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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gedämpfte Hoffnung bei KME
 
KME investiert 11,7 Millionen Euro am Standort Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Nur noch weniger als 50 der angekündigten 86 Mitarbeiter sollen Kündigung erhalten
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück

Osnabrück. Mit 86 Kündigungen wurde gerechnet, jetzt sollen es weniger als 50 sein. Beim Kupferverarbeiter KME gibt es Hoffnung, dass es wieder bergauf geht. Angeblich will das Unternehmen 11, 7 Millionen Euro investieren.

Osnabrück. Gute Nachrichten für einige KME-Mitarbeiter in Osnabrück: Weniger als 50 statt der im Februar angekündigten 86 Mitarbeiter sollen ihre Kündigung erhalten. Zusätzlich will das Unternehmen im kommenden Jahr offenbar weitere 11, 7 Millionen Euro investieren.

Im Februar hatte das Unternehmen angekündigt, 86 Stellen im Sonderfertigungsbau zu streichen, der Teile für Öl- und Gasförderanlagen im Offshore-Bereich produziert.

Bei der nicht öffentlichen Betriebsversammlung am Mittwoch erfuhren die Mitarbeiter, dass der Betriebsrat den Stellenabbau nach zähen Verhandlungen″ auf unter 50 Arbeitsplätze reduzieren konnte, sagt Stephan Soldanski von der IG Metall im Gespräch mit unserer Redaktion. Ein Riesenerfolg. Der Betriebsrat hat aus Sicht der IG Metall einen verdammt guten Job gemacht″, sagt der Gewerkschafter.

Erreicht werden soll das mit einem Sozialprogramm, das unter anderem Altersteilzeit und ein freiwilliges Ausscheiden vorsieht. Kündigungen wird es dennoch geben″, sagt Soldanski.

Julia Görtemöller, Leiterin der Personalabteilung, bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion, dass in der Summe 67 Stellen gestrichen werden. Durch etwa innerbetriebliche Versetzungen seien es letztlich unter 50 Betroffene, die eine Kündigung erhielten und in eine Transfergesellschaft wechseln könnten. Momentan befinde man sich aber noch in einer Beratungsphase, sagt Görtemöller.

Der Betriebsrat war für eine Bestätigung und Stellungnahme nicht zu erreichen.

Ferner will KME offenbar im kommenden Jahr zusätzliche 11, 7 Millionen Euro investieren, wie unsere Redaktion aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr. Das Geld solle in verschiedene Bereiche fließen, auch eine neue Anlage sei geplant. Eine offizielle Bestätigung für diese Informationen war für unsere Redaktion am Mittwoch nicht zu erhalten, da die Unternehmensleitung am Nachmittag nicht mehr zu erreichen war.

Trotz der vergleichsweise guten Neuigkeiten sei die Stimmung bei der Betriebsversammlung verhalten″ gewesen, sagt Soldanski. Denn derzeit gebe es keine Aussicht auf Besserung der Lage, die wirtschaftliche Flaute halte an.

KME hatte den Stellenabbau im Februar mit einer schwachen Auftragslage im Sonderfertigungsbau begründet und gesagt, der Stellenabbau betreffe alle Bereiche von der Produktion bis zur Verwaltung. Hintergrund ist der niedrige Ölpreis, weswegen die Offshore-Branche nicht großartig investiere, dementiert auch die IG Metall nicht.

Betriebsrat und IG Metall halten einen Stellenabbau dennoch für den falschen Weg und hatten die Unternehmensleitung im Februar aufgefordert, andere Lösungen zu suchen. Der Betriebsratsvorsitzende André Lücke hatte im Februar seine Kritik an der italienischen Konzern-Geschäftsführung wiederholt und von inkompetenten Vorständen″ gesprochen, die keine Ahnung von den Märkten″ hätten.

Die KME Germany GmbH & Co. KG ist eine hundertprozentige Tochter der italienischen Intek Group Spa mit Sitz in Mailand. 15 Produktionsstandorte hat das Unternehmen weltweit. Im Hauptsitz an der Klosterstraße in Osnabrück arbeiten zurzeit noch rund 1650 Menschen. Bereits 2015 hatte KME 340 Stellen gestrichen und Kündigungen ausgesprochen.
Nur noch weniger als 50 der angekündigten 86 Mitarbeiter sollen Kündigung erhalten

yjs Osnabrück. Gute Nachrichten für einige KME-Mitarbeiter in Osnabrück: Weniger als 50 statt der im Februar angekündigten 86 Mitarbeiter sollen ihre Kündigung erhalten. Zusätzlich will das Unternehmen im kommenden Jahr offenbar weitere 11, 7 Millionen Euro investieren.

Im Februar hatte das Unternehmen angekündigt, 86 Stellen im Sonderfertigungsbau zu streichen, der Teile für Öl- und Gasförderanlagen im Offshore-Bereich produziert.

Bei der nicht öffentlichen Betriebsversammlung am Mittwoch erfuhren die Mitarbeiter, dass der Betriebsrat den Stellenabbau nach zähen Verhandlungen″ auf unter 50 Arbeitsplätze reduzieren konnte, sagt Stephan Soldanski von der IG Metall im Gespräch mit unserer Redaktion. Ein Riesenerfolg. Der Betriebsrat hat aus Sicht der IG Metall einen verdammt guten Job gemacht″, sagt der Gewerkschafter.

Erreicht werden soll das mit einem Sozialprogramm, das unter anderem Altersteilzeit und ein freiwilliges Ausscheiden vorsieht. Kündigungen wird es dennoch geben″, sagt Soldanski.

Julia Görtemöller, Leiterin der Personalabteilung, bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion, dass in der Summe 67 Stellen gestrichen werden. Durch etwa innerbetriebliche Versetzungen seien es letztlich unter 50 Betroffene, die eine Kündigung erhielten und in eine Transfergesellschaft wechseln könnten. Momentan befinde man sich aber noch in einer Beratungsphase, sagt Görtemöller.

Der Betriebsrat war für eine Bestätigung und Stellungnahme nicht zu erreichen.

Ferner will KME offenbar im kommenden Jahr zusätzliche 11, 7 Millionen Euro investieren, wie unsere Redaktion aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr. Das Geld solle in verschiedene Bereiche fließen, auch eine neue Anlage sei geplant. Eine offizielle Bestätigung für diese Informationen war für unsere Redaktion am Mittwoch nicht zu erhalten, da die Unternehmensleitung am Nachmittag nicht mehr zu erreichen war.

Trotz der vergleichsweise guten Neuigkeiten sei die Stimmung bei der Betriebsversammlung verhalten″ gewesen, sagt Soldanski. Denn derzeit gebe es keine Aussicht auf Besserung der Lage, die wirtschaftliche Flaute halte an.

KME hatte den Stellenabbau im Februar mit einer schwachen Auftragslage im Sonderfertigungsbau begründet und gesagt, der Stellenabbau betreffe alle Bereiche von der Produktion bis zur Verwaltung. Hintergrund ist der niedrige Ölpreis, weswegen die Offshore-Branche nicht großartig investiere, dementiert auch die IG Metall nicht.

Betriebsrat und IG Metall halten einen Stellenabbau dennoch für den falschen Weg und hatten die Unternehmensleitung im Februar aufgefordert, andere Lösungen zu suchen. Der Betriebsratsvorsitzende André Lücke hatte im Februar seine Kritik an der italienischen Konzern-Geschäftsführung wiederholt und von inkompetenten Vorständen″ gesprochen, die keine Ahnung von den Märkten″ hätten.

Die KME Germany GmbH & Co. KG ist eine hundertprozentige Tochter der italienischen Intek Group Spa mit Sitz in Mailand. 15 Produktionsstandorte hat das Unternehmen weltweit. Im Hauptsitz an der Klosterstraße in Osnabrück arbeiten zurzeit noch rund 1650 Menschen. Bereits 2015 hatte KME 340 Stellen gestrichen und Kündigungen ausgesprochen.

Kommentar:

Gedämpfte Hoffnung

Von Rainer Lahmann- Lammert

Vielleicht ist KME ja mit einem blauen Auge davongekommen. Noch vor einem halben Jahr sickerte durch, dass der Osnabrücker Betrieb seine Rechnungen nicht pünktlich bezahlen konnte. Jetzt sollen angeblich Millionen in den Standort investiert werden. Das macht Hoffnung. Denn KME gehört immer noch zu den größten Arbeitgebern in Osnabrück.

Auch wenn der Kupferpreis gerade fällt, bewegt er sich doch seit Jahren auf einem so hohen Niveau, dass die Luft für KME dünn wird. Kunden, die sich auf Alternativprodukte eingelassen haben, sind schwer zurückzugewinnen. Ebenso kontraproduktiv ist der Ölpreis. Solange der auf Niedrigniveau stagniert, gehen dem Unternehmen Aufträge aus der Offshore-Branche für Öl- und Gasbohrungen verloren, auch wenn die nicht als Zukunftsmarkt angesehen werden können.

Die Zukunft von KME ist davon abhängig, ob der italienische Mutterkonzern tatsächlich in den Standort Osnabrück investiert. Und natürlich, ob die Manager aufs richtige Pferd setzen.
Autor:
yjs, Rainer Lahmann- Lammert


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