60
Prozent
der
Minijobber
waren
Frauen.
Insgesamt
wird
vielen
Minijobbern
der
gesetzliche
Mindestlohn
nicht
gezahlt.
Der
Deutsche
Gewerkschaftsbund
(DGB)
kritisiert
die
Minijobs
scharf,
sie
zögen
viele
negative
Konsequenzen
nach
sich.
„
So
sind
etwa
die
Rentenansprüche
katastrophal″,
insbesondere
für
diejenigen,
die
nur
einen
Minijob
und
keine
weitere
Beschäftigung
hätten,
sagt
Johannes
Jakob,
Abteilungsleiter
Arbeitsmarktpolitik
beim
DGB
in
Berlin.
Die
hohe
Zahl
der
Minijobber
gehe
auf
die
„
Fehlanreize″
zurück:
Für
Arbeitgeber
seien
Minijobber
flexible
und
billige
Arbeitskräfte.
Die
Minijobber
selbst
arbeiten
steuer-
und
sozialversicherungsfrei.
„
Die
Anreize
sind
aus
unserer
Sicht
falsch″,
sagt
Jakob.
Obgleich
die
Minijobs
einst
als
Sprungbrett
ins
Arbeitsleben
gedacht
waren,
„
sind
sie
für
viele
ein
Dauerzustand″,
sagt
Jakob.
Zudem
passe
sich
der
Arbeitsmarkt
an.
In
Branchen
wie
dem
Hotel-
und
Gaststättengewerbe
sei
der
Anteil
der
Minijobber
hoch,
oft
gebe
es
keine
Alternative
für
die
Arbeitnehmer.
Tauber
hatte
als
Werbung
für
das
neue
Unionswahlprogramm
und
in
Abgrenzung
zur
SPD
zunächst
getwittert:
„
Vollbeschäftigung″
ist
besser
als
„
Gerechtigkeit″.
Auf
die
Nachfrage
eines
Twitter-
Nutzers,
ob
dieser
nun
drei
Minijobs
benötige,
erwiderte
Tauber:
„
Wenn
Sie
was
Ordentliches
gelernt
haben,
dann
brauchen
Sie
keine
drei
Minijobs.″
Es
hagelte
Kritik,
wenig
später
ruderte
Tauber
zurück.
Es
tue
ihm
leid,
dass
er
sein
Argument
„
so
blöd
formuliert
und
damit
manche
verletzt
habe″.
Bildtext:
Mehr
als
65
000
Menschen
in
Stadt
und
Landkreis
haben
einen
Minijob,
mehr
als
die
Hälfte
von
ihnen
hat
eine
Berufsausbildung
oder
akademischen
Abschluss.
Foto:
imago/
Schöning
Autor:
yjs