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1.
Erscheinungsdatum:
06.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
IHK: Bilder von Nussbaum vor Ort halten
Nussbaum-Bilder sollen in Osnabrück bleiben
Zwischenüberschrift:
IHK hält am Verkauf von drei Gemälden fest – Gespräche mit Interessenten sollen laufen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Osnabrücker
Industrie-
und
Handelskammer
(IHK)
will
drei
Bilder
von
Felix
Nussbaum
verkaufen,
gleichzeitig
aber
darauf
hinwirken,
dass
die
Kunstwerke
des
1944
in
Auschwitz
ermordeten
Künstlers
in
Osnabrück
bleiben
können.
IHK-
Sprecher
Frank
Hesse
verweist
darauf,
dass
es
nicht
zum
Auftrag
einer
IHK
gehöre,
Kunst
zu
erwerben,
und
verweist
dabei
auf
Rügen
des
Landesrechnungshofes.
Auf
Anfrage
teilt
der
Niedersächsische
Landesrechnungshof
mit,
dass
die
Osnabrücker
IHK
in
dieser
Sache
nicht
geprüft
worden
ist.
Die
Absicht
der
IHK,
drei
Bilder
Felix
Nussbaums
aus
ihrem
Bestand
zu
verkaufen,
ist
auf
scharfe
Kritik
gestoßen.
Die
Industrie-
und
Handelskammer
Osnabrück
(IHK)
verkauft
drei
Bilder
von
Felix
Nussbaum,
will
sie
aber
in
Osnabrück
halten.
Zugleich
macht
der
Landesrechnungshof
klar,
dass
er
die
Osnabrücker
Kammer
für
ihre
Kunstkäufe
nicht
gerügt
hat.
Osnabrück.
„
Nach
Auffassung
der
IHK
könnte
eine
Lösung
so
aussehen,
dass
sich
für
die
drei
Bilder
Käufer
finden,
die
die
Bilder
erwerben
und
sich
bereit
erklären,
die
Bilder
weiterhin
als
Leihgaben
im
Felix-
Nussbaum-
Haus
zu
belassen″,
teilte
IHK-
Sprecher
Frank
Hesse
am
Mittwoch
mit.
Ein
bedingungsloser
Verkauf
sei
nicht
angestrebt.
Die
IHK
verfolge
weiter
das
Ziel,
die
Kunstwerke
in
dem
Museum
zu
halten.
Die
Vollversammlung
der
IHK
hatte
am
21.
März
2017
bei
nur
einer
Gegenstimme
beschlossen,
die
Gemälde
„
Selbstbildnis
mit
Geschirrtuch″,
„
Selbstbildnis
mit
Hut″
und
„
Stillleben
mit
Zinnteller″
zu
veräußern.
Der
Erwerb
der
Selbstbildnisse
erfolgte
Mitte
der
Siebzigerjahre
–
für
jeweils,
wie
zu
hören
war,
4000
DM,
einen
Preis,
der
weit
unter
dem
aktuellen
Wert
des
gerade
für
sein
„
Selbstbildnis
mit
Judenpass″
inzwischen
weltberühmten
Malers
liegt.
Nun
will
die
IHK
zweierlei
bewerkstelligen,
die
Gemälde
veräußern
und
zugleich
den
Preis
so
moderat
halten,
dass
sie
für
das
Osnabrücker
Felix-
Nussbaum-
Haus
gehalten
werden
können.
In
der
Mitteilung
vom
Mittwoch
führt
IHK-
Sprecher
Frank
Hesse
aus,
dass
kein
„
bedingungsloser″
Verkauf
beabsichtigt
sei,
zugleich
aber
ein
„
marktgerechter
Preis″
erzielt
werden
solle.
Schließlich
sei
die
IHK
gehalten,
„
mit
ihrem
Vermögen
sorgsam
und
wirtschaftlich
umzugehen″.
Derzeit
laufen
nach
Angaben
der
IHK
Gespräche
mit
möglichen
Erwerbern
in
der
Region.
Den
angekündigten
Verkauf
der
Nussbaum-
Gemälde
begründete
die
IHK
mit
„
kritischen
Hinweisen″
seitens
des
Landesrechnungshofes
und
des
niedersächsischen
Wirtschaftsministeriums.
Auf
Anfrage
bestätigt
der
Niedersächsische
Landesrechnungshof
in
Hildesheim
diese
Angaben
nicht
voll
.
Die
Osnabrücker
IHK
sei
vom
Landesrechnungshof
in
dieser
Sache
gar
nicht
geprüft
worden,
teilt
Ministerialdirigent
Lutz
Bardelle
mit.
Das
Thema
wird
auch
vom
Landesrechnungshof
nicht
so
scharf
beurteilt,
wie
es
die
Osnabrücker
IHK
darstellt.
Problematisch
sei
nur
der
Aufbau
regelrechter
Kunstsammlungen,
die
über
eine
„
angemessene
Ausstattung
von
Büroräumen″
gerade
in
„
repräsentativen
Räumlichkeiten″
hinausgingen,
heißt
es
in
der
Mitteilung.
Bei
der
Prüfung
einer
anderen,
nicht
genannten
IHK
sei
eine
umfangreiche
Kunstsammlung
festgestellt
worden.
„
Wir
beanstandeten
das
als
unzulässige
Vermögensbildung,
weil
der
Aufbau
von
Kunstsammlungen
naturgemäß
nicht
zu
den
Aufgaben
einer
aus
Pflichtbeiträgen
der
Mitglieder
finanzierten
IHK
gehört″,
erklärte
Ministerialdirigent
Lutz
Bardelle
.
Die
fragliche
IHK
habe
zugesagt,
keine
weiteren
Gemälde
erwerben
zu
wollen.
Einen
Verkauf
der
bereits
vorhandenen
Bilder
hatte
der
Rechnungshof
nicht
einmal
gefordert.
Diese
Auffassung
des
Rechnungshofes
sei
auch
mit
den
als
Begründung
genannten
„
kritischen
Hinweisen″
gemeint,
erklärte
der
Osnabrücker
IHK-
Sprecher
Hesse.
„
Es
wäre
sträflich,
wenn
man
Hinweise,
die
man
kennt,
nicht
beachtet″,
sagte
Hesse
weiter.
Zudem
habe
es
mit
Gerichtsurteilen
eine
„
kontinuierliche
Veränderung
in
der
Rechtsauffassung″
gegeben.
Eine
Schenkung
der
Nussbaum-
Gemälde
an
das
Museum
oder
eine
Abgabe
unterhalb
eines
marktgerechten
Preises
stehe
nicht
zur
Disposition,
so
Hesse
Bildtext:
Das
„
Selbstbildnis
mit
Hut″
und
zwei
weitere
Werke
des
Malers
Felix
Nussbaum
will
die
IHK
Osnabrück
verkaufen.
Der
Landesrechnungshof
hatte
den
Besitz
nicht
beanstandet.
Foto:
David
Ebener
Welche
Aufgaben
haben
Industrie-
und
Handelskammern?
Jedes
Unternehmen
in
Deutschland,
ausgenommen
Handwerks-
und
landwirtschaftliche
Betriebe
und
Freiberufler,
sind
per
Gesetz
zu
einer
Mitgliedschaft
in
einer
Industrie-
und
Handelskammer
(IHK)
verpflichtet.
Der
Mitgliedsbeitrag
orientiert
sich
dabei
an
der
jeweiligen
wirtschaftlichen
Leistungsfähigkeit.
Im
Gegenzug
übernehmen
die
Kammern
für
ihre
Mitglieder
staatliche
Aufgaben,
wie
die
Abnahme
der
Prüfungen
von
Auszubildenden,
und
beratende
Serviceleistungen.
Gleichzeitig
vertreten
sie
die
Interessen
der
Mitglieder
gegenüber
Politik
und
Verwaltung.
Kulturelle
Aufgaben
gehören
nicht
zum
Spektrum.
Kultur
kann
jedoch
einen
enormen
Wirtschaftsfaktor
für
eine
Region
darstellen,
das
Handeln
einer
IHK
muss
deshalb
einzeln
betrachtet
werden.
Beispiel:
Wegen
zu
geringen
spezifischen
Interesses
für
die
Wirtschaft
bewertete
das
Oberverwaltungsgericht
Münster
2003
die
Aufnahme
eines
Kredites
der
Niederrheinischen
IHK
Duisburg-
Wesel-
Kleve
zur
Gründung
eines
Museums
als
Überschreitung
ihrer
Kompetenzen.
Autor:
jgie/lü