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1.
Erscheinungsdatum:
04.07.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Hochschule züchtet Superapfel
Zwischenüberschrift:
Obstsorte aus Osnabrück soll mehr gesunde Spurenelemente enthalten
Artikel:
Originaltext:
Des
Deutschen
liebstes
Obst
ist
der
Apfel.
Er
ist
in
der
Küche
vielfältig
einsetzbar
und
obendrein
gesund.
Professor
Diemo
Daum
von
der
Hochschule
Osnabrück
und
sein
Team
wollen
jetzt
herausfinden,
wie
sie
die
knackige
Frucht
noch
besser
machen
können.
Osnabrück.
Ziel
ist
es,
Äpfel
zu
züchten,
die
mehr
von
dem
Spurenelement
Selen
enthalten.
„
Selen
ist
ein
essenzieller
Mineralstoff,
den
wir
mit
der
Nahrung
aufnehmen
müssen″,
erklärt
Daum.
Häufig
würden
die
Menschen
aber
zu
wenig
davon
zu
sich
nehmen.
Die
Wahl
der
optimalen
Obstsorte
für
das
Forschungsprojekt
war
deshalb
schnell
getroffen:
Der
Apfel
ist
Daum
zufolge
die
beliebteste
Frucht,
wird
größtenteils
in
Deutschland
angebaut
und
ist
das
ganze
Jahr
verfügbar.
Der
Mineralstoff
Selen
ist
für
verschiedene
Dinge
verantwortlich.
Zum
Beispiel
reguliert
er
die
Schilddrüse.
Außerdem
soll
das
Spurenelement
helfen,
lebensgefährliche
Krankheiten
zu
verhindern.
„
Es
wurde
festgestellt,
dass
Bevölkerungsgruppen,
die
besonders
wenig
Selen
aufnehmen,
ein
Risiko
etwa
für
Darm-
und
Leberkrebs
haben.″
Zielgruppe
Vegetarier
Generell
höhere
Selengehalte
sind
in
tierischen
Lebensmitteln
enthalten.
Das
liegt
unter
anderem
daran,
dass
der
Mineralstoff
über
die
Fütterung
hinzugefügt
wird.
Deswegen
sind
Vegetarier
und
Veganer,
die
wenig
oder
keine
tierischen
Produkte
essen,
eine
Hauptzielgruppe
des
Osnabrücker
„
Gesundheitsapfels″.
Wie
Daum
sagt,
kann
man
seine
Selen-
Versorgung
sicherstellen,
wenn
man
sehr
viel
Fleisch
isst.
Da
das
allerdings
bei
Vegetariern
und
Veganern
wegfalle,
bleibe
ihnen
meist
nur
die
Möglichkeit,
den
Selenhaushalt
durch
Nahrungsergänzungsmittel
aufzubessern.
„
Dazu
wollen
wir
eine
Alternative
schaffen.
Das
Selen
soll
auf
natürlichem
Weg
über
ein
Lebensmittel
aufgenommen
werden.″
Damit
die
Äpfel
am
Ende
mehr
Selen
enthalten,
haben
die
Forscher
ähnliche
Ideen
wie
bei
der
Tierfütterung.
Zum
Beispiel
versuchen
sie,
Selen,
das
in
Form
von
Salzen
vorkommt,
den
Pflanzen
durch
Düngung
hinzuzufügen.
Einmal
über
die
Wurzeln,
alternativ
über
die
Blätter.
Daum:
„
Wir
vergleichen
beide
Ansätze
und
schauen,
was
effizienter
ist.
Eine
Frage,
die
wir
uns
stellen,
ist
zum
Beispiel,
ob
bei
der
Blattdüngung
weniger
Selen
als
bei
der
Bodendüngung
hinzugefügt
werden
muss.″
In
Deutschland
wie
in
ganz
Nordeuropa
sei
der
Boden
generell
sehr
arm
an
Selen.
Grund
dafür
ist
das
Untergrundgestein,
aus
dem
der
Boden
sich
entwickelt
hat.
Durch
den
normalen
Boden
bekommen
die
deutschen
Äpfel
also
nur
wenig
Selen.
Daum
und
sein
Team
versuchen
nun,
durch
selenversetzten
Dünger
das
Problem
zu
umgehen.
Bei
den
Sorten
setzen
die
Osnabrücker
Forscher
auf
Standards
wie
Golden
Delicious
oder
Jonica.
Dabei
soll
geschaut
werden,
ob
manche
Sorten
Selen
besser
aufnehmen
als
andere.
Ergebnisse
in
einem
Jahr
Neben
einem
höheren
Selengehalt
erhoffen
sich
die
Wissenschaftler
weitere
Effekte.
Zum
Beispiel
sei
bei
Pfirsichen
mit
hohem
Selengehalt
ein
festeres
Fruchtfleisch
festgestellt
worden.
Bei
Birnen
sei
außerdem
der
Zuckergehalt
erhöht
worden,
Oliven
und
Tomaten
hätten
mit
einem
hohen
Selengehalt
mehr
Vitamin
C
enthalten.
Auf
der
Apfelplantage
am
Campus
Haste
stehen
auf
rund
vier
Hektar
bis
zu
3000
Bäume.
Etwa
400
davon
stehen
dem
Team
um
Daum
zur
Verfügung.
Das
Projekt
selbst
nennt
sich
„
BiofortiSe″
und
setzt
sich
aus
den
Wörtern
Biofortifikation
und
Selen
zusammen.
Biofortifikation
meint
die
Anreicherung
eines
Nährstoffgehalts
von
Nahrungsmitteln
durch
Pflanzenzucht.
Die
Finanzierung
erfolgt
durch
das
Bundesministerium
für
Bildung
und
Forschung.
Für
das
erste
Jahr,
die
sogenannte
Sondierungsphase,
wurden
50
000
Euro
bereitgestellt.
Die
Machbarkeitsphase,
die
auf
zwei
Jahre
ausgelegt
ist,
wird
mit
weiteren
250
000
Euro
gefördert.
Außerdem
werden
Kooperationspartner
unterstützt.
Das
Team
arbeitet
unter
anderem
mit
der
Düngemittel-
und
der
Lebensmittelindustrie
zusammen.
Gemeinsam
wird
auch
daran
gearbeitet,
wie
es
mit
dem
Osnabrücker
Gesundheitsapfel
weitergeht.
Die
Wissenschaftler
hoffen,
dass
sie
in
etwa
einem
Jahr
konkrete
Ergebnisse
präsentieren
können.
„
Wenn
wir
sehen,
dass
die
Selengehalte
erhöht
werden
konnten
und
vor
allem
auch
die
anderen
Nebenwirkungen
eintreten,
dann
wird
der
Projektpartner
aus
der
Düngemittelindustrie
Dünger
entwickeln
und
vermarkten,
den
die
Obstbauern
dann
einsetzen
können″,
erklärt
Daum
den
weiteren
Projektverlauf.
Perspektivisch
könne
in
drei
bis
vier
Jahren
der
selenreiche
Apfel
im
Handel
erhältlich
sein.
Doch
wollen
die
Konsumenten
überhaupt
einen
Gesundheitsapfel?
Daum
ist
davon
überzeugt.
Zuversicht
gibt
ihm
eine
Verbraucherumfrage,
die
sein
Team
gestartet
hatte.
Die
Frage
lautete:
Würden
Sie,
um
den
Selen-
Haushalt
zu
regulieren,
eher
zu
Nahrungsergänzungsmitteln
oder
zu
einem
selenreichen
Apfel
greifen?
90
Prozent
stimmten
für
den
Apfel.
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noz.de/
campus
Bildtext:
Professor
mit
Biss:
Diemo
Daum
von
der
Hochschule
Osnabrück
forscht
an
einem
Gesundheitsapfel,
der
besonders
viel
vom
Spurenelement
Selen
enthalten
soll.
Foto:
David
Ebener
Autor:
Nina Brinkmann